Saarschleife mit Kindern – Familienurlaub im Saarland

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  • Beitrag zuletzt geändert am:16. März 2024
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Das Saarland bietet eine Vielzahl von Ausflugszielen für die ganze Familie. Uns zog es aus einem ganz einfachen Grund hierher: Ich wollte die berühmte Saarschleife sehen. Am Aussichtspunkt Cloef stehen, über die hufeisenförmige Biegung der Saar, eingebettet in dichten Wald, blicken. Bei unserem Wochenendausflug an die Saarschleife wurde schnell klar: In dieser beliebten Ferienregion könnten wir locker mehr Zeit verbringen.

Wir zeigen euch nun unsere liebsten Sehenswürdigkeiten an der Saarschleife mit Kindern: Den Ausblick vom Baumwipfelpfad, die Wanderung auf dem Höckerlinienweg, Ausflug in die römische Villa Borg und bekannte Highlights im Saarland, wie das Saar Polygon und die Völklinger Hütte.

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Da uns die Unterkünfte alle zu teuer waren, sind wir auf der Jugendherbergsseite gelandet. Juli (damals sieben Jahre alt) hat zum ersten Mal in einer Jugendherberge übernachtet und war gleich begeistert, dass er überall rumstreunen und so viel erkunden durfte.

Total positiv überrascht waren wir vom Frühstück in der Jugendherberge Dreisbach-Mettlach: Tolle Auswahl mit viel frischem Obst und Gemüse. Juli genoss es, eine Tischtennisplatte direkt um die Ecke zu haben und Jonas zog es immer wieder in den steilen Wald hinter der Jugendherberge.

Ab zwei Übernachtungen bekommt ihr die Saarland-Card. Hiermit habt ihr kostenfreien Eintritt zu vielen Sehenswürdigkeiten. Genutzt haben wir diese in der Villa Borg sowie in der Völklinger Hütte.

Ausflug nach Saarburg

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Da wir erst abends ankamen, suchten wir nach einem süßen Örtchen, um noch eine Kleinigkeit zu essen. Dank dem Reiseblog von globusliebe sind wir auf die bezaubernde Stadt Saarburg gestoßen. Saarburg hat uns an La Roche-en-Ardenne erinnert, touristischer – aber dafür mit Wasserfall und Weinbergen!

Der Leukbach fließt erst gemütlich an den zahlreichen Lokalen vorbei, bis er in der Stadtmitte als Wasserfall in die 17 Meter tiefer liegende Unterstadt stürzt. Dies war der erste innerstädtische Wasserfall, den wir überhaupt bewundern durften, und dann auch noch gleich einer der größten! Wer mehr Zeit mitbringt, kann für die Museen oder die Sesselbahn die Saarland-Card nutzen!

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Baumwipfelpfad Saarschleife mit Kindern entdecken

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Am Eingang des Baumwipfelpfads in Mettlach-Orscholz gibt es ein kleines Comicbuch, welches Kinder lehrreich durch die Anlage führt. Die Jungs mögen solche Schnitzeljagden gerne und auch wir Großen hatten echt Spaß dabei. Außerdem haben wir viel gelernt: Das Hirschkäfer-Weibchen gräbt sich zum Eierlegen in die Erde ein. Sobald die Larven geschlüpft sind, kommen sie erst nach 5-8 JAHREN (!) aus der Erde raus! Danach leben sie nur noch ein paar Wochen. Keine Ahnung, warum ich die Einzige aus der Familie bin, die das so nachdrücklich beeindruckt hat…

Das krönende Finale ist der 42 Meter hohe Aussichtsturm mit einem unvergleichlichen Ausblick über die Saarschleife!

Alle Wege – auch auf dem Aussichtsturm – sind für Kinderwägen geeignet. Parkplätze sind kostenpflichtig vorhanden.

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Aussichtspunkt Cloef

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Direkt unterhalb des Aussichtturmes befindet sich der Aussichtspunkt „Cloef“. Für die Kids gibt es einen Spielplatz, Teile davon waren gerade noch im Bau. Das zugehörige Café war leider geschlossen.

Römische Villa Borg

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Ungefähr 15 Minuten fährt man mit dem Auto von dem Baumwipfelpfad an der Saarschleife zur Villa Borg. Da wir echt hungrig waren, haben wir uns direkt über das römische Essen in der Taverne Borg hergemacht. Sogar Jonas, der sonst nur Pommes will, fand römisches Brot und Aufstrich super lecker!

In der Villa Borg sind Wohnräume, Küche und Badehaus ausgestellt. Vor allem das Badehaus hat uns super gefallen. Die Jungs fanden die gemeinschaftliche Toilette lustig und staunten über die großen „Badewannen“.

So richtig vom Hocker gehauen hat uns die Villa Borg jedoch nicht – das ist also nicht DAS Highlight, wenn Ihr die Region um die Saarschleife mit Kindern besucht. Mit der Saarland Card kann man dies kostenfrei besuchen, insofern war dies für uns in Ordnung.

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Villa Borg
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Colakraut - "Das riecht ja echt wie Cola!"

Höckerlinienweg / Orscholzriegel mit Kids

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Zufällig fanden wir in der Jugendherberge einen Flyer zum Höckerlinienrundweg. Dieser lag sowieso auf dem Rückweg von der Villa Borg zu unserer Jugendherberge und so planten wir einen kurzen Halt ein.

Der „Orscholzriegel“ war ein Teil des Westwalls. Während des zweiten Weltkrieges ließ Hitler diese Panzersperren errichten.

Von Moos bewachsen stehen die auch Drachen- oder Hitlerzähne genannten Sperren in dem eigentlich märchenhaften Wald. Efeu rankt sich um die Betonpfeiler und die Sonne blinzelt nur immer mal wieder durch den dicht bewachsenen Wald. Wir wissen alle nicht, ob wir diesen Ort traumhaft schön oder erschreckend fanden – irgendwie beides gleichzeitig.

Jonas bestand darauf, den kompletten Rundweg (ca. 3km) zu gehen. So fanden wir ein Stück abseits des Weges einen gut erhaltenen Schützengraben. Es folgte ein Weg neben blühenden Feldern, der uns zu eingestürzten Bunkern führte. Eine verwirrende Mischung aus der Schönheit der Natur und der Zerstörungsgewalt der Menschen.

Während unserer gesamten Wanderung begegneten wir keinen anderen Besuchern. Der Höckerlinienweg ist frei zugänglich und die Fahrtzeit beträgt nur acht Minuten vom Baumwipfelpfad aus. Wenn Ihr dort seid, empfehlen wir Euch, unbedingt dort anzuhalten. Jonas (damals zehn Jahre) hat während dieses Rundgangs unzählige Fragen zum 2. Weltkrieg gestellt. An solchen Orten wird Geschichte für Kinder offensichtlich begreifbar.

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westwall rundweg hoeckerlinie

Saar Polygon mit Kindern besuchen

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Leider war unsere Zeit an der Saarschleife schon fast wieder vorbei. Auf dem Heimweg machten wir den ersten Halt am Saar Polygon. Eigentlich dachten wir, man könnte mit dem Auto hoch, kurz aussteigen, anschauen und weiter. Aber damit so ein Ziel auch entsprechend gewürdigt wird, führt ein Wanderweg nach oben! Also ging es in der heißen Sonne den Berg hoch. Der Wegweiser verriet uns, dass der steile Weg etwas kürzer sei. Hey, ich komme aus dem hügeligen Odenwald, mit dem steilen Weg würden wir doch zu Recht kommen! Was wir noch nicht wussten – der Kiesweg führte am Bauzaun WIRKLICH steil nach oben. Zurück haben wir den anderen Weg genommen.

Das begehbare Denkmal erinnert an den 2012 beendeten Steinkohlebergbau im Saarrevier. Von jeder Seite sieht das Saar Polygon (ca. 30 Meter hoch) anders aus. Der Besuch ist kostenfrei. Überraschenderweise fanden beide Jungs das Saar Polygon total toll und Julian ist sogar mehrmals die Treppen hoch- und wieder runtergeflitzt.

Es gibt oben sanitäre Anlagen aber keine Verpflegungsmöglichkeit – also genügend Trinken einpacken!

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Völklinger Hütte mit Kindern besuchen

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Die Völklinger Hütte hat uns mega begeistert! Auf dem Gelände könnt Ihr Euch frei bewegen, riesengroße Maschinen bestaunen, viel über die unmenschliche Zwangsarbeit während des Krieges erfahren und – das Highlight für die Kids: im Ferrodrom spielen!

Schon während unserer Führung über das Gelände (zufällig kamen wir genau pünktlich zum Beginn einer Kinderführung an), kamen wir an vielen Mitmach-Stationen vorbei. Die vier Elemente wurden dort beleuchtet und begreifbar gemacht. Auf Knopfdruck entsteht ein Tornado und ein großer Eisklotz darf angefasst werden. Am besten hat den Jungs der Transportkreislauf gefallen. Mindestens eine halbe Stunde lang beförderten die Kinder bunte Bälle von einer zur anderen Station!

In den verschiedenen Hallen wird verständlich die Verarbeitung des Eisens erklärt. Es gibt viele schreckliche Details wie die unvorstellbare Verschmutzung der Luft in Völklingen oder die unwürdigen Arbeitsbedingungen. Doch auch witzige Dinge haben sich uns eingeprägt – wie die Wasserhähne an der Küche, aus denen früher Kaffee und Tee liefen.

Während die Kids auf dem Spielplatz rutschten, traute sich Mark alleine auf die Aussichtsplattform der Hochöfen. Uns anderen war das eindeutig zu hoch!

Ein Teil des Geländes – das sogenannte „Paradies“ – wird von der Natur zurückerobert. Pflanzen bahnen sich ihren Weg und überall blüht es. Leider hatte ich hier Pech, denn für das „lost-place-feeling“ war mir einfach zu viel los.

Das Eisenwerk wurde 1986 stillgelegt und 1994 als Industriedenkmal in die Liste der UNESCO Weltkulturerben aufgenommen. Wir waren ungefähr drei Stunden dort und haben nicht alles gesehen. Am Eingang gibt es einen Imbiss mit Biergarten, auf dem Gelände an sich nur Snackautomaten. Sanitäre Anlagen gibt es im Eingangs und Picknickbereich.

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Unser Fazit zu einem Urlaub an der Saarschleife mit Kindern:

Auf unserer Bucket-List für die Saarschleife stehen immer noch unzählige Dinge! Unbedingt empfehlen möchten wir euch den Baumwipfelpfad an der Saarschleife, den Höckerlinienweg und die Völklinger Hütte! Highlight beider Jungs war die bespielbare Förderbandanlage in der Völklinger Hütte. Jonas fand aber auch den Höckerlinienweg total interessant. Mark und ich stimmen für die Aussicht auf die Saarschleife vom Aussichtsturm des Baumwipfelpfades.

Habt ihr schon einen Urlaub im Saarland verbracht? Verratet uns eure Highlights in den Kommentaren!

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