Wie lernen Kinder unterwegs – und welcher Weg passt wirklich zu uns als Familie? Diese Frage beschäftigt unglaublich viele Reisefamilien mit schulpflichtigen Kindern, sobald klar ist: Wir machen eine Familienweltreise! Denn schnell tauchen die nächsten Überlegungen auf: Freilernen? Travelschooling? Onlineschule? Fernschule?
Wie viel Struktur ist hilfreich – und wie viel Flexibilität brauchen wir unterwegs? Was ist im Reisealltag realistisch? Und was funktioniert auch dann, wenn Internet mal nicht zuverlässig ist oder die Motivation schwankt?
In diesem Interview spreche ich mit Lena und Björn von @littletravelfamily (Instagram), die sich für das Lernen über die Deutsche Fernschule entschieden haben. Die beiden beantworten für euch: Wie sieht ihr Lernalltag aus? Welche Materialien nutzen sie? Wie läuft das mit Unterstützung, Rückmeldung, Tests und Zeugnis? Und was würden sie anderen Familien raten, die gerade vor genau dieser Entscheidung stehen?
Ein ehrlicher Einblick – für alle, die beim Thema „Lernen auf Reisen“ noch zwischen vielen Möglichkeiten stehen und sich einfach mal ein echtes Praxisbeispiel wünschen.
Lernen auf Reisen mit der Deutschen Fernschule - ein Interview
Hey Lena und Björn! Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, mir meine Fragen zu eurem Lernen auf Reisen zu beantworten.
Bevor wir in unser eigentliches Thema einsteigen – nämlich eure Erfahrungen mit der Deutschen Fernschule während eurer Open-End-Weltreise – erzählt doch einmal über euch:
Wer seid ihr? Wo steckt ihr gerade? Was sind eure Weltreise-Pläne? Und was habt ihr gemacht, bevor ihr losgezogen seid?
Wir sind Lena und Björn und seit August 2025 mit unseren beiden Kindern auf unserer zweiten Weltreise unterwegs. Aktuell reisen wir mit dem Wohnmobil durch die USA – wohin es danach geht, wissen wir noch nicht. Wir wollen ca. 1 Jahr durch Nordamerika reisen.
Da wir aber aus vorherigen Reisen gelernt haben, dass sich Pläne oft ändern können, lassen wir vieles mittlerweile bewusst offen.
Reisen begleitet uns schon sehr lange. Noch bevor wir uns kannten, waren wir unabhängig voneinander jeweils sechs Monate als Backpacker in Australien unterwegs. Später haben wir gemeinsam viele Länder bereist, zunächst klassisch im Urlaub, meist für maximal vier Wochen. Das längere Reisen begann dann mit unserer ersten Elternzeit. Da waren wir mit unserer damals 10 Monate alten Tochter in Neuseeland. Nachdem uns unsere zweite Elternzeit in Südafrika durch Corona gekürzt wurde, ging die Planung einer Weltreise los. 2022-2023 waren wir dann das erste Mal 16 Monate einmal rund um die Welt unterwegs.
Vor unserer jetzigen Reise haben wir wieder 2 Jahre in Deutschland gelebt: in einer gemieteten Doppelhaushälfte, die Kinder gingen in Kindergarten und Schule, Lena arbeitete in einem Teilzeit-Bürojob, Björn selbstständig im Homeoffice. Trotzdem war der Wunsch nach einer erneuten, offenen Reise immer da – diesmal ohne festes Enddatum.
Entscheidung für die Deutsche Fernschule
Wie alt sind eure beiden Kinder, und in welcher Klassenstufe wären sie aktuell?
Unsere Kinder sind aktuell 9 und 6 Jahre alt und wären in Deutschland in der dritten bzw. ersten Klasse.
Was war der ausschlaggebende Grund dafür, dass ihr euch für eine Weltreise mit Anmeldung über eine Fernschule entschieden habt?
Der wichtigste Punkt für uns war, dass wir offline lernen wollten – mit Stift und Papier, ohne Bildschirm und ohne feste Unterrichtszeiten. Gerade auf einer Weltreise mit wechselnden Zeitzonen wären fixe Online-Termine für uns sehr einschränkend gewesen.
Gleichzeitig konnten wir uns aber auch kein komplett freies Lernen ohne schulische Struktur vorstellen. Die Fernschule war für uns der perfekte Mittelweg.
Hat die geplante Reisedauer (Open End) eine Rolle gespielt oder wäre die Entscheidung unabhängig davon ähnlich ausgefallen?
Nein, tatsächlich nicht. Auch wenn wir nur ein Jahr unterwegs gewesen wären, hätten wir uns sehr wahrscheinlich genauso entschieden. Wir wussten von Anfang an nicht, wann und wo wir wieder sesshaft werden – und haben unsere Schulentscheidung unabhängig davon getroffen.
Während unserer eigenen Weltreise haben wir viele Familien mit ganz unterschiedlichen Meinungen zum deutschen Schulsystem getroffen. Wenn ich fragen darf: Wie steht ihr persönlich zum deutschen Schulsystem?
Wir sehen das deutsche Schulsystem eher kritisch. Unserer Meinung nach ist es in vielen Bereichen sehr veraltet, stark auf Bewertung und Vergleich ausgerichtet und wenig individuell. Genau deshalb hatten wir uns in Deutschland bereits für eine alternative Schule (Montessori) entschieden.
Aber auch dort waren wir nicht vollständig zufrieden. Unsere Tochter hat sich dort sehr auf das Schreiben von Geschichten konzentriert, während andere Bereiche – vor allem Mathe – eher liegen geblieben sind. Durch das strukturierte Lernen mit der Fernschule hat sie inzwischen vieles aufgeholt und Zusammenhänge endlich wirklich verstanden.
Obwohl ihr Open End unterwegs seid – spielt der Gedanke eine Rolle, den Kindern eine spätere Rückkehr ins deutsche Schulsystem zu erleichtern?
Nein, das war für uns kein ausschlaggebender Faktor. Wir wissen aktuell überhaupt nicht, wo wir später leben werden. Deshalb haben wir unsere Entscheidung nicht an eine mögliche Wiedereingliederung geknüpft.
Habt ihr vor der Reise mit Lehrkräften / Erziehern gesprochen? Wenn ja – wie haben sie reagiert?
Nein, wir haben lediglich über unseren Weggang informiert, aber keine ausführlichen Gespräche über unsere Pläne geführt.
Wie lief euer Entscheidungsprozess für die Deutsche Fernschule ab?
Wir haben uns verschiedene Möglichkeiten angeschaut und vor allem die Schnupperkurse der Deutschen Fernschule genutzt. Da wir keinen Online-Unterricht wollten, war die Entscheidung relativ schnell klar. Auf die Deutsche Fernschule aufmerksam geworden sind wir über Instagram. Rückblickend können wir sogar sagen: Sie hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass wir überhaupt losgezogen sind. Das Schulthema war lange unser größtes Fragezeichen.
Lernalltag mit der Deutschen Fernschule
Ihr seid gerade in den USA unterwegs und zeigt ab und an etwas aus eurem Lernalltag. Habt ihr einen festen Rhythmus oder sogar einen typischen „Schultag“?
Wir versuchen jeden Tag nach dem Frühstück etwa zwei bis drei Fächer zu machen. Insgesamt dauert das meist ein bis zwei Stunden. Das funktioniert erstaunlich gut – auch unterwegs.
Gibt es zeitliche Vorgaben, z. B. welche Materialien in welchem Zeitraum erledigt werden müssen?
Nein. Von Seiten der Fernschule gibt es keine zeitlichen Vorgaben. Man kann ein Schuljahr in sechs Monaten durcharbeiten oder sich auch anderthalb Jahre Zeit lassen. Diese Freiheit empfinden wir als großen Vorteil. Außerdem können die Kinder dadurch in ihrem eigenen Tempo lernen und müssen sich nicht an Vorgaben halten.
Macht ihr unterwegs „Ferien“ – und wer bestimmt das? Ihr oder die Schule?
Klassische Ferien machen wir nicht. Stattdessen lernen wir jeden Tag ein bisschen – auch am Wochenende. Dafür ist der Umfang pro Tag deutlich geringer als in einem normalen Schulalltag.
Natürlich gibt es Ausnahmen: lange Wanderungen, besondere Erlebnisse oder Besuch von Oma und Opa. Dann bleibt die Schule auch mal liegen. Wir entscheiden das komplett selbst.
Welche Fächer werden unterrichtet und wie flexibel seid ihr dabei?
Unterrichtet werden die klassischen Fächer wie Deutsch, Mathe, Sachkunde, Englisch usw. Aber auch Kunst und Religion. Man kann jedes Fach einzeln buchen und muss nicht den Komplettunterricht nehmen. Für jedes Fach gibt es Wochenpläne – an die man sich halten kann, aber nicht muss.
Gibt es z. B. auch Pakete nur für Hauptfächer?
Ja, man kann auch nur die Hauptfächer buchen. Oder z.B. auch nur Deutsch, was sicherlich für Expats interessant ist, bei denen die Kinder in eine Schule mit Fremdsprache gehen, aber eine Rückkehr ins deutsche Schulsystem geplant ist.
Du hast in euren Stories schon erwähnt, dass euch die verschiedenen Lernmaterialien der Deutschen Fernschule begeistern. Was genau meinst du damit?
Was uns an den Lernmaterialien besonders begeistert, ist ihre enorme Vielfalt und die Art, wie damit gelernt wird. Der Unterricht ist dadurch sehr haptisch, praktisch und abwechslungsreich. Lernen findet nicht nur am Tisch statt, sondern mit dem ganzen Körper und allen Sinnen.
Wir haben insgesamt rund 50 kg Material erhalten – das war logistisch im Wohnmobil zunächst eine kleine Herausforderung, hat aber mit einigen Umstrukturierungen dann zum Glück gut funktioniert.
Es gibt unglaublich viele verschiedene Lern-Materialien wie z.B. Knete, Magnete, Rechenbausteine, Springseile, Kreide, Becherlupe oder auch eine Handpuppe für Englisch. Diese Materialien kommen immer wieder auf neue Weise zum Einsatz, sodass ein Thema nicht nur gelesen oder geschrieben, sondern erlebt wird.
So werden zum Beispiel Vokabeln nicht einfach auswendig gelernt, sondern spielerisch – etwa mit einem Angelspiel, bei dem die richtigen Wörter „geangelt“ werden müssen. In Sachkunde bauen die Kinder Modelle, zum Beispiel ein Brunnenmodell, um zu verstehen, warum Grundwasser sauber ist und wie natürliche Filter funktionieren.
In Englisch werden Inhalte über Rollenspiele mit Fingerpuppen vertieft, in Deutsch werden Buchstaben geknetet, gelegt oder gebaut. Häufig gibt es auch Stationslernen, bei dem verschiedene Aufgaben mit unterschiedlichen Materialien vorbereitet sind und die Kinder selbstständig von Station zu Station wechseln.
Durch diese ständig wechselnden Lernmethoden bleibt der Unterricht auch für die Kinder spannend. Lernen fühlt sich dadurch weniger nach klassischem Schulunterricht an, sondern eher nach Entdecken, Ausprobieren und Verstehen. Und auch wir als „Lernhelfer“ haben dabei schon das ein oder andere neue lernen dürfen.
Kannst du einen kleinen Einblick geben, wie konkret z. B. Deutsch oder Mathe gelernt wird?
In Mathe werden Aufgaben zum Beispiel mit Kreide auf den Boden gemalt und anschließend „gesprungen“. In Deutsch – besonders in der ersten Klasse – werden neu gelernte Buchstaben geknetet, mit Seilen gelegt, geprickelt oder mit Bausteinen nachgebaut.
Apropos Ausstattung: Wie funktioniert das? Was habt ihr alles dabei? Für wie lange reicht das? Wie erhaltet ihr neues Material?
Wir haben für jedes Schulfach einen Ordner mit den Lehrbriefen. Die sogenannten Lehrbriefe sind die tägliche Lernanleitung und die werden zusammen mit dem gesamten Material für ein komplettes Schuljahr vorab zugeschickt. Dazu gehört dann alles, was man für die einzelnen Unterrichtsstunden benötigt. Von der Büroklammer bis hin zum Wörterbuch, Lexikon oder Arbeitsheft ist da dann alles dabei. Quasi das Rundumsorglospaket. Neues Material gibt es, sobald man ein weiteres Schuljahr gebucht hat.
Jetzt seid ihr mit dem Wohnmobil unterwegs und habt Stauraum – wisst ihr, wie andere Familien das Lösen? Oder: wie macht ihr das, falls ihr mal nicht mit dem Camper reist?
Genau, da hat man im Wohnmobil natürlich einen großen Vorteil. Bei 2 Kindern bräuchte man da für ein komplettes Schuljahr schon 2 ganze Koffer. Das ist so eigentlich nicht machbar. Wie wir das Lösen, wenn wir irgendwann ohne Wohnmobil unterwegs sind, wissen wir noch nicht genau – vielleicht nehmen wir dann nur Material für ein Quartal mit und lassen uns alles Weitere dann alle 3 Monate zuschicken?
Gibt es alternativ rein digitale Materialpakete?
Digitale Lernpakete gibt es unseres Wissens nicht. Da viel geschrieben und ausgefüllt wird, müsste man ohnehin fast alles ausdrucken.
Unsere Kinder haben während der Weltreise ein Travelschooling gemacht – wir haben das gelernt, was uns begegnete plus Mathe sehr nah nach dem deutschen Lehrplan und ab und zu Deutsch Rechtschreibung. Hierfür standen wir als Eltern den Kindern als Ansprechpartner zur Verfügung. Wie läuft das bei euch ab? Sitzt ihr beim Lernen dabei und unterstützt, wenn nötig? Oder ist es so aufgebaut, dass alles selbstständig bearbeitet werden kann?
Wir sitzen meist dabei – gerade in der ersten Klasse, weil viel vorgelesen werden muss. Das Material ist aber so aufgebaut, dass die Kinder mit zunehmendem Alter immer selbstständiger arbeiten können.
Gibt es einen Ansprechpartner, an den sich die Kinder bei Fragen wenden?
Ja, wir haben eine feste Betreuungslehrerin. Sie gibt uns Tipps, korrigiert die Tests und schreibt den Kindern sogar persönliche Briefe – was für sie ein echtes Highlight ist.
Müssen die Kinder regelmäßig Arbeitsblätter einschicken oder Tests absolvieren? Wie läuft das praktisch ab?
Ja, Tests werden im Lehrbrief angekündigt, selbstständig bearbeitet, eingescannt und eingeschickt. Natürlich könnte man theoretisch schummeln, aber man möchte ja wissen auf welchem Stand das Kind aktuell ist und ob es vielleicht Förderbedarf gibt.
Gibt es am Schuljahresende ein Zeugnis? Falls ja – ähnelt es einem klassischen Schulzeugnis?
Ja, am Ende des Schuljahres gibt es ein Zeugnis. Wie genau es aussieht, wissen wir selbst noch nicht – da sind wir gespannt. → Einblicke in das Lernen auf Reisen gibts bei @littletravelfamily auf Instagram.
Müssen wirklich alle Materialien bearbeitet werden oder dürft ihr Themen überspringen?
Nein. Wenn wir merken, dass ein Kind in einem Thema schon sehr sicher ist, können wir Inhalte überspringen oder schneller vorgehen.
Wer entscheidet, was an einem Tag gelernt wird – die Kinder, ihr Eltern oder die Fernschule?
Man kann mit der Deutschen Fernschule absolut frei lernen und auch frei entscheiden, wann und wieviel man lernen möchte. Somit geben wir Eltern aktuell vor, in welchem Umfang wir täglich lernen. Momentan ist unsere Vorgabe mindestens zwei Fächer pro Tag und die Kinder entscheiden, welche sie machen möchten.
Wie erleben eure Kinder das Lernen unterwegs generell?
Aktuell finden sie „ihre“ Schule großartig – die beste Schule überhaupt 😉 . Unser Sohn kennt ja nichts anderes und unsere Tochter hatte gegen Ende keine Lust mehr auf Schule und meinte „das beste an der Schule ist die Pause und Aus“, daher vergleicht sie natürlich sehr oft und freut sich, dass sie an manchen Tagen schon um 09:30 mit allem fertig ist.
Natürlich gibt es auch Tage, an denen sie keine Lust haben. Dann machen wir einfach ein Fach weniger.
Freuen sie sich auf die Aufgaben oder wechselt das stark?
Sagen wir mal so: sobald sie angefangen haben, sind sie meist mit Feuereifer dabei. Bevor wir starten, haben sie aber oft andere Pläne, wollen raus, irgendwas bauen oder die Natur erkunden, da ist dann die Begeisterung auch mal nicht wirklich vorhanden, wenn es heißt „Bitte richtet eure Schulsachen her“.
Was macht ihr, wenn die Motivation einmal komplett fehlt – z. B. bei ungeliebten Fächern?
Wir passen den Umfang an oder wechseln das Fach. Besonders bei ungeliebten Themen – bei unserer Tochter ist das die Rechtschreibung – heißt es manchmal einfach: durchziehen. Der Vorteil ist aber, dass sie dadurch enorme Fortschritte gemacht hat und inzwischen sogar fehlerfreie Diktate schreibt.
Welche Vorteile dieser Art des Lernens würdet ihr besonders hervorheben?
Ganz klar das 1-zu-1-Lernen. Wir können Dinge sofort erklären, vertiefen oder gezielt üben. Kein Vergleich zum klassischen Schulalltag.
Eure beiden Kinder sind altersmäßig nah beieinander und können vermutlich gut miteinander lernen. Wie schätzt ihr das für andere Familien ein? Würde dieses Lernmodell auch für Einzelkinder funktionieren? Oder für Geschwister mit einem größeren Altersunterschied?
Da unsere Kinder in unterschiedlichen Klassen sind, haben sie auch einen unterschiedlichen Stundenplan und lernen getrennt. Außer im Fach Mathe, in dem unsere Tochter noch einiges nachholen muss und unser Sohn schon sehr vieles kann lernen sie zusammen in der 2. Klasse. Somit ist das Modell definitiv auch für Einzelkinder oder Geschwister mit größerem Altersunterschied sehr gut geeignet.
Ein häufiges Argument gegen Homeschooling ist fehlender sozialer Kontakt. Ihr habt euch dafür ja etwas Besonderes überlegt – erzählt gerne von eurer App und euren bisherigen Erfahrungen damit!
Wir haben unterwegs oft erlebt, dass Kinder unglaublich schnell Anschluss finden, wenn man ihnen Möglichkeiten gibt, andere Kinder zu treffen und gemeinsam zu spielen. Björn entwickelt dafür seit über einem Jahr die App LinkEase. Natürlich auch aus Eigennutz 😉
LinkEase ist eine App für reisende Familien, die das Bedürfnis nach Verbindung, Gemeinschaft und Austausch haben. Man kann in der App Familien in der Nähe sehen, kontaktieren und sich verabreden – ob spontan auf einem Rastplatz oder geplant für ein paar Tage an einem Ort. Neben der Möglichkeit sich mit anderen Reisefamilien zu vernetzen, bietet die App auch (bald) eine Karte mit Orten, die für reisende Familien spannend sind, wie z.B. kinderfreundliche Parks und Spielplätze, Lernorte wie Naturzentren, Museen oder Bibliotheken, familienfreundliche Campingplätze oder Stellplätze und alles, was als reisende Familie noch so hilfreich sein kann.
Natürlich haben wir von unserer App auch schon selbst Gebrauch gemacht und uns schon 2x mit einer reisenden Familie mit gleichaltrigen Kindern getroffen. Einmal sind wir sogar mehrere Tage miteinander weitergereist und immer wieder zusammen wandern gegangen.
Da es auf Reisen nicht immer einfach ist, dauerhafte soziale Kontakte zu knüpfen – weil man oft weiterzieht oder sich die Wege trennen kann man sich mit der App leichter verbinden und Schnittpunkte auf der Reise finden. Aber natürlich trifft man auch ohne die App immer wieder auf andere Kinder. Treffpunkt Nummer 1 ist dafür natürlich der Spielplatz. Gerade die amerikanischen Kinder sind super kontaktfreudig und so dauert es meist nicht lange, bis eine ganz Gruppe von Kindern miteinander spielt.
→ Hier gehts zur LinkEase App im App Store oder hier zur LinkEase App bei Google Play.
Gibt es von Seiten der Deutschen Fernschule Möglichkeiten für Austausch? Einen Klassenverband? Gruppenarbeiten? Online-Treffen oder gemeinsame Projekte?
Von Seiten der Deutschen Fernschule gibt es keinen Klassenverbund oder Austauschmöglichkeiten unter den Schülern. Für uns ist das aber kein Nachteil, da unsere Kinder unterwegs immer wieder Kinder kennen lernen und sich auch selbst die besten Spielkameraden sind.
Welche Erfahrungen habt ihr mit der Anmeldung gemacht – organisatorisch, technisch, bürokratisch?
Sehr unkompliziert. Vertrag ausfüllen, erste Rechnung bezahlen – kurz darauf kam das Material.
Gibt es Hürden, die ihr rückblickend gerne früher gewusst hättet?
Eigentlich nur die Menge an Material. 50 kg sind auf Reisen nicht ohne – aber machbar.
Wenn ihr das teilen möchtet: Was kostet ein Jahr Deutsche Fernschule pro Kind?
Die Kosten hängen von Fächern, Klassenstufe und Anzahl der gebuchten Kurse ab. Pro Fach liegt man grob bei etwa 140 € pro Monat. Je mehr Fächer man bucht, desto günstiger wird es, außerdem gibt es Geschwisterrabatte.
Plant ihr, dauerhaft bei der Deutschen Fernschule zu bleiben – oder schaut ihr euch mittelfristig auch andere Anbieter an?
Wir können uns vorstellen, ergänzend moderne Online-Fächer wie Programmieren, Krypto, Gesundheit oder Kochen hin zuzubuchen. Die Hauptfächer möchten wir aber weiterhin über die Deutsche Fernschule abdecken.
Wenn Eltern dieses Interview lesen, die selbst eine Weltreise mit schulpflichtigen Kindern planen und überlegen, wie sie unterwegs lernen sollen: Welche Tipps würdet ihr ihnen mitgeben?
Nehmt euch Zeit für die Entscheidung. Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Wichtig ist, dass das Lernmodell zu eurem Familienalltag passt.
Vertraut darauf, dass Lernen unterwegs funktioniert. Kinder lernen überall – und oft sogar nachhaltiger, wenn Schule sich dem Leben anpasst und nicht umgekehrt.
Liebe Lena, lieber Björn, vielen Dank, dass ihr all meine Fragen beantwortet habt. Das hört sich total spannend an!
→ Ihr interessiert euch für das Thema Weltreise mit schulpflichtigen Kindern? Dann folgt gerne der @littletravelfamily auf Instagram!
Transparenzhinweis
Dieser Artikel ist nicht bezahlt und entstand ohne Auftrag oder Kooperation. Weder wir von littletravelfamily noch die Strandfamilie wurden für dieses Interview vergütet oder von der deutschen Fernschule beauftragt.
Wie es zu diesem Interview kam? Seit unserer eigenen Familienweltreise beschäftigen uns unterschiedliche Lebens- und Lernkonzepte sehr – besonders dann, wenn Familien unterwegs neue Wege gehen. Als ich in Lenas Instagram-Storys Einblicke in den Lernalltag ihrer Kinder mit der deutschen Fernschule gesehen habe, war schnell klar: Genau diese Fragen bewegen auch viele andere Reisefamilien.
Zeitgleich erreichte mich die Anfrage einer Familie, die Schwierigkeiten bei der Schulbeurlaubung hat und von offizieller Seite die Rückmeldung bekam, dass eine Anmeldung bei einer deutschen Auslandsschule bzw. Fernschule gewünscht sei, um den Bildungsstandard zu sichern. Spätestens da war klar: Dieses Thema ist aktuell, relevant – und verdient einen ausführlichen, ehrlichen Erfahrungsbericht.
Dieses Interview soll daher keine Werbung sein, sondern Orientierung bieten und unterschiedliche Wege sichtbar machen, wie Lernen auf Reisen aussehen kann.