Sehenswürdigkeiten in New Orleans – eine Stadt mit offenen Wunden

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  • Beitrag zuletzt geändert am:16. September 2023
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New Orleans – auch Nola genannt – eine Stadt voller Leben, voller Schicksale, Geschichten und Partys. Nola ist bunt, unkompliziert, genauso tiefgründig wie einfach. Ich zitiere hier einfach mal unseren Uberfahrer: „In New Orleans you get what you see!“ Unsere Tipps mit den Sehenswürdigkeiten in New Orleans:

French Quarter

Es gibt einige klassische Sehenswürdigkeiten in New Orleans, die ihr euch mit euren Kindern anschauen solltet. Dazu gehört selbstverständlich das French Quarter.

Nachdem wir das French Quarter am ersten Tag auf eigene Faust erkundet hatten, entschieden wir uns am zweiten Tag für eine Führung. Hierbei lernten wir noch einiges über die Geschichte der Stadt und unser Augenmerk wurde auf bestimmte Häuser gelenkt. Dennoch fehlte uns etwas auf unserer Tour – das Persönliche. Denn diese Stadt hat bekanntermaßen so viel Persönlichkeit. Somit können wir euch leider keine Empfehlung für eine bestimmte Tour zu den Highlights von New Orleans aussprechen.

Die afrikanischen Sklaven brachten die Voodoo Religion nach New Orleans. Für uns Touristen wird das in Souvenirshops und Voodoo-Andenken sichtbar. Wie aktiv die Voodoo-Religion tatsächlich noch ausgeübt wird, konnte ich jedoch nicht herausfinden. Wer interessiert ist, schaut sich Marie Laveaus Voodoo Shop im French Quarter an.

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Bourbon Street

In der Bourbon Street tobt das Leben. April 2021: In Deutschland waren Geschäfte geschlossen, es wurde über einen Lockdown diskutiert, Kontakte wurden weitestgehend vermieden. In Nola waren die Bars offen. Es ist eine der wenigen Städte in den USA, in der öffentlich Alkohol getrunken werden darf. Und das wird dann auch gemacht. Völlig egal, ob wir morgens um elf oder abends um 18 Uhr durch die Straßen liefen. Aus der einen Ecke tönte Live-Musik, aus der anderen Jazz. Und in der Bar Hip Hop. Überall Cocktails, gefühlt jeder Zweite hatte ein Bier oder eine Schnapsflasche in der Hand – ungeachtet der Uhrzeit. Das Wochenende beginnt donnerstags. Ein Einheimischer erzählte uns lachend, dass er und alle seine Nachbarn nach Texas evakuiert wurden, als mal wieder ein Hurrikan drohte, New Orleans zu zerstören. Die Nachbarn zogen am Übergangsdomizil in Texas los, kauften Bier, trafen sich auf der Straße – am Ende landeten zwanzig von ihnen im Gefängnis – da man eben normalerweise in den USA nicht mit Alkohol über die Straßen läuft. Auf meine Frage, wie er sich mit dieser ständigen Hurrikan-Bedrohung fühlt, antwortete er achselzuckend „Wir sind jedes Jahr zur selben Zeit bereit, unser Zuhause zu verlassen. Wir sind einfach bereit dazu.“

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Jackson Square

Am Jackson Square habt ihr einen tollen Blick auf die St. Louis Kathedrale – übrigens angeblich die älteste in den USA. Vor der Kathedrale treten regelmäßig Künstler und Jongleure auf. Daher ist dies eine gute Unterhaltungsstelle, wenn ihr mit Kindern die Sehenswürdigkeiten in New Orleans erkundet. Vom Jackson Square könnt ihr an den Mississippi laufen und den Schaufelraddampfer, die Nantchez, bewundern. Auf dem Weg kommt ihr am Cafe du Monde vorbei. Dort ist in der Regel eine laaaange Warteschlange – denn hier gibts angeblich die besten Beignets (Krapfen / Kreppel) zu kaufen!

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Waterfront am Mississippi

Die Form New Orleans erinnert an eine Mondsichel – die Waterfront am Mississippi heißt daher auch „Moonwalk“. Wenn ihr Lust habt, bucht ihr euch eine Fahrt auf der Nantchez. Es gibt einige schöne Touren – zum Beispiel mit Essen und Jazz Musik an Bord – allerdings nichts, auf was unsere Kinder wirklich Lust hatten.

New Orleans war einer der Umschlagsplätze für den Sklavenhandel. Eine Erinnerungstafel mit den folgenden Worten, lässt uns den Spirit dieser Stadt spüren:

„Let us be guided then by a sense of justice. Let us build a system of just laws and demand adherence to those laws. Let us create a city of equal opportunity for all, with all sharing in both the responsibilities and benefits. Let us create a city where neither the choice of religion nor the accident of color is an obstacle to opportunity and advancement nor a substitute for effort and ability.“

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Fayette Friedhof

Unser eigentlicher Plan sah vor, von der Canalstreet mit der historischen Bahn zum Garden District zu fahren und dort den Fayette Friedhof zu erkunden. Da New Orleans zum Teil unter dem Meeresspiegel liegt, werden auf Grund der Seuchengefahr die Toten nicht unterirdisch begraben, sondern oberirdisch in kleinen Häusern. Leider war jedoch der Friedhof auf Grund der Corona Pandemie noch geschlossen (Bars waren geöffnet – verstehe einer diese Regeln…). Ihr solltet den Garden District und den Fayette Friedhof jedoch unbedingt bei eurer Reiseplanung berücksichtigen!

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Canal Street

Infos über New Orleans

Gegründet wurde die Stadt im Jahr 1718 durch den Franzosen Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville, der diesen Standort auf Grund seiner idealen Anbindung wählte, um Waren von Kanada durch die USA nach Frankreich zu verschiffen. Der französische Stil findet sich an den schmiedeeisernen, verschnörkelten Balkonen der Stadt wieder. Die Tradition des Karnevals wurde mit nach Louisiana importiert und heute ist „Mardi Gras“ in New Orleans ein absolutes Must-See für alle Party-Fans!

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Im Jahr 2005 wurde New Orleans vom Hurrikan Katrina heimgesucht. Die Stadt wurde evakuiert. Die vorgesehenen Pumpen, die die Stadt trockenhalten sollten, fielen aus. Und dann brachen die Deiche. Wasser strömte in die Stadt und zerstörte einen Großteil dieser. Nach der Naturkatastrophe stellte sich eine kurze Zeit die Frage, ob die Stadt aufgegeben werden sollte. Der Aufwand für einen Wiederaufbau schien zu groß, der nächste Hurrikan zu nah. Man entschied sich für ein neues Stadtkonzept. Mit weniger Einwohnern und zu Lasten der sozialen Wohnbauprojekte, die so vielen Menschen mit einem geringeren oder keinem Einkommen ein Zuhause boten.

Es gibt viele Obdachlose in New Orleans. Ob es mehr sind, als in anderen amerikanischen Großstädten, bezweifle ich. Dennoch witzelte unser Guide „lasst uns los laufen, ohne auf den Boden zu schauen. In der ersten Pfütze bleiben wir stehen. Doch sobald du dich fragst „Pfütze oder Pisse?“, hast du verloren. Meistens ist es zweiteres“. So riecht es auch. Teils so intensiv, dass ich jedoch eher darauf tippe, dass durch die tiefe Lage der Stadt ein Kanalproblem herrscht.

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Ausflugsziele in der Umgebung zu New Orleans

In der Gegend um New Orleans gibt es noch sehr viel mehr zu entdecken. Wenn ihr mit einem Mietwagen unterwegs seid, empfehlen wir euch unbedingt den Besuch einer Plantage. Ganz besonders ans Herz legen können wir euch die beeindruckende Oak Alley Plantation und die berührende Sklavenausstellung im Whitney Museum.

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Oak Alley Plantation

Mit dem Wohnmobil in New Orleans

Wir besuchten New Orleans mit all seinen Sehenswürdigkeiten während unseres 3-monatigen Roadtrips von Florida nach Kalifornien mit dem Wohnmobil.

Über unsere Harvest Host Mitgliedschaft* konnten wir kostenfrei auf einem Brauereri-Gelände parken. Von dort nahmen wir dann ein Uber in die Stadt. Da die Uber-Kosten jedoch relativ hoch waren (Preise werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt), sind wir uns nicht sicher, ob dies die günstigste Möglichkeit ist, um New Orleans mit dem Wohnmobil zu besuchen.

Unser Fazit zu den Highlights in New Orleans

New Orleans hat uns unglaublich gut gefallen und der Besuch dort hat uns sehr berührt. Ich kann es nicht ganz in Worte fassen, aber es fühlt sich ein wenig wie das Schauen einer tragischen Schnulze an. Was etwas seltsam erscheint – immerhin ist „the big easy“, wie die Stadt auch genannt wird, eine Partyhochburg.

Jedoch muss ich berücksichtigen, dass wir New Orleans noch unter Corona-Einschränkungen besuchten. Unter normaleren Umständen gibt es sicherlich mehr Musik und mehr Freude in den Straßen. Immerhin gilt New Orleans als Wiege des Jazz!

New Orleans erzählt so viele Geschichten. Wir haben zwei Tage in dieser großarten Stadt verbracht. Um sie zu fühlen und zu verstehen hätten wir noch so viel mehr Zeit gebraucht!

Unser Tipp für New Orleans: Erkundet die Stadt, genießt das kreolische Essen und besucht auch einige der Plantagen in der Umgebung!

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