In diesem Western Australia Reisebericht nehmen wir euch mit auf die Strecke von Exmouth über den Karijini Nationalpark nach Broome. Wir sind diese Strecke mit einem gemieteten 2WD Wohnmobil (Link zum genauen Modell bei Camperoase.de)* gefahren und geben euch hier ausschließlich Tipps für jene Sehenswürdigkeiten, die auch für nicht Allrad-Fahrzeuge gut erreichbar sind.
Auf dieser Route warten traumhafte Schnorchel- und Tauchspots am Ningaloo Reef auf euch, magische sternenklare Nächte mit Blick auf die Milchstraße, abenteuerliche Wanderwege, natürliche Badestellen im Karijini Nationalpark und ein sehr informativer Besuch der Perlenfarm in Broome.
Exmouth / Cape Range Nationalpark
Den Standort in Exmouth haben wir für Tauchausflüge ins Ningaloo Reef und einem Tagesausflug in den Cape Range Nationalpark genutzt. Wir empfehlen unbedingt, dass ihr euch rechtzeitig um einen Campingplatz im Cape Range Nationalpark bemüht – wir haben leider keinen Platz bekommen und hätten dort sehr gerne mehr Zeit verbracht.
Unbedingt solltet ihr im Cape Range Nationalpark in den Oyster Staks schnorcheln gehen: Eine unfassbare Unterwasserwelt mit bunten Fischen, Schildkröten und lebenden Korallen wartet hier auf euch. Achtet aber auf die Tidezeiten, da ihr nur bei Flut hier schnorcheln könnt.
Empfohlene Aufenthaltsdauer in Exmouth oder im Cape Range Nationalpark: 3-7 Tage
Die Fahrtzeit von Exmouth nach Tom Price beträgt etwa 7 Stunden. Wir haben dies auf zwei Fahrttage aufgeteilt und unterwegs auf einer der zahlreichen Rastplätze übernachtet. Wir waren während unserer Camperreise in Australien mit der kostenpflichtigen App „wikicamps“ sehr zufrieden, die genau solche legalen und kostenfreien Schlafmöglichkeiten aufzeigt.
Tom Price - Tour durch die Eisenmine
Tom Price entstand in den 1960er Jahren als Bergbaustadt für die Angestellten der ansässigen Eisenerzmine. Der größte Arbeitgeber ist Rio Tinto – eine durchaus umstrittene Firma. Negative Schlagzeilen erlangt Rio Tinto nicht nur auf Grund der Ausbeutung der Erde, sondern auch durch die Arbeitsbedingungen und kürzlich erst, weil eine wichtige aboriginale Kulturstätte in die Luft gesprengt wurde.
Dennoch ist Rio Tinto und der Eisenerzabbau ein wichtiger Bestandteil der Geschichte der Pilbara Region und daher haben wir an der kostenpflichtigen Minentour teilgenommen. Ihr könnt diese hier online oder über das Visitorzentrum buchen.
Da dies eine aktive Mine ist, könnt ihr die meisten Bereiche nur aus dem Bus heraus sehen. Ihr werdet am Besucherzentrum in Tom Price abgeholt und erfahrt während der etwa 90-minütigen Tour viel über das Arbeitsleben eines Minenarbeiters und den Eisenerzabbau.
Viele der Minenarbeiter leben nicht dauerhaft vor Ort. Sie fliegen nach Tom Price, um einige Wochen zu arbeiten. Während dieser Zeit leben sie in den Unterkünften auf dem Minengelände und anschließend fliegen sie für 1-2 Wochen nach Hause zu ihren Familien. Dies nennt sich auch „FIFO“ = Fly In and Fly Out.
Die Minentour war sehr interessant. Wir können diese für alle Interessierten sehr empfehlen.
Karijini Nationalpark
Bevor ihr in den Karijini Nationalpark fahrt, solltet ihr unbedingt den Frischwassertank in Tom Price auffüllen. Im Nationalpark gibt es keine vernünftige Frischwasserversorgung und auch kein fließendes Wasser auf den Buschtoiletten.
Außerdem könnt ihr euch im Supermarkt mit Lebensmitteln für eure Zeit im Karijini Nationalpark eindecken. Für alle Barbecue-Fans: Es gibt auf dem Parkplatz am Circular Pool eine Grillstation.
Ihr werdet im Karijini Nationalpark meist kein Internet haben. Nutzt ihr Telstra, so habt ihr am Mount Bruce Netzempfang. Mit Optus am Besucherzentrum und auf dem Dales Campground.
Informiert euch am Besten im Besucherzentrum über die Straßenzustände. Bei unserem Besuch im Mai 2022 war angekündigt, dass die erlaubnispflichtige und bisher ungeteerte Straße zum Millstream Chichester Nationalpark bald ausgebaut wird, weitere Straßen sind ebenfalls im Bau. Mehr Infos erhaltet ihr im Besucherzentrum, dort gibt es auch eine Ausstellung über die regionalen aboriginalen Völker. Hier sind die Öffnungszeiten des Karijini Nationalparks für euch verlinkt.
Karijini Nationalpark mit 2WD Wohnmobil - geht das?
Als wir uns mit der Frage beschäftigten, ob wir ohne Allrad-Fahrzeug überhaupt den Karijini Nationalpark besuchen können, stießen wir in Foren und Social Media Gruppen immer wieder auf ein „Könnt ihr, aber dann verpasst ihr die tollsten Ecken im Karijini Nationalpark“.
Da wir uns aber aus verschiedenen Gründen für unsere fast dreimonatige Reise durch Western Australia und die Northern Territory nunmal für ein 2WD Alkoven-Wohnmobil (Link zum genauen Modell bei Camperoase.de)* entschieden hatten und eine teure Allrad-Miete für diesen Ausflug nicht in Frage kam, beantworten wir euch die Frage, ob sich der Karijini Nationalpark mit 2WD lohnt so: Auf jeden Fall! Dieser Nationalpark ist absolut sehenswert! Wir haben natürlich keine Ahnung, WIE genial der Karijini Nationalpark auf den Offroad-Strecken noch wird, aber das was wir gesehen haben, hat uns gänzlich verzaubert! Im Mai 2022 waren viele weitere Zufahrtsstraßen im Bau, daher wird es künftig noch mehr Sehenswürdigkeiten im Karijini Nationalpark geben, die per 2WD Fahrzeug erreichbar sind.
Wie viele Tage sollte ich für den Karijini Nationalpark einplanen?
Seid ihr mit einem 2WD Fahrzeug unterwegs, solltet ihr mindestens zwei Nächte für die Highlights des Karijini Nationalparks einplanen. Ihr könnt dann nachmittags nach eurer Ankunft am Dales Campground zum Fern Pool laufen und dort eine Runde schwimmen gehen. Am nächsten Tag könntet ihr in die Dales Gorge und den Trail zu den Fortescue Falls laufen. Für alle, welche laut Versicherungsbedinungen des Vermieters 12km Schotterpiste fahren dürfen, bietet sich auch die Wanderung in der Hancock Gorge zum Kermits Pool und der Lower Weano Gorge to Handrail Pool Trail.
Checkt im Visitor Center, ob die Straße zur Hamersley Gorge mittlerweile geteert ist – der Wasserfall dort muss ein absolutes Highlight sein (Link zur Hamersley Gorge).
Seid ihr mit einem Allrad-Fahrzeug im Karijini Nationalpark unterwegs und habt damit die Möglichkeit, noch weitere Sehenswürdigkeiten zu besuchen, dann solltet ihr auch mehr Zeit mitbringen.
Wo übernachten im Karijini Nationalpark?
Wir haben 4 Nächte auf dem Dales Campground im Karijini Nationalpark übernachtet. Hier erwartet euch authentisches Buschcamping:
- Es gibt kein Trinkwasser im Nationalpark (unbedingt vorher die Tanks in Tom Price füllen!)
- Saubere Buschtoiletten – das sind Plumpsklos mit richtiger Schüssel, ohne Spülung und Waschbecken
- Nachts heulen die Dingos, es gibt keine Lichtverschmutzung und damit atemberaubende Ausblicke auf den nächtlichen Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens und der Milchstraße!
- Ein Grill-Bereich mit Gasgrill und Picknicktischen ist am Circular Pool Look-Out Parkplatz vorhanden
Wenn ihr mit einem Wohnmobil in den Karijini Nationalpark fahrt, können wir euch den Dales Campground sehr empfehlen! Die Stellplätze in den Nationalparks in Western Australia werden über „Parkstay“ online reserviert. Besucht ihr mehrere Nationalparks in Westaustralien, lohnt sich der Kauf eines Holiday Passes.
Wanderwege und Aussichtspunkte im Karijini Nationalpark
Da ihr im Karijini Nationalpark keinen, beziehungsweise nur sehr eingeschränkten Internetempfang habt, solltet ihr euch vorab unbedingt die Maps runterladen. Auf der Internetseite „Trails WA“ findet ihr Infos zu den Wanderwegen im Karijini Nationalpark.
Wir selbst nutzen zur offline-Navigation im Auto und für Wanderwege die kostenfreie App „Maps.Me„.
Wir können euch folgende Trails im Karijini Nationalpark sehr empfehlen:
- Dales Recreation Area: vom Campground den Gorge Rim Walk und am Circular Pool den Abstieg zu den Fortescue Falls. Im Wasserfall könnt ihr schwimmen. Anschließend könnt ihr den kurzen Trail zum Fern Pool laufen und dort ebenfalls schwimmen, zurück könnt ihr die Treppen des Fortescue Falls Trail zurück zum Campground. Wir waren inklusive Schwimmpause etwa drei Stunden unterwegs. Hier gehts zur Übersicht der Trails am Dales Campground.
- Weano Recreation Area: in die Hancock Gorge zum Kermits Pool – auf diesem Trail müsst ihr teils an den Felsen entlangklettern oder alternativ durch das Wasser schwimmen. Ich hätte ja gesagt: nix für kleine Kinder. Die Australier waren aber auch hier mit teils sehr kleinen Kindern unterwegs und haben diese einfach in Schwimmringen durch die Schlucht transportiert. Schwimmschuhe und eine gute Fitness sind für diesen Trail empfehlenswert. Die Anfahrt zur Weano Recreation Area erfolgt über eine 13km lange Schotterpiste – schaut in euren Versicherungsbedinungen nach, ob solche Anfahrten abgedeckt sind.
Wenn ihr schon an der Weano Recreation Area seid, lohnt sich sicher auch die Lower Weano Gorge zum Handrail Pool. Da ich nach dem Kermits Pool schon zittrige Beine hatte, haben wir diesen ausgelassen. Die Bilder versprechen aber einen genialen, wenn auch anstrengenden Trail. Hier gehts zur Übersicht der Trails in der Weano Recreation Area.
Eighty Mile Beach
Die Fahrtzeit vom Karijini Nationalpark zum Eighty Mile Beach beträgt etwa 6 1/2 Stunden. Wir können euch dort den Eighty Mile Beach Caravan Park empfehlen. Dort erwarten euch schöne Sonnenuntergänge am Meer, außerdem viele außergewöhnlich schöne Muscheln und sogar Sanddollars. Vielleicht nicht unbedingt zum Schwimmen geeignet – wir haben Haie im Wasser gesehen.
Broome
Vom Eighty Mile Beach bis nach Broome sind es dann noch etwa 4 Stunden Fahrtzeit. Während dieser Part der Strecke gehört unbedingt das Lied „Good light in Broome“ auf eure Roadtrip-Playlist!
Im Visitor Center könnt ihr euch mit Informationsmaterial versorgen. Wichtig für den Aufenthalt in Broome sind die Tidezeiten – diese könnt ihr auch online einsehen. Bei besonders ausgeprägter Ebbe könnt ihr am Gantheume Point die 130 Millionen Jahre alten Dinosaurier Fußspuren suchen – lasst euch im Visitor Center eine Wegbeschreibung geben und die passende Zeit nennen (ihr könnt die Dino-Fußspuren wirklich nur beim passenden Tidestand sehen).
Ein weiteres Highlight bei Ebbe in Broome: Wenn ihr in den zwischen März und Oktober in Broome seid, könnt ihr bei Vollmond die „Staircase to the Moon“ sehen. Die Daten, an dem der Mond sich so spiegelt, dass es aussieht, als würde eine Treppe zu ihm führen, sind hier für euch verlinkt.
Cable Beach in Broome
Wer in Broome ist, der muss mindestens einmal den Sonnenuntergang am Cable Beach genießen. Hier werden Kamelreit-Touren angeboten und normalerweise kommt ihr so in den Genuss, ein „Kamele-am Strand-im-Sonnenuntergang-Bild“ schießen zu können. Warum auch immer fanden diese Touren während unseres Aufenthalts nicht statt, dafür schwammen Delfine im Sonnenuntergang nah am Ufer und begleiteten eine Schnorchlerin ein Stück – packt euch also unbedingt Badesachen ein!
Seinen Namen hat der Cable Beach übrigens durch den Umstand erhalten, dass hier 1889 das erste Telegraphenkabel nach Java verlegt wurde.
Willi Creek Perlenfarm Tour
Broome erlebte einen großen Aufschwung durch den „Perlenrausch“. Etwa 80% der weltweiten Perlmutt-Nachfrage wurden von Broome aus gedeckt, bis durch die Wirtschaftskrise und die Plastikentwicklung der Rausch ein Ende fand. Während der Willi Creek Perlenfarm Tour haben wir viel über die Perlenzucht und die Ernte erfahren. Auf der Bootsfahrt haben wir mehr über die Auster Pinctada Maxima erfahren und durften anschließend dabei zusehen, wie eine Auster geöffnet wurde und die Perle entnommen wurde.
Der Ausflug inklusive Bustransfer – da für die Anfahrt ein Allrad-Fahrzeug nötig ist – war sehr lehrreich! Im Preis inkludiert sind Snacks und Erfrischungsgetränke während der Pause. Wir können euch die Willi Creek Perlenfarm Tour empfehlen, wenn ihr in Broome seid.
Wollt ihr noch mehr über den Job des Perlentauchens erfahren, könnt ihr dem Museum „Pearl Luggars“ in Chinatown einen Besuch abstatten. In der Nähe befindet sich auch das Open-Air-Kino „Sun Pictures“, checkt auf jeden Fall das Kino-Programm.
Weiterfahrt Richtung Darwin
Auf der nächsten Etappe Richtung Katherine in Northern Territory konnten wir mit unserem 2WD Fahrzeug nur zwei sehenswerte Stopps besuchen:
- Lake Argyle – unfassbar schöne Aussichten über den Stausee vom Infinitypool des Lake Argyle Holiday Parks
- Die Schilder am Grenzübergang von Western Australia nach Northern Territory (alle USA-Roadtrip-Liebhaber haben sicher Fotos der Bundesstaaten-Schilder)
Die Grenze zwischen Western Australia und Northern Territory war aus WA kommend nicht besetzt. Fahrt ihr in die andere Richtung, gibt es wohl strenge Kontrollen. Beachtet, dass ihr verschiedene frische Produkte wie Obst nicht von einem Bundesstaat in den nächsten mitnehmen sollt. Die Liste der verbotenen Lebensmittel ist hier verlinkt.
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