Nachdem wir im letzten Herbst unsere erste Hausboottour auf der Mecklenburgischen Seenplatte gemacht haben (traumhaft schön – aber eben auch: kein Baden, ziemlich frisch, sehr herbstlich), war schnell klar: Das machen wir nochmal. Nur diesmal im Sommer. Und in Frankreich.
Denn für uns ist Hausbooturlaub so ein bisschen wie Camping auf dem Wasser: Die Landschaft zieht langsam vorbei, wir sind ständig draußen, haben trotzdem Küche, Bett und Bad an Bord. Kein tägliches Kofferpacken, kein Check-in-Stress, keine feste Route. Einfach treiben lassen.
Aber bevor es soweit ist, kommt die Frage, die mich beim zweiten Mal fast genauso beschäftigt hat wie beim ersten: Was kostet das Ganze eigentlich wirklich?
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Warum dieser Artikel zur Hausboot Buchung
Wenn ihr selbst zum ersten Mal (oder zweiten, dritten…) ein Hausboot mieten wollt, kennt ihr das bestimmt: Ihr klickt euch durch zig Bootstypen, Reisedaten, Häfen, Versicherungsoptionen – und am Ende steht ihr da mit 10 offenen Tabs und der Frage:
„Was zahle ich denn jetzt wirklich am Ende?“
Genau darum geht’s hier: Ich zeige euch, wie der Buchungsprozess bei Locaboat abläuft, wo die versteckten Kosten liegen, was ihr einplanen solltet – für euch (und mich) als Unterstützung für die Buchung künftiger Hausbooturlaube.
Wie wir das passende Boot und Revier ausgewählt haben
Bevor ihr euer Hausboot bucht, steht die große Frage: Welches Boot passt eigentlich zu uns – und wohin wollen wir fahren?
Da wir schon einmal unterwegs waren, wussten wir diesmal:
- Wir brauchen nicht das größte oder luxuriöseste Boot, aber zwei Schlafzimmer und zwei Nasszellen.
- Sonne statt Nebel, also Frankreich statt Norddeutschland.
- Ein Sitzbereich draußen ist ein Must-Have für uns.
Wenn ihr noch in der Planungsphase seid, achtet auf diese Punkte:
- Bootsgröße & Kabinenzahl: Wer gerne campt, wird eh über das Platzangebot staunen.
- Komfortstufe: Reicht „basic“ oder soll’s eher Ferienhaus-Niveau sein?
- Führerscheinfreiheit: In vielen europäischen Revieren darf man ohne Bootsführerschein fahren, aber prüfen schadet nie.
- Saison & Preise: Nebensaison = günstiger und ruhiger, Hauptsaison = teurer, aber badetauglich.
- Routen & Häfen: Manche Anbieter bieten Rundkurse, andere Einwegstrecken mit Rücktransport (das war uns zu teuer).
Tipp: Schaut euch die Bootsbeschreibungen, 360 Grad Rundgänge und Bewertungen auf den Seiten der Hausbootvermieter an. Das hilft, ein Gefühl zu bekommen, was zu euch passt.
Der Buchungsprozess - unsere Locaboat Erfahrungen
Wir hatten uns Angebote über Le Boat und Locaboat angeschaut, diesmal aber wieder bei Locaboat gebucht – und zwar aus einem ganz simplen Grund: Sie waren rund 500 € günstiger für dieselbe Reisedauer (eine Woche, Sommerferien, Frankreich).
Buchung: Eigentlich easy – theoretisch.
Die Buchung läuft eigentlich online, aber unser Online-Zugang hat nicht funktioniert. Also hab ich das Ganze dann per E-Mail gemacht – Buchungsbogen ausgefüllt, hingeschickt, fertig. Soweit so gut.
Was mir aber direkt auffiel: Le Boat war im Vergleich viel kommunikativer. Die hatten mich sogar angerufen, beraten, und auf meine Fragen zu den Gesamtkosten geantwortet – inklusive Übersicht, was alles noch dazu kommt.
Locaboat?
Hat einfach per Mail auf den Anhang mit Nebenkosten verwiesen. Keine Gesamtsumme, keine transparente Aufstellung.
Ich hab sogar extra geschrieben, was ich alles dazu buchen will – keine Antwort dazu, nur die Bootsmiete wurde bestätigt.
Kurz gesagt: Die Kommunikation bei Locaboat war sachlich, aber null erklärend. Ihr müsst also fordernder als ich auftreten.
Was wir konkret zahlen – Beispiel Locaboat Frankreich
Zur Orientierung für euch: Wir zahlen für eine Woche Hausbooturlaub in Frankreich (Sommerferien) rund 2.300 € an Hausbootmiete – mit Frühbucherrabatt. Andere Bootstypen und Regionen liegen schnell bei 2.800–3.500 €.
Tipp: Frühbuchen lohnt sich! Im Winter gibt es Frühbucherrabatte bis zu 30%.
Fixkosten, die beim Hausbooturlaub immer anfallen
Egal ob Locaboat, Le Boat oder ein anderer Anbieter – diese Hausboot-Kosten kommen immer auf euch zu:
- Treibstoff: Abrechnung nach Motorlaufstunden, ihr erhaltet ein vollgetanktes Boot.
- Kaution: Zwischen 700 € und 2.000 €, je nach Boot. Wird meist auf der Kreditkarte blockiert und bei Rückgabe (wenn alles ok ist) freigegeben.
Hinweis: Bei Locaboat gibt es eine inklusiv Pauschale: Diese beinhaltet den Rückkauf der Kaution, den Diesel für Motor und Heizung (falls das Boot eine Diesel-Zentralheizung besitzt), die Endreinigung des Bootes sowie ein Mietfahrrad (außer in Irland und Italien*). Wir haben uns dagegen entschieden.
Kaution & Haftungsbegrenzung – was steckt wirklich dahinter?
Das Thema Kaution ist ehrlich gesagt das, was mich beim Hausboot mieten jedes Mal wieder verwirrt. Denn: Es gibt nicht die eine Kaution – sondern meistens zwei Varianten, zwischen denen ihr wählen könnt.
Die klassische Kaution: Beim Start müsst ihr eine Kaution von 2.000 Euro hinterlegen – bei unserem Boot, der Pénichette 1020FB, ist das der Standardbetrag. Das Geld wird nur auf der Kreditkarte blockiert, also nicht direkt abgebucht. Wenn ihr das Boot ohne Schäden zurückgebt, bekommt ihr die Summe komplett wieder. Falls etwas passiert, haftet ihr bis zu dieser Höhe – also maximal 2.000 Euro. Das ist quasi eure Selbstbeteiligung der Bootsversicherung.
Die sogenannte „Haftungsbegrenzung“ (oder: Rückkauf der Kaution): Es handelt sich dabei um eine Zusatzversicherung, mit der ihr eure Haftung reduziert.
Beispiel (so etwa bei Locaboat): Ohne Versicherung: Kaution 2.000 Euro Mit Haftungsbegrenzung (einmalige Kosten: 125 Euro): Ihr zahlt nur noch 500 Euro Kaution, im Schadensfall haftet ihr nur bis zu diesen 500 Euro. Den Rest deckt die Versicherung des Anbieters ab.
Aber: Diese Haftungsbegrenzung deckt nur Schäden am Boot ab – keine persönlichen Gegenstände oder grob fahrlässiges Verhalten.
Treibstoffkosten für den Hausbooturlaub – was ihr wissen solltet
Euer Boot startet vollgetankt – ihr müsst also nicht selbst zur Tankstelle. Der Dieselverbrauch wird am Ende eurer Reise nach Motorlaufstunden abgerechnet.
Je nach Boot und Strecke liegt der Tagesverbrauch bei etwa 50–70 €, ich werde euch am Ende der Reise unsere Zahlen hier ergänzen.
Der Diesel wird auch für Heizung und Warmwasser genutzt, daher kann der Verbrauch leicht schwanken.
Optionale Kosten für den Hausbooturlaub
- Reiseschutzversicherung: Für den Fall der Stornierung oder Abbruch der Reise.
- Parkplätze: In der Regel werdet ihr vermutlich mit eurem Fahrzeug anreisen und müsst dieses für die Dauer des Hausbooturlaubs abstellen. Hierfür wird euch am Hafen ebenfalls eine Gebühr abgenommen. In den Nebenkosten wird in Frankreich von Gebühren zwischen 42-56 Euro für die Wochen gesprochen.
- Endreinigung: in unserem Fall 135 Euro. Ihr müsst trotzdem die Betten abziehen, Geschirr spülen und den Müll rausbringen.
- Hafengebühren bei der Übernachtung: Die Übernachtung im Heimathafen ist kostenlos. Die weiteren Kosten zeigen wir euch im Tourenverlauf.
Außerdem könnt ihr Dinge wie Fahrräder oder WLAN hinzubuchen. Viele Anbieter rechnen Extras erst vor Ort ab – was die Planung etwas tricky macht.
Das erklärt auch, warum die Onlinepreise oft deutlich günstiger aussehen, als sie am Ende sind.
Was passiert nach der Hausboot Buchung
Nach der Buchung bekommt ihr in der Regel:
- Buchungsbestätigung
- Liste mit Nebenkosten
- Infos zum Abfahrtshafen
- Evtl. ein digitales Handbuch oder Video-Einweisung – wobei das Kapitänshandbuch uns schon bei der Angebotserstellung mitgeschickt wurde
Checkt unbedingt:
- Sind alle Angaben (Crew, Daten, Boot) korrekt?
- Wann ist Anreise / Check-in?
- Wie reist ihr an? Müsst ihr einen Parkplatz buchen oder mit dem Hafen klären, dass dort eure Koffer aufbewahrt werden?
- Was müsst ihr selbst mitbringen (Adapter, Spülmittel, Handtücher etc.)? Im Kapitänshandbuch findet ihr eine ausführliche Liste mit allen Dingen an Bord – von der Bettwäsche bis zum Suppenlöffel
Unser Fazit: Wie so eine Hausboot Buchung abläuft
Vielleicht sind wir einfach ein bisschen verwöhnt – von den ultra komfortablen Camper-Buchungen über die Camperoase*. Im Vergleich dazu fanden wir die Hausboot-Buchung auch beim zweiten Mal etwas herausfordernder. Genau deshalb gibt’s diesen Artikel: Damit ihr beim nächsten Mal ein bisschen weniger ratlos durch PDFs klickt als wir.
Fairerweise muss man aber auch sagen: Wir haben uns bewusst für das günstigere Angebot von Locaboat entschieden. Ich hatte schon den Eindruck, dass die nette Dame von Le Boat mir am Telefon alles ganz in Ruhe erklärt hätte – und vermutlich hätte ich auch bei Locaboat mehr Infos bekommen, wenn ich etwas hartnäckiger nachgehakt hätte.
Jetzt überwiegt aber vor allem die Vorfreude: Wir freuen uns riesig auf unseren Hausbooturlaub in Frankreich im Sommer!
Transparenzhinweis
Wir haben dieses Hausboot – inklusive Nebenkosten und allem Drumherum – komplett selbst bezahlt. Unsere Reiseberichte entstehen, weil wir unsere Erfahrungen gern mit euch teilen – frei von Werbung, Pop-ups oder bezahlten Kooperationen.
Normalerweise finanzieren wir unseren Blog über Affiliate-Links: Wenn ihr über unsere Links bucht, bekommen wir eine kleine Provision, ohne dass ihr mehr bezahlt. Bei den Hausboot-Anbietern ist das aber (leider) nicht möglich.
Dieser Artikel ist also aus reiner Nettigkeit entstanden – um euch den Einstieg in euren eigenen Hausbooturlaub ein bisschen einfacher zu machen.
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