Während unserer dreimonatigen Reise entlang der Ostküste der USA besuchten wir selbstverständlich auch Savannah im Bundesstaat Georgia. Die romantische und entspannte Stadt wird oft als eine der schönsten Städte der USA bezeichnet. Ist das so? Und was sind die Must-Sees in Savannah?
Hier gibts unsere Reisetipps mit den schönsten Sehenswürdigkeiten für Savannah:
Stadtführung durch Savannah
Um die geschichtlichen Hintergründe einer Stadt zu erfahren, nehmen wir normalerweise gerne an Stadtführungen teil. In Savannah entschieden wir uns zum ersten Mal für eine kostenfreie Handy-Stadtführung, um mehr über die Sehenswürdigkeiten vor Ort zu erfahren: die Savannah Experience.
Der Gründer der Stadt, General Oglethorpe, plante auch den Aufbau der Stadt und hatte hier etwas vorgesehen, was sich für uns – im heißen Sommer – als ideal erwies: unzählige begrünte kleine Parkanlagen (Squares) boten ausreichend schattige Sitzgelegenheiten, um in aller Ruhe den Erzählungen zu den einzelnen Stationen unserer Stadtführung lauschen zu können.
Für Julian (damals neun Jahre alt) war die Historie dann teilweise doch zu langweilig. War jedoch nicht schlimm, denn wie überall in den USA sprangen genügend Eichhörnchen durch den Park, die er dafür in Ruhe beobachten konnte.
Wir teilten die Stadtführung auf zwei Tage auf und konnten so in Ruhe mit unseren Kindern die Sehenswürdigkeiten in Savannah erkunden.



Parken in Savannah
Aus Kostengründen übernachteten wir etwas außerhalb (können euch das Motel leider nicht empfehlen – durch die in der Nähe gelegene Fabrik stank es und im Pool war statt Wasser lauter Müll deponiert) und fuhren mit dem Auto in die Innenstadt. Kostengünstig könnt ihr im Parkhaus „Bryan Street Parking Garage“ parken. Dies befindet sich ganz in der Nähe der Cityhall. Ihr könnt die ganze Stadt wirklich gut zu Fuß erkunden. Falls es euch dann doch zu anstrengend wird, schaut euch hier die kostenfreien Busverbindungen an.


River Street und Waving Girl
Der Hafen Savannahs ist einer der wichtigsten an der Atlantikküste der USA. Kaum waren wir an der Waterfront angekommen, konnten wir schon ein riesiges beladenes Containerschiff auf dem Savannah River vorbeifahren sehen. Die Crew des Schiffes schwenkte fröhlich die Mützen im Wind und winkte uns – oder vielleicht doch eher dem Waving Girl, an dem wir gerade saßen?
Die Gebäude der River Street versprühen einen schönen, alten Hafencharme. Früher wurde hier übrigens Baumwolle gelagert. Die ehemalige Baumwollbörse findet ihr neben dem Capitol Building. Auf der River Street gibt es unzählige Souveniershops und Restaurants. Wer Lust hat, kann hier auch an einer Hafenrundfahrt teilnehmen. Diese finden zwar auf schönen Mississippi-Dampfern statt – jedoch ist das Schaufelrad wohl eher nur Deko.


Forsyth Park
Bekannter Fotospot in Savannah ist der Forsyth Brunnen.
Im Park könnt ihr ein entspanntes Picknick einlegen, mit euren Kindern auf dem Spielplatz toben, Ball spielen oder euch in einem der Springbrunnen abkühlen.
Tipp, wenn ihr Savannah mit Kindern im Sommer besucht: Es gibt wirklich viele Springbrunnen. Packt Badesachen oder Wechselkleidung ein!
Achtung, falls ihr an einem Sonntag die Sehenswürdigkeiten von Savannah erkundet: überraschenderweise hatten viele Restaurants sonntags Ruhetag. Somit bildeten sich lange Schlangen an den geöffneten Lokalen – packt euch also idealerweise Snacks für ein Picknick ein!

Colonial Park Cemetry
Auf diesem kleinen Friedhof mitten in der Stadt wurden viele Opfer der Gelbfieber-Pandemie begraben. Durch die mit Spanischem Moos bewachsenen Bäume herrscht hier eine sehr entspannte und ruhige Atmosphäre. Schaut euch auch den Grabstein von Button Gwinnett an – er ist einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung! Ein Jahr nach der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung starb er als Erster der Unterzeichner – seine Unterschrift gilt somit als die wertvollste!


Prohibitionsmuseum
Bei einem Besuch in Savannah solltet ihr euch unbedingt das Prohibtionsmuseum (Link zum Prohibitionsmuseum) anschauen! Das Museum ist nicht sehr groß, aber wirklich informativ. Es wird von den Anfängen und Hintergründen der Prohibtion erzählt, die Rolle der Frauen, den verbreiteten Alkoholproblemen bis zur wiederkommenden Alkoholerlaubnis nach 13 Jahren. Sehr interessant sind die Berichte aus den Zeiten der Prohibtion, der Entstehung der Flüsterkneipen „Speakeasy“, der Kriminalität und der heimlichen Schnapsbrennerei der „Moonshiners“ bis hin zu dem Entstehen der legendären NASCAR-Boliden, welche daraus entstanden, dass die Alkohollieferanten möglichst schnelle Autos brauchten, um der Polizei zu entkommen.
Wer möchte – und über 21 ist – kann dort auch einen Cocktail trinken. Unsere Kinder (damals neun und zwölf Jahre) fanden das Prohibtionsmuseum in Savannah sehr gelungen – geht ja immerhin auch um Verbrecher wie Al Capone. Für kleinere Kinder ist das vielleicht etwas langweilig.


Weitere sehenswerte Gebäude in Savannah
Wenn ihr Savannah im Rahmen einer Stadtführung oder der Savannah Experience erkundet, werdet ihr automatisch an alle relevanten Gebäude gelotst. Seid ihr auf eigene Faust in Savannah unterwegs, dann solltet ihr folgende Gebäude noch besuchen:
- City Hall
- Baumwollbörse (neben der City Hall)
- Geburtshaus der Pfadfinderinnen: Juliette Gordon Low (Link zur Homepage) – hier sind auch Führungen durch das Haus möglich
Ihr habt Forrest Gump* (Amazon Link) gesehen und fragt euch wo die berühmte Bank steht, auf der Tom Hanks saß und seine Geschichte erzählte, während er auf den Bus wartete? Die Bank steht im Savannah History Museum. Angeblich könnt ihr im Chippewa Square noch eine Plakette finden, wo die Bank während der Dreharbeiten stand. Wir haben diese jedoch nicht gefunden. Ist wohl etwas von Pflanzen überwuchert.


Gingerbread House
Ganz klar: In Savannah stehen unzählige, wunderhübsche Häuser. Eigentlich ist es fast egal, in welche Richtung ihr geht – bei einer Tour durch den Historic District werdet ihr auf jeden Fall fündig. Mein Highlight liegt aber etwas außerhalb. Wir sind nach unserem Stadtbummel daher ganz einfach mit dem Auto zum Gingerbread House gefahren. Lasst euch dort ruhig etwas Zeit und schaut euch auch die Nachbarstraßen an – echt sehenswert und für mich eine der TOP-Sehenswürdigkeiten in Savannah!

Ausflugsziele in der Nähe zu Savannah
Bonaventure Cemetry
Der Bonaventure Cemetry zählt zu den 10 schönsten Friedhöfen der Welt – erzählte mir die Dame im Eingangsbereich des Friedhofes. „Wie auch der Friedhof in Paris, in ihrer Heimat Deutschland!“ ,fügte sie hinzu. Vielen Dank, für die Bestätigung des Vorurteils, dass Amerikaner die einzelnen Länder Europas alle über einen Kamm scheren…
Für alle, die noch keinen der großen Friedhöfe in den USA besucht haben: ihr könnt gemütlich über den Bonaventure Friedhof laufen. Ihr könnt aber auch einfach mit dem Auto über den Friedhof fahren. Ist bei Hitze und der Größe des Friedhofes auch gar nicht so verkehrt.
Bekannt ist der Friedhof übrigens durch den Roman „Midnight in the garden of good and evil* (Amazon Link)“. Ich muss aber an der Stelle gestehen, dass ich weder Film noch Buch kenne…
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Eines der bekanntesten Gräber auf dem Bonaventure Cemetry ist das „Little Gracie“ Grab. Die zauberhafte Gracie starb mit nur sechs Jahren und geistert wohl ab und zu noch über den Friedhof. Daher legen viele Besucher Spielzeug und Kuscheltiere am Grab ab.
Ich tue mir jetzt etwas schwer, ob dieser Friedhof ein Must-See bei Eurem Besuch in Savannah ist. Der Bonaventure Friedhof ist schön. Jedoch gefiel mir die Atmosphäre auf dem kleineren Colonial Park Cemetry mitten in Savannah irgendwie besser.
Schaut euch vor eurem Besuch auf dem Bonaventure Cemetry die Homepage des Friedhofes mit den Must-Sees an. Ihr könnt euch dort auch eine Touren-App runterladen (wir haben die nicht genutzt).
Wir besuchen auf unseren Reisen gerne Friedhöfe. Meine Highlights in den USA: Fort Rosecrans bei San Diego und der Arlington Cemetry bei Washington D.C..


Wormsloe
Wer eine Plantage sehen möchte, ist hier falsch. Bekannt ist Wormsloe (hier gehts zur Statepark Wormsloe Homepage) durch die längste Oak Alley – etwa 2km ist sie lang! Die Alley führt euch zum Besucherparkplatz und genau das ist der Haken: es ist gar nicht so einfach, ein Foto der tollen Allee zu schießen, ohne ein Auto auf dem Bild zu haben.
Desweiteren könnt ihr dort das Visitorcenter besuchen und die Trails zu den Tabby Ruinen laufen. Diesen Tabby-Baustil (Mauern aus Muscheln und Lehm) findet ihr zum Bespiel auch in St. Augustine in Florida.
Ich muss gestehen, dass wir auch hier ganz so begeistert waren, zumal wir den Eintritt für uns Vier dann für das Highlight, die Oak Alley entlang zu fahren, dann doch etwas zu teuer fanden. Für uns die bisher tollste Plantage ist übrigens die Oak Alley Plantation in Louisiana, hier gehts zum Blogbeitrag.



Ausflugsziele "Auf dem Weg" nach Savannah
Vermutlich werdet ihr Savannah mit all seinen Sehenswürdigkeiten im Rahmen eines Roadtrips besuchen. Daher gebe ich euch noch ein paar kurze Tipps für die An- und Abreise mit.
Wir besuchten Savannah während unserer dreimonatigen Ostküsten-Reise von Florida bis Neuengland. Die grobe Route rund um Savannah lautete: Miami – Everglades – Space Kennedy Center – St.Augustine – Savannah – Charleston – Grandfather Mountain – Historisches Dreieck – Outerbanks. Unseren Reisebericht von Miami bis Washington DC könnt ihr in diesem Blogbeitrag nachlesen.
Jekyll Island (Georgia)
Auf dem Weg von Florida kommend besuchten wir den State Park Jekyll Island. Eigentlich nur als Ersatz für den ursprünglich geplanten Ausflug nach Cumberland Island (muss unglaublich schön sein – durch die Anreise mit der kostenpflichtigen Fähre jedoch auch unglaublich teuer). Letzendlich waren wir dann aber total begeistert von diesem Ausflugsziel auf dem Weg nach Savannah.
Wir liefen den toll mit Spanischem Moos bewachsenenden Tupelo Trail und chillten am Driftwood Beach. Gut zu wissen: Es gibt auf Jekyll Island richtig tolle Fahrradwege!


Caw Caw Interpretive Center (South Carolina)
Falls ihr so wie wir von Savannah weiter nach Charleston reist, liegt das Caw Caw Interpretive Center (Link zur Homepage) auf eurem Weg. Ein Halt hier lohnt sich auf alle Fälle! Früher wurde auf diesem Gebiet von Sklaven Reis angebaut. Im VisitorCenter erhaltet ihr Hintergrundinfos zum Reisanbau und der Sklavenhaltung (falls ihr mit Kindern reist: nehmt euch den Junior Ranger zur Sklaverei und dem Underground Railroad mit – auf der Nationalpark-Seite gibt es weitere Infos und Lernmöglichkeiten für Kinder über die Underground Railroad).
Wir sind den Boardwalk über die Sümpfe gelaufen und entlang der Kanäle über einen Teil der ehemaligen Reisfelder. Die Landschaft ist wirklich sehenswert! Reist ihr im Sommer, dann vergesst auf keinen Fall das Moskitospray (Tipp: auch wenn der Deet-Gehalt etwas niedriger ist, wirkt das Spray von „Off!“, welches ihr im Walmart bekommt, wahre Wunder). Dieser war übrigens einer der kostengünstigeren Ausflüge während unserer Ostküsten-Reise.


Weitere Tipps für eure Reiseplanung nach Savannah
Ideale Reisezeit: Reist ihr im Sommer nach Savannah, dann kann es sehr schwül und heiß werden – durch die vielen Squares gibt es jedoch genug Schattenplätze. Wir waren im Juli in Savannah: heiß, teils regnerisch. Für Ausflüge in die ländliche Umgebung unbedingt Moskitospray einpacken im Sommer! Ideale Reisezeit für Savannah ist im Frühling oder Herbst.
Ideale Aufenthaltsdauer für Savannah: Wir empfehlen euch mindestens einen ganzen Tag für die Sehenswürdigkeiten in Savannah und einen weiteren für die Ausflugsziele in der Umgebung.
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Zur Reiseplanung nutzen wir oft die Iwanowski Reiseplaner. Diese Reiseführer bieten nicht nur Routenvorschläge für euren Roadtrip entlang der Ostküste der USA, sondern auch ganz viele geschichtliche Hintergründe.
Da wir Langzeitreisende sind, nutzen wir mittlerweile immer die Kindle Versionen (Amazon Link*).
Wir witzeln mittlerweile ja ganz gerne, weil gefühlt jede Stadt, die man in den USA besucht, Schilder aufstellt mit „Most Haunted!“. So auch Savannah. Wer also eine etwas andere Stadtführung möchte, kann an einer Ghost-Tour durch die „Most-Haunted City in the US“ teilnehmen, alternativ gilt – selbstverständlich – der Bonaventure Cemetry als einer der „Most-Haunted Cemetries“, dort werden ebenfalls extra Geistertouren angeboten.
Eigentlich müsste man sich ja mindestens eines der wundervollen Häuser auch von Innen anschauen. Da wir uns aber nicht entscheiden konnten, welches denn nun wirklich sehenswert ist und zudem einige der Hausführungen COVID-bedingt nicht stattfanden, haben wir es dann sein lassen.


Unser Fazit zu den Sehenswürdigkeiten von Savannah mit Kindern:
Zu meiner Schande muss ich gestehen: Ich fand Savannah „nett“. Die Stadt ist entspannt und hat Flair. Irgendwie hat mir aber etwas gefehlt. Unser Highlight in Savannah war der Besuch im Prohibitionsmuseum, da wir dort viele geschichtliche Zusammenhänge erkannten. Richtig verzaubert hat uns das Spanische Moos an den Bäumen, jedoch gefiel mir dies in der Natur außerhalb der Stadt einfach viel besser.
Für einen Städtetrip mit Kindern ist Savannah durchaus geeignet. Es gibt viele Parks und Springbrunnen zum Spielen. Uns wurde auch ganz dringend empfohlen, bei Leopolds Icecream Eis zu essen (upps, vergessen).

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