Rundreise Denver – mit Yellowstone NP

Herden freilebender Bisons, bunte geothermale Becken in den krellsten Farben und hochspritzende Geysire im Yellowstone, beeindruckende und ungewöhnliche Felsformationen wie Grand Teton, Mount Rushmore oder Devils Tower – diese Rundreise ab Denver bringt euch zu einigen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der USA!

In diesem Reisebericht zeigen wir euch unsere Route ab Denver mit dem Wohnmobil – ideal für alle, die rund drei Wochen Zeit haben und den mittleren Westen der USA auf eigene Faust entdecken wollen. Mit dabei: Tipps zu Campingplätzen, Streckenplanung und sehenswerten Stopps entlang der Route.

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Die Route zur Denver Rundreise zum Yellowstone auf einen Blick

Denver – Snowy Range im Medicine Bow-Routt National Forest – Fremont Lake – Grand Teton Nationalpark – Yellowstone Nationalpark – Cody – Devils Tower – Mount Rushmore – Badlands Nationalpark – Carhenge (optional) – Rocky Mountains Nationalpark – Denver

Wir haben noch ein paar mehr Stopps eingelegt, auf die wir im genauen Routenverlauf auch noch eingehen – dies sind jedoch die Highlights der Route und damit unabdingbar. 

Unsere Empfehlung für diese Route ab Denver: Nehmt euch 3 Wochen Zeit für eine entspannte Tour. Machbar ist das ganze auch in 2 Wochen.

→ Mit diesem Road Bear Fahrzeug (CamperOase)* waren wir unterwegs: Ausgestattet war unser gemietetes Modell mit einem praktischen Slide-Out, der den Wohnbereich vergrößert, einem gigantischen Kühlschrank mit Eisfach, festem Master-Bedroom und großem Alkoven. Neues Gimmick: Eine kleine Außendusche. Hält die Füße sauber und sorgt damit für weniger Dreck im Camper.

Die Yellowstone-Rundreise ab Denver zum Nachfahren

Ankunft in Denver für den Roadtrip durch den Mittleren Westen der USA

Mit einem zehnstündigen Lufthansa Direktflug ging es für uns von Frankfurt am Main nach Denver. Die Einreise lief so schnell wie noch nie – zum einen saßen in unserem Flieger trotz Sommerferien fast nur Amerikaner, zum anderen hatten wir uns vorher die MPC-App heruntergeladen. Damit hatten wir einen Großteil der Einreise Formalitäten mit Esta bereits durchlaufen und durften am Flughafen eine separate Warteschlange nutzen – was in unserem Fall einfach hieß: an der ganzen Schlange vorbeigehen.

Da niemand von uns großes Interesse daran hatte, Denver zu erkunden (sorry, Denver!), hatten wir ein günstiges Motel in Flughafennähe gebucht. Das restliche Tagesprogramm bestand aus: 7Eleven Einkauf und Burger bestellen.

Wichtig für euch: Nach einem Langstreckenflug dürft ihr euren Camper in den USA erst am nächsten Tag übernehmen. Eine Nacht im Hotel ist also Pflicht.

Hotelempfehlung in Denver für lediglich Übernachtung: Days Inn & Suites by Wyndham Denver International Airport (Booking.com)*: Im Motel gab es einen Bereich mit Tischkicker und Airhockey sowie ein kleines Fitnessstudio. Das Frühstück am nächsten Morgen war klassisch amerikanisch: abgepackte Muffins und Frühstücksburger, Dosenpfirsiche, Kaffee, Saft und Joghurt. 

frühstück im hotel in denver mit abgepackten muffins und dosenpfirsischen

Start der Rundreise ab Denver mit dem Wohnmobil

Mit einem Uber ging es für uns vom Hotel zur Road-Bear-Station (hier gehts zu unserem gemieteten Modell über die CamperOase)*, um unseren Camper zu übernehmen (Fahrtzeit: ca. 30 Minuten).

Unser Tipp: Bucht die Camperübernahme in Denver so früh wie möglich. Durch den Jetlag (von Osten kommend) seid ihr vermutlich sowieso sehr früh wach – in unserem Fall war es 3:31 Uhr.

Vor Ort haben wir uns erst mal ordentlich mit Lebensmitteln aus dem Leftover-Regal eingedeckt, bekamen unsere gebuchte Ausstattung für den Camper übergeben und fuhren direkt weiter zum ersten Großeinkauf bei Walmart. Kostenpunkt: offen lassen.

Vom Beginn des Check-ins bei Road Bear bis zum Einräumen der Einkäufe ins Wohnmobil vergingen ganze sechs Stunden. Soll heißen: Plant einen kurzen ersten Fahrtag ein und sucht euch einen Campingplatz in der Nähe – denn ihr werdet durch den Jetlag vermutlich auch früh müde sein.

Campingplatz-Empfehlung: Wir standen auf einem Harvest-Host-Stellplatz bei Denver. Da sich Harvest Hosts auf dieser Route aber nicht lohnt, könnt ihr das direkt wieder vergessen. Ganz in der Nähe liegt aber der St. Vrain State Park mit Campingplatz (nicht selbst getestet).

Fahrtzeiten der nächsten Etappe: Vom St. Vrain State Park zur Snowy Range (262 km) seid ihr – ohne die vielen Stopps – mehr als 3 Stunden unterwegs. 

campingplatz denver rundreise mit camper
Einziger Harvest Host Stellplatz dieser Rundreise

1. Highlight der Denver Rundreise: Medicine Bow-Routt National Forest

Nun steht euch der erste richtige Campertag bevor. Unser Ziel war der Medicine Bow-Routt National Forest. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Fotostopp am Abraham Lincoln Memorial Monument und besuchten anschließend das Wyoming Territorial Prison State Historic Site.

Wir sind auf eigene Faust durch das ehemalige Gefängnis gelaufen, das sich intensiv mit den Lebensumständen hinter Gittern beschäftigt – und mit seinem bekanntesten Insassen: Butch Cassidy, dem berühmten Zug- und Bankräuber des Wilden Westens.

Außerdem könnt ihr das ehemalige Arbeitslager mit Besenfabrik besichtigen, einige alte Häuser aus der Umgebung, die hier originalgetreu wieder aufgebaut wurden, und ein Museum zur Landwirtschaftsforschung, die später auf diesem Gelände betrieben wurde. 

Rückblickend würden wir empfehlen, eine geführte Tour zu machen. Diese finden täglich statt – leider haben wir online aber keine Info gefunden zu welchen Zeiten.

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Abraham Lincoln Memorial Monument
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Wyoming Territorial Prison
ehemaliges gefaengnis in wyoming
Wyoming Territorial Prison
büro im ehemaligen gefängnis in wyoming
Wyoming Territorial Prison

Weiter ging es in den Medicine Bow-Routt National Forest. Ihr fahrt dort auf der Highway 130 – besser bekannt als der Snowy Range Scenic Byway. Und: Wenn der mal nicht scenic ist!

Schon der weite, dichte Nadelwald hat uns ziemlich begeistert. Es ging immer weiter bergauf – und dann: Schnee!

An der Libby Lake Picnic Site machten wir mitten im Alpenpanorama Mittagspause. Schöner kann man es kaum malen: ein ruhiger See, hohe Schneeberge im Hintergrund, dichte Tannen und Sonnenschein.

Und das alles im Juli!

snowy range road wyoming highlights rundreise yellowstone
libby lake picnic site camper rundreise denver

Einen kurzen Fotostopp legten wir an der Libby Flats Observation Area ein, bevor es weiter zum Mirror Lake ging.

Dort machten wir eine entspannte Wanderung zum Lake Marie. Überquert hier unbedingt einmal die Hauptstraße und lauft den kurzen Rundweg zum See über die Holzbrücke – wieder ein absolut geniales Panorama!

Diese Etappe gehört definitiv zu den Top Sehenswürdigkeiten entlang der Route Denver – Grand Teton – Yellowstone.

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idyllischer-see-mit-hohen-tannen-in-den-bergen-im-medicine-bow-routte-national-forest

Campingplatz-Empfehlung auf der Route von Denver zum Yellwostone: Wir verbrachten eine Nacht auf dem Silver Lake Campground, einem First-Come-First-Serve-Platz mitten im Wald. Die Stellplätze sind ohne Strom, aber mit Feuerstelle und Picknicktisch ausgestattet.

Vom Campingplatz aus führt ein schöner Rundweg einmal rund um den Silver Lake – den See selbst seht ihr allerdings vom Platz aus nicht.

Lest hier alle Tipps, wie ihr Campingplätze in den USA findet und was First Come First Serve überhaupt ist.

Fahrtzeiten der nächsten Etappe: Dies ist eine lange Etappe von 461 km. Ohne Stopps seid ihr etwa 5 1/2 Stunden unterwegs – aber plant unbedingt die heißen Quellen als Zwischenstopp ein.

wohnmobil auf campingplatz im national forest in den usa
mann grillt auf campingplatz im national forest in den usa

Toller Zwischenstopp der Yellowstone Rundreise: Baden in heißen Quellen

Dank Jetlag waren wir wieder richtig früh morgens wach – und das solltet ihr euch ruhig auch beibehalten. Im Yellowstone wird es Gold wert sein, wenn ihr loslegt, bevor die Massen unterwegs sind! Auch an diesem Morgen erwies sich das frühe Aufstehen als echter Glücksgriff: Wir konnten einen Elch beobachten, der ganz entspannt auf einer Lichtung graste.

Unser nächstes Zwischenziel war ebenfalls ein Highlight: die heißen Quellen von Saratoga. Und die sind wirklich heiß – daher unsere klare Empfehlung: Kommt früh am Morgen, denn später wird es bei hohen Außentemperaturen schnell unangenehm.

An den Saratoga Hobo Hot Springs gibt es drei gemauerte Becken mit unterschiedlichen Temperaturen und – besonders interessant für alle auf Roadtrip durch den mittleren Westen der USA mit dem Camper: kostenlose Duschen!

Noch schöner fanden wir allerdings den Bereich im dahinterliegenden Fluss. Dort fließt das heiße Wasser direkt hinein, und mit Steinen wurden kleine Becken gebaut, in denen ihr je nach Position verschieden warme Wassertemperaturen genießen könnt. Traumhaft!

Eine Mitbadende erzählte uns, dass die Ureinwohner forderten, diese Quellen dürften niemals kostenpflichtig sein – und tatsächlich: Ihr könnt all diese Annehmlichkeiten auch heute noch völlig kostenlos nutzen.

Anschließend legten wir noch eine größere Fahrt-Etappe bis zum nächsten Campingplatz zurück.

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Unsere Campingplatz-Empfehlung für die Route ab Denver zum Yellowstone: Am Fremont Lake Campground bekamen wir erneut einen First-Come-First-Serve-Platz – diesmal sogar mit direktem Seeblick. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann hier auch vorab reservieren.

In der Nähe der Bootsrampe gibt es mehrere kleine Zugänge zum See mit Mini-Stränden. Das Wasser war ziemlich kalt – wie gerne hätte ich mein SUP dabei gehabt!

Fahrtzeit der nächsten Etappe: Von Campingplatz zu Campingplatz fahrt ihr nur 2 1/2 Stunden bei 154 km. ABER: Wir empfehlen euch am ersten Tag im Grand Teton Nationalpark den Loop zu fahren!

fremont lake campingplaetze route denver yellowstone mit wohnmobil
fremont lake route denver yellowstone

Nächstes Highlight auf der Route von Denver zum Yellowstone: Grand Teton

Der Grand Teton Nationalpark liegt direkt südlich vom Yellowstone – klar also, dass euch in den nächsten Tagen einige der schönsten Naturwunder der USA erwarten.

Wir starteten unseren Besuch im Visitor Center. Wie fast immer bekommt ihr dort alles Wichtige für euren Aufenthalt: aktuelle Infos, Hinweise zur Tierwelt, Hintergründe zur Geschichte und natürlich eine Parkkarte mit allen Highlights.

Wir haben uns außerdem ein Bear Spray gekauft – das könnt ihr an verschiedenen Stationen auch ausleihen. Wir fühlten uns jedoch sicherer, immer eines dabei zu haben.

Unsere Empfehlung für eure Yellowstone-Route ab Denver: Fahrt die Teton Park Road Richtung Norden und nehmt für den Rückweg die US-191. So macht ihr die komplette Runde durch den Nationalpark und könnt an allen Aussichtspunkten stoppen, um die unfassbar schöne Bergkulisse zu genießen.

bison herde vor bergkette grand teton
Elk Ranch Flats
schwabacher landing im grand teton nationalpark aussicht auf bergkette vor fluss
Schwabacher Landing

Unsere persönlichen Highlights im Grand Teton Nationalpark:

  • Scenic Drive am Jenny Lake (inkl. Bärensichtung)
  • Wanderung vom Jenny Lake zum Hidden Falls Wasserfall
  • Bison-Herde vor dem Teton-Massiv bei Elk Ranch Flats
  • Aussichtspunkt Schwabacher Landing
  • Baden im See mit grandioser Aussicht auf die Berge bei Colter Bay

→ Ausführliche Infos und Tipps folgen dann in unserem separaten Grand-Teton-Guide.

ruhiger jenny lake im grand teton nationalpark am frühen morgen
Jenny Lake
jenny lake mit ausblick auf die grand tetons
Jenny Lake
steinstrand an der colter bay mit bergkette grand tetons
Colter Bay

Unsere Campingplatz-Empfehlung: Die erste Nacht verbrachten wir auf dem südlich gelegenen Gros Ventre Campground. Danach blieben wir zwei Nächte auf dem Colter Bay Campground. Wir haben uns bewusst für diesen längeren Aufenthalt entschieden, um einen entspannten Badetag einzulegen – und auch mal Wäsche zu waschen.

Wer es eilig hat, kann diesen Stopp aber auch überspringen und direkt von Gros Ventre zum Madison Campground im Yellowstone weiterziehen.

Fahrtstrecke der nächsten Etappe auf der Route ab Denver zum Yellowstone Nationalpark: Vom Gros Ventre Campground fahrt ihr eine euch bereits bekannte Strecke Richtung Norden. Wir haben den Abreisetag genutzt, um ganz früh morgens nochmal am Jenny Lake anzuhalten und die Wanderung zu den Hidden Falls zu machen – mittags ist es dort nämlich richtig voll.

Ohne weiteren Stopp beträgt die Fahrt bis zur Colter Bay etwa 63 Kilometer und dauert rund 1,5 Stunden. Sehr unwahrscheinlich allerdings, dass ihr nicht noch an einem der vielen Aussichtspunkte anhaltet – die Bergkulisse ist einfach zu gut.

Wenn ihr vom Gros Ventre Campground direkt zum Madison Campground im Yellowstone weiterfahren wollt, erwarten euch ca. 177 Kilometer und eine reine Fahrzeit von etwa 3,5 Stunden. Unterwegs könnt ihr bereits die ersten Highlights im Yellowstone entdecken – mehr dazu gleich im nächsten Abschnitt.

campingplatz gros ventre im grand teton nationalpark
Gros Ventre Campingplatz
roadbear wohnmobil auf campingplatz an der colter bay
Colter Bay Campingplatz

Das Highlight auf der Route: Yellowstone Nationalpark

Jetzt erreicht ihr den Yellowstone Nationalpark – das absolute Highlight auf diesem Roadtrip durch Wyoming, South Dakota & Colorado.

Da wir über diese beeindruckende Ecke der Welt einfach zu viel zu erzählen hätten, halten wir uns hier kurz. Alle ausführlichen Infos findet ihr in unserem separaten Yellowstone-Guide.

Wir haben unseren Aufenthalt auf zwei Campingplätze aufgeteilt. Der erste:
Madison Campground – buchbar über Xanterra, ein Jahr im Voraus. Wichtig zu wissen: Es gibt hier keine Duschen!

Highlights in diesem Teil des Parks:

  • West Thumb Geyser Basin
  • Old Faithful und Morning Glory Pool
  • Grand Prismatic Spring Overlook
  • Norris Geyser Basin
familie steht an buntem geothermalen becken im yellowstone nationalpark
West Thumb Geyser Basin
bisons im geothermalen gebiet bei old faithful im yellowstone
Nähe Old Faithful
geysir am fluss im yellowstone nationalpark
Riverside Geyser

Unser zweiter Campingplatz im Yellowstone:  Canyon Campground beim Grand Canyon of the Yellowstone, ebenfalls über Xanterra. Hier bekommt ihr zwei Duschmarken pro Nacht.

Highlights in diesem Teil des Parks:

  • Wanderung entlang des North Rim: vom Brink of the Upper Falls bis zum Inspiration Point
  • Wanderung entlang des South Rim: vom Upper Falls Viewpoint bis zum bekannten Artist Point
  • Wenig Zeit? Dann unbedingt direkt zum Artist Point – die Aussicht dort ist spektakulär
  • Fahrt ins Hayden Valley, um mit hoher Wahrscheinlichkeit Bisons in freier Wildbahn zu sehen.

Fahrtstrecke der nächsten Etappe auf der Denver Rundreise: Die direkte Strecke vom Canyon Campground nach Cody führt durch das Hayden Valley, ist etwa 134 Kilometer lang und dauert rund 2,5 Stunden.

Wir empfehlen euch aber einen lohnenswerten Umweg: Fahrt ca. 221 Kilometer, macht einen Abstecher zum Tower Fall und beobachtet Wildtiere – vor allem Bisons – im Lamar Valley. Verlasst den Park über ein Stück des Beartooth Highway und biegt dann auf den Chief Joseph Scenic Byway ab.

Bis zum Buffalo Bill State Park seid ihr dann zwar mindestens 4,5 Stunden unterwegs (ohne längere Stopps), aber dafür fahrt ihr auf einer landschaftlich wirklich tollen Strecke.

Stopp der Yellowstone Rundreise: Cody

Unsere erste Empfehlung für Cody ist das Buffalo Bill Dam & Visitor Center. Der Eintritt ist kostenlos, und besonders sehenswert ist das Video über den Bau des Damms. Haltet auf dem Damm unbedingt eure Kappen fest – der Wind pfeift hier kräftig durch den Canyon.

Danach ging es für uns weiter ins Buffalo Bill Center of the West. Uns wurde oft gesagt: „Geht ins Buffalo Bill Museum in Cody.“ Was viele allerdings vergessen zu erwähnen: Es handelt sich nicht um ein Museum, sondern um einen Gebäudekomplex mit fünf Museen.

Wenn ihr diesen Besuch einplant, nehmt euch mindestens einen halben Tag Zeit – je nach Aufmerksamkeitsspanne vielleicht sogar einen ganzen.

Die Museen im Center of the West:

  • Buffalo Bill Museum – spannende Einblicke in das Leben des Showmans, Scouts und Gründers von Cody
  • Draper Natural History Museum – viele Informationen zur Tierwelt der Region
  • Cody Firearms Museum – technische Details zu historischen und modernen Waffen, plus Laser-Schießübungen
  • Plains Indian Museum – optisch sehr ansprechend, aber hier war unsere Aufmerksamkeit leider schon am Limit
  • Whitney Western Art Museum – mussten wir banausenhaft auslassen

Unser Fazit zum Buffalo Bill Centre of the West: Sehr vielseitig und informativ, aber deutlich zeitintensiver, als wir erwartet hatten. Dadurch haben wir andere Sehenswürdigkeiten in Cody nicht mehr besucht, z. B. den Old Trail Town. Jeden Abend findet außerdem das Cody Night Rodeo bzw. Cody Stampede Rodeo statt – eigentlich ein Wunschziel von Mark und den Jungs, fiel aber wegen Krankheit leider aus.

Unser Campingplatz in Cody: Der Campground im Buffalo Bill State Park direkt am Damm. Sehr ruhig und idyllisch gelegen, mit Wasserzugang.

Infos zur Fahrtstrecke von Cody zum Devils Tower: Von Cody bis zum Devils Tower beträgt die Fahrtzeit über den Cloud Peak Skyway Scenic Byway etwa 6 Stunden bei rund 480 Kilometern.

Da wir nach der Fahrt aus dem Yellowstone zunächst im Buffalo Bill State Park übernachtet und den folgenden Tag in Cody verbracht hatten, setzten wir unsere Reise am späten Nachmittag fort. Unterwegs legten wir eine Übernachtung im Bighorn National Forest ein – eine schöne Zwischenstation auf unserer Route ab Denver mit dem Camper.

8. Stopp auf der Rundreise durch den Westen der USA: Devils Tower

Jetzt folgt ein Highlight unserer Rundreise ab Denver zum Yellowstone, das ich so gar nicht erwartet hatte: der Devils Tower in Wyoming.

Mitten in der flachen Prärie ragt dieser markante Felsen über 260 Meter in die Höhe. Seine Oberfläche besteht aus auffälligen, senkrechten Lavasäulen. 

Laut einer Sage der indigenen Völker Nordamerikas erhob sich der Berg, um Menschen vor einem Bären zu schützen. Die tiefen Rillen in den Säulen sollen die Kratzspuren des Bären sein, der vergeblich versuchte, den Turm zu erklimmen.

Wir sind einmal um den Devils Tower herumgelaufen – aus jeder Perspektive wirkt er anders und besonders.

Übernachtet haben wir anschließend auf einem KOA-Campingplatz mit direktem Blick auf den Devils Tower. Im Shop wunderten wir uns zunächst über die vielen Alien-Souvenirs, bis die Kassiererin uns daran erinnerte: „Kommt heute Abend unbedingt zur kostenlosen Kino-Show!“

Und dann klärte sich alles: Seit Eröffnung des Platzes wird hier regelmäßig der Film „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ von Steven Spielberg (Amazon)* gezeigt –dieser Film wurde nämlich genau an diesem Ort gedreht. Der Campingplatz selbst entstand damals als Bedingung der Grundstückseigentümer für die Dreharbeiten.

Unsere Campingplatz-Empfehlung am Devils Tower: Wir empfehlen euch unbedingt den KOA-Campingplatz am Devils Tower. Von hier habt ihr praktisch überall einen perfekten Blick auf den Berg – direkt vom Stellplatz, aus dem Pool oder vom Spielplatz.

Besonders schön ist das abendliche Highlight: Auf eurem Campingstuhl sitzend, mit Blick auf den Devils Tower, könnt ihr den Film „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ genießen – genau hier am Original-Drehort.

Info zur nächsten Etappe auf der Rundreise durch Colorado, Wyoming und South Dakota:  Die direkte Strecke vom Devils Tower zu unserem nächsten Campingplatz im Custer State Park dauert etwas weniger als drei Stunden bei rund 200 Kilometern.

Wir haben jedoch noch einen Abstecher weiter südlich zur Mammoth Site gemacht: In dieser heißen Quelle wurden die Überreste von rund 60 Mammuts entdeckt. Durch das warme Wasser sind die Knochen nicht versteinert, sondern natürlich konserviert worden – ein spannendes Ausflugsziel, besonders für Familien, die sich für Fossilien interessieren.

Auf dem Rückweg fuhren wir durch die Prärie des Wind Cave Nationalparks, wo wir unzählige Präriehunde beobachten konnten.

Must-See in South Dakota: Mount Rushmore

Schon lange wollte ich den Mount Rushmore einmal in echt sehen – bisher kannte ich ihn nur aus unzähligen Filmen und Serien. Bei früheren USA-Reisen wurde mir jedoch immer wieder klar, wie weit die Distanzen sind. Und der Mount Rushmore liegt nun mal nicht unbedingt auf dem Weg.

Auf dieser Denver-Rundreise aber schon!

Wir waren früh morgens dort, um den großen Besucherandrang zu umgehen. Zu sehen sind hier die in Stein gemeißelten Köpfe von George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln.

Unsere Empfehlung für den Besuch am Mount Rushmore: Lauft unbedingt den Rundweg (links herum), so könnt ihr das Monument aus verschiedenen Perspektiven sehen. Besonders schön ist die kleine Höhle, aus der man den Kopf von Washington erblickt.

Besucht außerdem das Sculptor’s Studio, in dem ihr mehr über den Bau und die ursprünglichen Pläne erfahrt. Zum Abschluss lohnt sich ein Abstecher ins Visitor Center – der dort gezeigte Film ist informativ.

Wir haben am Mount Rushmore etwa zweieinhalb Stunden verbracht.

Um auch dem Erbe der indigenen Völker Nordamerikas Ehre zu zollen, fuhren wir anschließend zum Crazy Horse Memorial. Das Monument befindet sich noch im Bau und soll eines Tages Chief Crazy Horse auf seinem Pferd darstellen. Ein extrem anspruchsvolles Vorhaben – ich kann mir kaum vorstellen, wie das statisch funktionieren soll.

Im Ticketpreis inbegriffen ist ein Film, der sich vor allem mit der Geschichte des ersten Bildhauers Korczak Ziolkowski beschäftigt. Das angeschlossene Museum wirkte auf uns etwas zusammengewürfelt: Es gibt Exponate mit traditionellem Kunsthandwerk und Alltagsgegenständen der indigenen Völker, außerdem viele Schmuckstände.

Kurz schauten wir uns noch eine Tanz- und Gesangsvorführung an. Alles in allem: Wir haben den Ort nicht so richtig gefühlt – es war nicht unsere liebste Sehenswürdigkeit auf dieser Route ab Denver mit dem Camper.

Unsere Campingplatz-Empfehlung: Zwei Nächte verbrachten wir auf dem Center Lake Campground im Custer State Park. Zwischen den Übernachtungen besuchten wir die oben genannten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.

Der Campingplatz liegt fußläufig zum See mit kleinem Badestrand. Eine schöne Wanderung in der Nähe ist der Lost Trails Loop. Duschen gibt es – einfach und kalt – nur am See.

Der Custer State Park wurde uns mehrfach als Highlight empfohlen. Allerdings, so mein Eindruck, vor allem von Reisenden mit Mietwagen. Denn einige der bekanntesten Attraktionen, wie der Needles Highway, sind mit einem größeren Camper nicht befahrbar – der Tunnel ist zu klein.

Infos zur weiteren Route: Nur 125 km und knapp 2 Stunden war die nächste Etappe vom Custer State Park zum Badlands Nationalpark.

Nächster Stopp auf der Rundreise ab Denver: Badlands Nationalpark

Da die vorherige Fahrtstrecke „so kurz“ war, hatten wir viel Zeit, den Badlands Nationalpark zu erkunden.

Unsere Highlights:

  • Badlands Loop Road – bringt euch zu den schönsten Aussichtspunkten, wie White River Valley Overlook – grandiose Weite und Yellow Mounds Overlook – beeindruckende Farben
  • Fossil Preparation Lab im Ben Reifel Visitor Center – hier könnt ihr Paläontolog*innen bei der Arbeit zusehen und Fragen stellen
  • Fossil Talk am Fossil Exhibit Trailhead – super spannend
  • Teilwanderung Castle Trail und Notch Trail – wirkt, als hätte jemand eine riesige Sandburg gebaut

Einen Abstecher aus dem Badlands Nationalpark haben wir noch gemacht, um den berühmten Wall Drug Store zu besuchen.

Dieser besteht aus zahlreichen kleinen Läden unter einem Dach – alles im Wild-West-Look. Es gibt Cowboyhüte, Souvenirs und Stiefel aus allen möglichen Materialien, sogar aus Stingray! Für Kinder gibt es verschiedene Spiel- und Bespaßungsmöglichkeiten.

Die Geschichte des Wall Drug Stores ist tatsächlich ganz charmant: Die Familie Hustead eröffnete hier – mitten im Nichts – einen Laden. Das Geschäft lief schlecht und stand kurz vor dem Aus, bis Dorothy Hustead die rettende Idee hatte: Mit großen Schildern am Straßenrand kostenloses, eiskaltes Wasser bewerben. Die Strategie ging auf – die Touristen kamen, und der Rest ist Geschichte.

Unsere Campingplatz Empfehlung im Badlands Nationalpark:  Wir hatten Glück und konnten kurzfristig einen freien Platz direkt auf dem Nationalpark-Campingplatz Cedar Pass buchen. Es lohnt sich, auch während eurer Reise regelmäßig nachzusehen – durch Stornierungen wird oft etwas frei.

Die Stellplätze liegen etwas außerhalb und bieten einen schönen Blick auf die Badlands. Ausstattung: einfacher Platz, kostenpflichtige Duschen und eine überdachte Sitzgelegenheit.

Unsere nächste Fahrtstrecke: Irgendwie müsst ihr jetzt aus dem Nirgendwo zurück in die Zivilisation. Direkt zum Guernsey State Park sind es rund 434 Kilometer und etwa 5,5 Stunden Fahrzeit – ein langer Weg! Wir haben stattdessen einen Zwischenstopp in Nebraska eingelegt: Carhenge. Der Weg dorthin? Endlos gerade Straßen durch Nebraska. Links Felder, rechts Felder – und tausende Heuschrecken, die auf der Straße saßen und später am Kühler klebten.

Bessere Alternative für die Reisezeit im Juli: Wenn ihr im Hochsommer unterwegs seid, lohnt sich stattdessen der Curt Gowdy State Park zwischen Cheyenne und Laramie. Hier gibt es mehrere Stauseen mit Bademöglichkeiten, Kajak- und SUP-Verleih, sowie schöne Wander- und Mountainbike-Trails. Die Campingplätze sind gut ausgestattet und können vorab reserviert werden – ideal für alle, die vor der Einfahrt in die Rocky Mountains nochmal entspannen möchten. Auch diese Strecke hat es in sich: Etwa 6 1/2 Stunden Fahrtzeit bei 550 km.

optionaler Stopp auf der Rundreise ab Denver:

Während wir bisher ständig absolute Highlights auf dieser Rundreise durch Colorado, Wyoming und South Dakota hatten, kommt jetzt ein kleiner Abstecher nach Nebraska – und den müsst ihr nicht unbedingt machen.

Carhenge ist eine skurrile Kunstinstallation von Jim Reinders. Er lebte mehrere Jahre in England und beschloss nach seiner Rückkehr in die Heimat, hier eine Kopie von Stonehenge zu bauen. Mangels Steinen – davon könnt ihr euch auf den endlosen, eher eintönigen Fahrtstrecken überzeugen – nutzte er alte Autos. An sich ein durchaus sehenswerter Stopp, aber aufgrund der weiten Distanzen eben optional.

Leider erwies sich auch unser nächster Halt als nicht ganz passend: der Guernsey State Park. Er wurde uns empfohlen, da man in den gefüllten Wasserreservoirs wunderbar baden oder Kajak fahren kann – wenn nicht gerade ein Silt Run stattfindet. Dieser erfolgt meist nach dem 4. Juli bis Ende Juli, und Silt bedeutet Schlamm. In dieser Zeit wird das Wasser abgelassen. Bei unserem Besuch gab es nur noch eine kleine Wasserfläche, und unser Versuch, bei über 30 Grad zum Ufer zu laufen, endete damit, dass wir ordentlich im Schlamm versackten.

Unser Campingplatz im Guernsey State Park:  Spätestens als wir an den unzähligen leeren Campingplätzen im Guernsey State Park vorbeifuhren, wurde mir klar: Ich hätte Siltrun vorher googeln sollen. Half jetzt aber auch nichts mehr.

Am Sandy Point Campingplatz war es dann endgültig offensichtlich: Normalerweise steht man hier mit Stromanschluss direkt am Wasser – während des Siltruns allerdings direkt am trockenen Ufer.

Fazit: Wenn Wasser da ist, ist das ein richtig toller Campingplatz. Während des Siltruns hingegen eher nicht.

Fahrtstrecke: Die Fahrtstrecke zum letzten Stopp unserer Route ab Denver mit dem Camper ist dann wieder entspannt: Vom Curt Gowdy State Park sind es etwa 200 Kilometer und knapp 3 Stunden Fahrtzeit bis zum Glacier Basin Campground im Rocky Mountain National Park.

Letztes Highlight auf der Denver Rundreise: Rocky Mountains

Für den Rocky Mountain National Park braucht es etwas Planung – einfach reinfahren ist nicht möglich. Für die beliebten Bereiche rund um Estes Park benötigt ihr ein Timed-Entry-Ticket. Ausführliche Infos dazu findet ihr in unserem separaten Guide zum Rocky Mountain Nationalpark.

Wir hatten Glück und konnten kurzfristig – wieder dank Stornierungen – drei Nächte auf zwei verschiedenen Campingplätzen buchen. Das Timed-Entry-Ticket war in diesem Fall bereits in der Buchung enthalten.

Unser Highlight in den Rocky Mountains: die Wanderung 4 Lakes Loop mit den Seen Bear Lake, Dream Lake, Emerald Lake und Lake Haiyaha.

Campingplätze in dem Rocky Mountain Nationalpark:

  • Unser Favorit ist der Glacier Basin Campground – ohne Stromanschluss, aber mit einem traumhaften Blick auf die Berge.
  • Moraine Park Campground wurde gerade frisch renoviert und bietet jetzt auch Plätze mit Strom.

Letzte Fahrtstrecke von den Rocky Mountains nach Denver: Zur RoadBear Abgabestation sind es 114km. Ihr braucht etwa 2 Stunden, müsst aber noch etwas Zeit einplanen, damit ihr vorher auf dem Campingplatz dumpen könnt. Außerdem muss vor der Abgabe Propan aufgefüllt und Benzin getankt werden.

Unser Fazit zur Denver Rundreise:

Was für eine Route! Was für Erlebnisse! Was für Naturwunder!

Wir sind ja nun wirklich keine USA-Neulinge – und doch hat es dieses Land wieder einmal geschafft, alles Bisherige zu toppen und uns völlig sprachlos zurückzulassen. Diese Rundreise ab Denver zum Yellowstone ist ein echtes Must-See.

In den einzelnen Stationen habe ich euch hoffentlich genügend Tipps für eure eigene Reiseplanung gegeben. Unsere absoluten Highlights: Snowy Range, Grand Teton, Yellowstone Nationalpark, Mount Rushmore und die Badlands – also fast jede Station.

Dass die Rocky Mountains hier nicht auftauchen, hat einen ganz einfachen Grund: Es war atemberaubend schön, jedoch hatten wir hier zum ersten Mal auf der Rundreise nicht die Möglichkeit, den Menschenmassen zu entgehen. Selbst früh morgens waren die Wanderwege gut besucht.

Unser schönster Campingplatz: der Glacier Basin Campground in den Rocky Mountains (siehste, da sind sie ja doch!).

Klickt hier für alle Infos zu unserem gemieteten RoadBear Camper für Familien (CamperOase)*.

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  • Beitrag zuletzt geändert am:16. August 2025