Weltreiseroute planen oder nicht? Die Vor- und Nachteile einer vorgeplanten Langzeitreise

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  • Beitrag zuletzt geändert am:29. August 2022
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Wenn ihr gerade eine Weltreise oder eine längere Reise plant, stellt ihr euch vermutlich die Frage: Die Weltreiseroute planen oder nicht? In Social Media Gruppen wird dieser Punkt immer ziemlich ausgiebig diskutiert. Während die einen meinen, dass das Tolle an einer Weltreise sei, dass man komplett frei ist und spontan entscheiden kann wo es als nächstes hingeht, so gibt es doch andere, die lieber im Voraus planen und gewisse Sehenswürdigkeiten unbedingt sehen möchten.

In diesem Blogartikel geht es um die Vor- und Nachteile einer vorgeplanten Weltreise. Wir hoffen, dass diese Argumente euch helfen, herauszufinden, wie eure perfekte Weltreise aussieht – ob mit vorgeplanter Weltreiseroute oder nicht.

Die Route nach der idealen Reisezeit planen

Erstmal gilt natürlich: Verreist ihr in der jeweiligen lokalen Hochsaison, sind die Preise teurer. Die ideale Reisezeit sollte daher passende Wetterverhältnisse und die Ferienzeiten eurer gewünschten Region berücksichtigen.

Gerade in teuren Ländern wie USA, Kanada, Australien und Neuseeland lohnt es sich besonders, die Ferienzeiten zu meiden. Die Preise sind dann wesentlich teurer (manchmal um den Faktor 4!) und die Verfügbarkeiten eingeschränkt. Wir saßen bei unserer ungeplanten USA-Ostküsten-Reise einige Male verzweifelt vor dem Handy, weil es in den Sommerferien kurzfristig einfach keine für uns bezahlbaren Unterkünfte an der Küste gab.

Die Wetterbedingungen sollten zu euren geplanten Aktivitäten passen. Regenzeit muss nicht bedeuten, dass es durchgängig regnet. Jedoch sollte schon geprüft werden, wie sehr ihr durch die Regenzeit eingeschränkt sein könntet. Ihr kennt die Bilder von überschwemmten Straßen in Australien und Hurrikans in den USA – extreme Wetterverhältnisse solltet ihr daher vorher recherchieren, wenn ihr nicht in der idealen Reisezeit verreist.

Plant ihr eure Weltreiseroute vorab, könnt ihr während den passenden Wetterverhältnissen verreisen und frühstmöglich noch gute Preise erhalten.

Günstige Flugtickets, gute Mietwagen- oder Camperpreise

Gerade für größere Ausgaben, wie den Langstreckenflug oder die Camperreise lohnt es sich frühzeitig zu buchen. Steigende Treibstoffkosten, Pandemie-Nachwirkungen und Chip-Hersteller-Probleme für Fahrzeuge haben das Angebot verknappt und damit die Preise erhöht.

Bucht ihr eure Flüge und den Camper frühzeitig, habt ihr eine größere Auswahl und einen günstigeren Preis. Die Stornierungsbedinungen bei Flügen sind allerdings meist nicht gut. Will man Umbuchungsmöglichkeiten oder gar eine kostenfreie Stornierung als Option im Ticket inbegriffen haben, ist das Ticket oft gleich doppelt so teuer.

Für die Camper- und Mietwagenbuchung lohnt es sich, einmal in den Bedingungen des Vermieters nachzuschauen, bis wann ihr eine kostenfreie Stornomöglichkeit habt.

Gute Vermittler für Wohnmobile wie beispielsweise Camperoase.de (Link zum Anbieter)* geben euch diesbezüglich auch eine gute und faire Beratung.

Dieser Text löst Beklemmung in euch aus? Dann seid ihr einfach keine Frühbucher – das ist völlig in Ordnung. Die Alternative für eine längere Camperreise wäre dann zum Beispiel, sich vor Ort ein passendes Fahrzeug zu kaufen und anschließend wieder zu verkaufen.

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Freistehen in den USA

Schlaue Route mit vielen Sehenswürdigkeiten und zentralen Übernachtungen

Plant ihr eure Weltreise-Route vorab, habt die für euch ideale Reisezeit berücksichtigt und die Flüge günstig im Voraus gebucht, könnt ihr euch an die Routenplanung machen. Immer mehr Sehenswürdigkeiten und Nationalparks haben eine beschränkte Kapazität. Dies gilt für Übernachtungen vor Ort, welche teils in knappen Zeitfenstern vorab gebucht werden müssen bis hin zu Zeittickets, die ihr reservieren müsst, um den Nationalpark besuchen zu können.

Dies alles fordert einige Recherchearbeit, die ihr entweder vor eurer Weltreise oder eben unterwegs macht. Kommt ihr spontan vor Ort an ohne diese Vorbereitung, entgeht euch möglicherweise diese Sehenswürdigkeit.

Wenn euch bestimmte Attraktionen auf eurer Weltreise wichtig sind, dann lohnt es sich, die Weltreiseroute vorab zu planen.

Keine Planung unterwegs - Fokus auf die Reise

Grundsätzlich lieben wir Reiseplanung. Nach über zwei Jahren auf Weltreise fanden wir die Planung unterwegs aber schon sehr ermüdend und anstrengend. Es gilt jeden Tag herauszufinden, wo man als nächstes übernachtet. Welches Ziel logistisch als nächstes Sinn macht, ständig Preise vergleichen und Angebote einholen. Das kann auf Dauer schon auch nervig sein. Manchmal stört es mich, dass ich mich nicht alleine auf den Reiseort fokussieren kann, den wir gerade besuchen, sondern in Gedanken eben schon die Planung für den nächsten Ort beginnt.

Habt ihr eure Weltreiseroute vorab geplant und alles gebucht, spart ihr euch die Organisation vor Ort.

Visa vorab beantragen

Um in einige Länder einreisen zu können, müsst ihr vorab ein Visum beantragen. Dies geht in vielen Fällen online und sehr schnell oder es gibt eine sogenannte Visa-on-Arrival Regelung, welche ihr nutzen könnt.

Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Wenn ihr zum Beispiel nach Russland reisen möchtet, müsst ihr dieses Visum vorab beantragen. Habt ihr vor länger als 6 Monate am Stück durch die USA zu reisen, reicht das ESTA nicht aus. Das dann erforderliche Visum müsst ihr im Heimatland beantragen.

Selbst wenn ihr eure Reiseroute nicht vorab planen möchtet, solltet ihr also überlegen, welche Länder ihr vermutlich besuchen möchtet und wie die Visa-Bestimmungen lauten.

Nachteile einer vorgeplanten Weltreise-Route

Man kann sich nicht treiben lassen - Ein Stück "Freiheit" fehlt

Das tollste an einer ungeplanten Weltreiseroute ist, dass ihr euch einfach treiben lassen könnt. Wo es euch gefällt, da bleibt ihr. Kribbelt es im Bauch und ihr wollt weiter, dann zieht ihr los. Dieses Gefühl der Freiheit ist ein wichtiger Bestandteil einer Weltreise. Ihr habt den Alltag daheim hinter euch gelassen und keine Verpflichtungen. Endlich könnt ihr alleine darauf hören, was ihr wollt. Ihr entscheidet, wann der Tag beginnt und wann er endet. Es ist schade, wenn dieses Freiheitsgefühl nicht aufkommen kann, weil die durchgetaktete Weltreise-Route keinen Spielraum dafür bietet.

Auf Reisen werdet ihr außerdem andere Reisende kennenlernen. Vielleicht habt ihr den Wunsch, eine Weile gemeinsam zu reisen. Oder ihr bekommt Tipps für Sehenswürdigkeiten von Einheimischen, die ihr vorher nicht auf dem Schirm hattet und nun unbedingt besuchen möchtet. Mit einer vorab organisierten Reiseroute verbaut ihr euch diese Optionen.

Ein guter Kompromiss ist für uns die Camperreise. In vielen Ländern außerhalb Europas ist das Freistehen erlaubt. Ihr könnt die Freiheit genießen und jeden Tag aufs Neue entscheiden, in welchem wundervollen Stück Natur ihr die nächste Nacht verbringen möchtet. Bei gemieteten Campern müsst ihr nur das Start- und Endziel vereinbaren (plus in Nordamerika ein Meilenpaket buchen) – seid ihr freiheitsliebende Menschen ohne Zeitdruck, dann empfehlen wir euch die Tage nicht zu knapp zu kalkulieren. Sonst hetzt ihr am Ende doch durch das Reiseland.

Ihr kennt euren eigenen Reiserhythmus noch nicht

Wenn ihr bisher noch keine längere Reise über mehrere Monate gemacht habt, kennt ihr euren persönlichen Reiserhythmus noch nicht. Seid ihr Menschen, die dauerhaft alle paar Tage ihre Unterkunft wechseln möchten? Preferiert ihr Roadtrips per Mietwagen oder reist ihr am liebsten im Local-Bus? Wann ist der Zeitpunkt für eine Reisepause gekommen, um all die Reiseeindrücke zu verarbeiten und am Strand zu entspannen?

Viele Reisenden sind in den ersten Monaten der Langzeitreise schneller unterwegs. Die Neugierde gibt zusätzliche Power und man will so viel wie möglich erleben. Erfahrungsgemäß kommt meistens irgendwann der Punkt, an dem Weltreisende beginnen, deutlich langsamer zu reisen oder bewusst Strandurlaube einbauen, um zu entspannen.

Falls ihr euch dafür entscheidet, eure Reiseroute durchzuplanen, dann solltet ihr dort Reisepausen an einem festen Ort berücksichtigen oder euch zeitlich Freiräume einplanen, an denen zum Beispiel nur die Flüge und nicht schon die Unterkünfte gebucht sind.

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Perfekt zum Entspannen: Gili Meno in Indonesien

Die Corona Einreisebestimmungen

Auf Grund ständig wechselnder Corona-Einreisebestimmungen war es in den letzten Jahren kaum möglich wirklich eine festgeplante Weltreise-Route durchzuführen. Es war nie klar, ob man zum gewünschten Einreisezeitpunkt überhaupt die Einreisebestimmungen erfüllte. Spontanität gehörte in dieser Zeit definitv dazu, leider auch stundenlanges Recherchieren. Denn dieses spontane Reisen war trotzdem nicht ungeplant. Teils musste man sich vor der Einreise irgendwo online registrieren, PCR-Tests im korrekten zeitlichen Abstand vorweisen, Dokumente irgendwo hochladen, Apps installieren.

Super ärgerlich, wenn man eine festgeplante Weltreiseroute in dieser Zeit gehabt hätte, viel Geld für einen Flug ausgegeben hätte und dann auf Grund geänderter Einreisebestimmungen gar nicht hätte einreisen können.

Ist uns übrigens einmal passiert: Wir hatten eine Fähre von Kroatien nach Italien gebucht und sind zum Transit durch Bosnien gefahren. Italien hatte Bosnien frisch auf die Rote Liste gepackt und wir durften nicht an Bord. Zum Glück konnten wir aber die Fähre umbuchen und hatten nur leicht höhere Kosten dadurch.

Unsere Empfehlung für eine Weltreiseroute planen oder nicht:

Wie war das Durchlesen der Vor- und Nachteile einer vorgeplanten Weltreiseroute für euch? Ich liebe es, spontan entscheiden zu können und bei dem Gedanken daran, dass Mark jetzt schon Flüge für in 6 Monaten gebucht hat, macht mir ein leichtes Grummeln. Mark ist genau das Gegenteil. Er liebt die Vorfreude auf die nächsten Ziele und die Bestätigung, dass wir nur 150 Euro für den Flug von Bali nach Australien zahlen, weil dieser frühzeitig gebucht wurde, da der aktuelle Flugpreis bei 800 Euro liegt.

Ihr selbst müsst euch mit eurer Weltreiseroute wohlfühlen. Erfahrungsgemäß entwickelt ihr euch im Laufe einer Weltreise weiter, verändert euch und vielleicht passen eure ursprünglichen Weltreise-Wünsche dann gar nicht mehr zu euch. Solltet ihr euch für eine vorgeplante Weltreiseroute entscheiden, dann empfehlen wir euch, dort trotzdem Luft zu lassen. Vorgebuchte Flüge werdet ihr eher nicht ändern können, jedoch könnt ihr bei Unterkünften und gemieteten Wohnmobilen darauf achten, dass ihr eine Stornierungsoption habt.

Häufig macht es aus Kostengründen Sinn, dass ihr bestimmte Buchungen frühzeitig tätigt oder euch schon Gedanken über eine möglichst kostengünstige Reiseroute durch mehrere Länder macht. Südostasien ist eine klassische Backpackerregion, die ihr ungeplant und kostengünstig bereisen könnt.

Je mehr Zeit ihr für eure Weltreise habt, desto freier und ungeplanter könnt ihr reisen. Habt ihr einen festen Zeitrahmen von ein paar Monaten und absolute Wunschziele für die Langzeitreise, dann macht eine Planung der Route Sinn.

Ihr seid absolute Spontan-Reisende und euch fallen noch mehr Gründe gegen eine vorgeplante Weltreiseroute ein? Oder ihr seid absolute Verfechter der vorgebuchten Reiseroute, aber euer Hauptgrund fehlt hier im Text? Hinterlasst uns gerne einen Kommentar!

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