Hausverkauf Weltreise – was passiert mit unserem Reihenhaus?

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Wenn ihr die Entscheidung getroffen habt, eine Weltreise oder Langzeitreise zu machen – vielleicht sogar mit Kindern – dann kennt ihr dieses mulmige Gefühl: Die Vorfreude ist riesig, aber im Hinterkopf taucht immer wieder dieselbe Frage auf:

Was passiert mit unserer Wohnung?“ oder „Sollen wir unser Haus für die Weltreise verkaufen oder doch lieber vermieten?“

Genau da standen wir auch. Und ehrlich: Das war ’ne Nummer. Wir haben hin und her überlegt.
Verkaufen wir unser Haus – das Zuhause unserer Kinder, voller Erinnerungen? Oder behalten wir es und vermieten es, in der Hoffnung, später einfach wieder zurückzukehren?

Wer uns in diesen Entscheidungs-Wochen begegnet ist, hat fast täglich etwas anderes gehört: „Wir verkaufen.“ „Wir behalten es.“ „Nee, wir verkaufen doch.

Ein ständiges Hin und Her zwischen Sicherheit und Freiheit, zwischen Vernunft und Abenteuerlust.

Wenn ihr euch gerade auch fragt, ob ihr euer Haus für eure Weltreise verkaufen oder behalten sollt, dann sind unsere Gedanken, Zweifel und unsere Entscheidung vielleicht eine Hilfe – oder geben euch einfach das beruhigende Gefühl: Ihr seid mit diesen Sorgen nicht allein.

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Diese Möglichkeiten habt ihr für euer Wohneigentum während der Weltreise

Option 1: Haus für ein Jahr vermieten

Wenn ihr euer Haus vermieten wollt, gibt es heute über verschiedene Internetportale viele Möglichkeiten, Langzeitmieter zu finden. Und trotzdem war da bei uns immer eine gewisse Skepsis: Finden wir für ein Reihenmittelhaus in einer kleineren Gemeinde überhaupt jemanden, dem unsere exakten Reisedaten passen?

Im Raum Frankfurt gibt es sogar Anbieter, die Wohnmöglichkeiten für große Firmen suchen. Das klang für uns erst mal super attraktiv, weil wir uns dann um die pünktliche Mietzahlung wahrscheinlich keine großen Sorgen hätten machen müssen.

Unser Plan wäre gewesen, das Haus möbliert zu vermieten. Das hätte für uns klare Vorteile gehabt:

  • Wir müssten jetzt nicht alles auf einen Schlag ausmisten, verkaufen oder einlagern.
  • Wir könnten nach einem Jahr relativ entspannt wieder in unser Haus zurückziehen und damit keine nervige Wohnungssuche nach der Reise.
  • Keine zusätzlichen Kosten für neue Möbel.

Ehrlich gesagt hört sich das auf den ersten Blick ganz gut an.
Aber dann kamen die Gedanken an die Kehrseite:

Wir bräuchten jemanden vor Ort, eine Art „Hausmeister“ oder Ansprechpartner, der sich kümmert, wenn etwas ist. Was passiert, wenn die Spülmaschine kaputtgeht? Wenn bei einem Sturm plötzlich das Dach beschädigt wird?

Und dann ist da noch die große Vertrauensfrage: Finden wir Mieter, die zuverlässig zahlen (unsere Baufinanzierung läuft ja weiter) und das Haus ordentlich behandeln? Immerhin würden sie mit unseren Möbeln, unseren persönlichen Sachen, unserem Zuhause leben.

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Option 2: Haus als AirBnB vermieten:

Wenn ihr euer Haus über Airbnb vermieten wollt, klingt das erstmal nach einer super flexiblen Lösung. Es gibt inzwischen einige Anbieter, die als „Host“ für euch einspringen und den kompletten Ablauf übernehmen: Anfragen beantworten, Buchungen organisieren, Reinigung koordinieren und so weiter.

Für unsere Wohngegend konnten wir uns allerdings nur schwer vorstellen, dass wir eine ausreichende Auslastung hätten. Die Gefahr war groß, dass die Einnahmen am Ende nicht mal die laufenden Kosten des Hauses decken. Und zusätzlich bräuchtet ihr dann trotzdem noch jemanden, der sich um alles „Drumherum“ kümmert – eine Art Hausmeister, der im Winter Schnee schippt, im Sommer den Rasen mäht und ein Auge auf das Grundstück hat.

Und dann ist da wieder das Thema Sturmschaden & Co. Klar, viele denken jetzt: „Dafür gibt es doch die Wohngebäudeversicherung.“
Stimmt – aber irgendjemand muss sich trotzdem darum kümmern: den Schaden melden, Handwerker organisieren, Kostenvoranschläge einholen, mit der Versicherung verhandeln. Ich arbeite in einem kleinen Versicherungsbüro und weiß daher sehr genau, wie viel Zeit und Nerven so etwas kosten kann.

Wichtig ist auch: Bevor ihr euer Haus oder eure Wohnung für die Weltreise über Airbnb vermietet, solltet ihr unbedingt klären, ob das in eurem Wohngebiet überhaupt erlaubt ist. In manchen Gemeinden oder Wohnanlagen gibt es klare Regelungen oder sogar Einschränkungen – und die solltet ihr auf jeden Fall vorher kennen, bevor ihr startet.

Option 3: Haus leerstehen lassen:

Wenn ihr euer Haus während der Weltreise einfach leerstehen lasst, liegen die Nachteile ziemlich klar auf der Hand: Es kommen keine Einnahmen rein, aber alle laufenden Kosten bleiben. Genau genommen wird es sogar noch teurer: Weil das Haus unbewohnt ist, können die Beiträge für Wohngebäude- und Hausratversicherung steigen.

Außerdem braucht ihr auch hier wieder jemanden, der regelmäßig nach dem Rechten sieht – eine Art Hausmeister oder vertraute Person. Neben den „klassischen“ Aufgaben wie Garten, Schnee räumen oder kleinen Checks, sollte diese Person immer mal wieder ins Haus schauen.

Dazu kommt das Thema Heizen und Lüften: In einem kalten Winter ist es keine gute Idee, das Haus komplett unbeheizt zu lassen – eingefrorene Leitungen oder Schäden an der Bausubstanz können die Folge sein. Gleichzeitig sollte auch immer wieder gelüftet werden, damit sich keine Feuchtigkeit und kein Schimmel bildet.

Für uns persönlich wäre diese Option keine Lösung. Wir leben im Rhein-Main-Gebiet, wo Wohnraum ohnehin knapp ist.
Der Gedanke, unser Haus in so einer Situation bewusst leer stehen zu lassen, würde sich für uns einfach nicht richtig anfühlen – da meldet sich ganz klar das Gewissen.

Option 4: Haus verkaufen für die Weltreise

Wenn ihr darüber nachdenkt, euer Haus vor der Weltreise zu verkaufen, fühlt sich das schnell nach einer riesigen Entscheidung an – und genau da standen wir auch.

Ein klarer Vorteil liegt natürlich auf der Hand: Mit dem Hausverkauf kommt erstmal zusätzliches Geld in die Kasse. Die Fixkosten wären auf einen Schlag radikal reduziert. Keine Kreditrate mehr, keine laufenden Hauskosten – das fühlt sich nach einer großen finanziellen und mentalen Erleichterung an.

Außerdem wären wir damit wesentlich freier: Eigentum verpflichtet. Und nur weil man nicht da ist, heißt das ja nicht, dass diese Verpflichtung verschwindet.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch gewichtige Nachteile, die uns etwas schwer im Magen lagen: Wir gehen ziemlich sicher davon aus, dass wir hier in der Gegend kein Haus mit Garten in vergleichbarer Lage und zu einem bezahlbaren Preis wiederfinden würden – die Grundstückspreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen.

Nach der Rückkehr müssten wir uns also von unterwegs aus eine Wohnung suchen (wie soll das bitte entspannt klappen?) und diese dann komplett neu einrichten – was wieder Geld kostet. Dazu kommt: Unsere aktuellen Wohnkosten sind relativ gering. Eine Mietwohnung würde uns monatlich wahrscheinlich deutlich stärker belasten.

Unsere Entscheidung: Wir verkaufen das Haus vor der Weltreise!

Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem das Grübeln einfach zu viel wurde. In einer dieser Nächte, morgens um vier, saß ich mit einem Kaffee am Küchentisch und schrieb eine „Keep it / Sell it“-Liste. Ganz nüchtern, ganz ehrlich. Und als ich fertig war, war mir plötzlich klar: Verkauf.

Natürlich habe ich diese Entscheidung nicht alleine getroffen. Mark und ich haben lange darüber gesprochen, jede Sorge und jeden Vorteil nochmal durchgekaut – und dann die Kinder mit ins Boot geholt. Ihre Reaktion fanden wir total spannend: „Lieber verkaufen, als dass ein Fremder in meinem Zimmer wohnt!“

Obwohl wir selbst schon so oft in fremden Wohnungen übernachtet haben (Airbnb & Co), war für die Jungs der Gedanke, dass Fremde in ihren Zimmern schlafen, ein No-Go. Und so waren wir am Ende tatsächlich alle einer Meinung – was die Entscheidung deutlich leichter gemacht hat.

Dazu kommt, dass es uns gerade extrem nach Freiheit dürstet. Wir möchten Verpflichtungen loswerden und unabhängiger sein. Wir gehen außerdem davon aus, dass wir auch nach unserer Rückkehr weiterhin viel unterwegs sein werden – vielleicht sogar wieder für längere Zeit. Und ehrlich: Das Haus ist uns sowieso zu groß. Würde man ein Bewegungsprofil von uns im Haus erstellen, würde man sehen, dass wir ungefähr die Hälfte der Räume kaum betreten. Haus mit Garten bedeutet auch eine Menge Arbeit – und genau davon wollen wir uns verabschieden.

Ein wichtiger Punkt war auch die Rückfallebene: Unsere Familien stehen voll hinter unserem Weg. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich im Notfall irgendwo im Odenwald immer ein Bett für uns findet. 

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Was ist mit einer Mietwohnung während der Weltreise?

Wenn ihr zur Miete wohnt, sieht die Situation bei einer Weltreise etwas anders aus als beim eigenen Haus. Hier gibt es nämlich nur dann die Möglichkeit zur Untervermietung, wenn euer Vermieter zustimmt – das solltet ihr unbedingt vorher klären, bevor ihr irgendwelche Pläne schmiedet.

Wenn ihr keine Erlaubnis zur Untervermietung bekommt, tragt ihr im Prinzip ein sehr ähnliches Risiko wie beim Eigentum:
Im schlimmsten Fall zahlt ihr weiter brav eure Miete, während ihr unterwegs seid – und steht am Ende vielleicht vor einer völlig heruntergekommenen, versifften Wohnung. Genau bei diesem Gedanken muss ich immer an den Artikel von Levart World denken: Levart World zum Thema Untervermietung der Wohnung.

Aber wie bei allem: Es kann auch alles gut gehen!

Wie finde ich nun die passende Lösung für mich?

Wir sind große Fans von Pro- und Contra-Listen. Immer, wenn wir wirklich nicht weiterwissen, landen wir am Ende wieder genau dort. Und ganz oft merken wir beim Aufschreiben, dass die Entscheidung innerlich eigentlich längst gefallen ist – wir mussten sie nur einmal schwarz auf weiß sehen.

Wichtig ist: Es gibt keine Ideallösung, die für alle passt. Ihr müsst euch mit eurer Entscheidung wohlfühlen und dahinterstehen können. Es ist euer Leben, eure Reise, eure Art zu wohnen.

Ich habe in verschiedenen Foren, mit anderen Reisenden und – immer sehr spannend – mit Nichtreisenden über dieses Thema gesprochen. Und tatsächlich war das Thema „Wir machen eine Weltreise mit schulpflichtigen Kindern“ für die meisten weniger emotional als:
„Wir verkaufen unser Haus für die Weltreise!“

Die größten Ängste drehten sich immer wieder um Fragen wie:

  • Angst, dass der Hausverkauf später bereut wird, falls die Immobilienpreise steigen.
  • Sorge, ohne Immobilie später nicht mehr so leicht wieder ins Eigentum zu kommen.
  • Unsicherheit darüber, wie die Einkommenssituation nach der Reise aussehen wird.

Noch schwieriger waren aber oft die emotionalen Hürden:

  • Angst vor Identitätsverlust: Wer bin ich ohne ein Zuhause – und wo gehöre ich dann überhaupt hin?
  • Zweifel, ob man sich unterwegs wirklich wohlfühlt oder doch Heimweh bekommt.
  • Befürchtung, die gewohnte Sicherheit zu vermissen.

Denn an einem Haus hängen oft große Gefühle: Hier wurde eine Familie gegründet, Bäume gepflanzt, erste Schritte gemacht, Geburtstage gefeiert. Es ist völlig okay, wenn der Abschied von diesem Ort nicht nur eine sachliche, sondern vor allem eine herzliche und emotionale Entscheidung ist.

Wie gings nach dem Hausverkauf für die Weltreise weiter?

Das letzte halbe Jahr vor dem Start unserer Weltreise verbrachten wir mit dem Ausmisten unseres Hauses und weiteren Vorbereitungen für die Weltreise mit schulpflichtigen Kindern.

Hier findet ihr weitere hilfreiche Tipps, wenn ihr eine Familien-Weltreise plant:

Insgesamt waren wir 3 1/2 Jahre auf Weltreise. Wir sind viele Monate durch die USA und Australien gereist, haben uns in Island und Costa Rica verliebt und sind am Ende tatsächlich einmal um die Welt gereist. Wir leben nun deutlich kleiner mit im Haus meiner Eltern – wir haben ein Schlafzimmer, Arbeitszimmer für Mark, Küche und Bad und Julian hat ein Zimmer (Jonas hat mittlerweile eine eigene Wohnung). Wir haben kein Wohnzimmer, keinen eigenen Balkon und das ist völlig ok für uns. Während der Weltreise konnten wir unsere Prioritäten überdenken und uns neu sortieren. In unserem alten Haus hätten wir uns vermutlich sehr fehl am Platz gefühlt. Auf jeden Fall vermisst es niemand. 

Mehr als 3 Jahre Weltreise mit Kindern – einmal um die Welt. Und jetzt? Vom Freiheitsgefühl auf Reisen zurück in den Schulalltag. Im Newsletter berichte ich euch ehrlich und offen über unsere Rückkehr nach Deutschland und wie uns der Neustart gelingt. Abonniert jetzt den Newsletter, um an unserer Gedankenwelt teilzuhaben und zudem kein spannendes Reiseziel mehr zu verpassen.

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Julia

    Wir haben diese Planungen auch bereits hinter uns, auch wenn es erst in 4 Jahren losgeht. Wir werden das Haus verkaufen.
    Unsere Kinder stehen dann vor einem neuen Lebensabschnitt mit Studium/ Ausbildung oder was auch immer. Das Haus ist mit 135 qm schon jetzt zu groß und ihr habt Recht „Eigentum verpflichtet“.
    Schön, von Euren Sichtweisen zu lesen.

    1. Jenni

      Hey Julia, werden eure Kinder denn mit euch reisen? Wir vermissen unser altes Zuhause nicht, denken aber gerne an die Zeit dort zurück. Meldet euch gerne, wenn ihr Fragen habt. Alles Liebe für euren Weg! Viele Grüße Jenni

  2. Tine

    Hey Jenni, wir waren vor Jahren mit unserer ersten Tochter 6 Monate in England, nun sollen 5 Monate Norwegen folgen- mittlerweile zu sechst.
    Da wir nur kurz gehen, bleibt unser Haus.

    Habt ihr Finanzierungstipps?
    Grüße

    Tine

    1. Jenni

      Hey Tine, wenn es euer Eigenheim ist, könntet ihr es vielleicht über den Reisezeitraum vermieten? Falls ihr Mieter seid, müsstet ihr das natürlich mit dem Eigentümer besprechen. Ansonsten hab ich leider keine kurzfristigen Finanzierungstipps. Wir haben den Erlös aus dem Hausverkauf angelegt und haben einen Teil der Reise aus Gewinnen finanzieren können – langfristig lohnt sich sicherlich daher, in finanzielle Bildung zu investieren und sich so idealerweise ein zusätzliches passives Einkommen zu generieren. Ich wünsche euch eine tolle Zeit in Norwegen, liebe Grüße Jenni

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  • Beitrag zuletzt geändert am:16. Dezember 2025