Schon auf dem Weg zum Ho-Chi-Minh Mausoleum wird uns klar: wir sind in einem kommunistischen Land. Die Bauwerke sind komplett anders, als wir es aus Asien bisher kannten. Mark strahlt, ihn beeindrucken die großen Klötze sozialistischer Bauart rund um das Mausoleum. Wir anderen können diesen nicht viel abgewinnen. Soldaten stehen auf Wachposten. Es ist nichts los. Durch die Corona-Krise sind nur einige Touristen vor Ort. Überdachte Wartewege können wir direkt durchlaufen. Aber bitte immer nur genau so, wie es auch vorgeschrieben ist. Ich schlendere weiter, der Soldat schaut mich nervös an. Mark zieht mich zurück „du darfst nicht auf diesem Gehweg laufen! Hast du das Schild nicht gesehen?“. Normalerweise kann man hier gar nix falsch machen. Klare Anweisungen: Kamera und Verpflegung am Eingang abgeben, laufen wie angegeben.
Ich hab tatsächlich einen Ball eingepackt, weil ich dachte, die Kids könnten vor dem Mausoleum auf der Grünfläche spielen. Nix da, sie müssen mit rein und den ersten Toten in ihrem Leben sehen: Ho Chi Minh, den Volkshelden, liebevoll auch „Onkel Ho“ genannt. In Zweierreihen laufen wir durch. Die Räume sind runtergekühlt, wohl die ideale Temperatur für einen einbalsamierten Leichnam im Glassarg. Soldaten stehen an den Seiten, wir sollen mit angelegten Armen laufen. Nicht in die Tasche stecken, nicht verschränken. Rund um den Sarg ebenso Soldaten. Wir sind erstaunt, wie gut der ehemalige Präsident und Revolutionär aussieht. Immerhin ist er schon seit 1969 tot!
Auf dem Gelände gibt es noch einiges mehr zu entdecken (das Museum soll total interessant sein, am besten nach einem Guide fragen!), aber die Kinder beschließen: genug Ho Chi Minh!