Der Markusplatz ist das Herzstück Venedigs – ein Ort, an dem Geschichte, Architektur und italienisches Lebensgefühl aufeinandertreffen und dieser Platz gehört zu den meistbesuchtesten Attraktionen der Lagunenstadt. Kein Wunder: Hier befinden sich an einem Fleck einige der beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Somit wäre ja schonmal geklärt, dass es nicht möglich ist, den Markusplatz nicht zu besuchen. Klären wir nun also: Was sind die Highlights auf dem Markusplatz in Venedig? Solltet ihr euch vorab Tickets für den Markusdom oder den Dogenpalast kaufen? Was ist die beste Zeit, um den Markusplatz zu besuchen und wie viel Zeit solltet ihr einplanen?

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Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf dem Markusplatz
1. Sehenswürdigkeit auf dem Markusplatz: Markusdom (Basilica di San Marco)
Der Markusdom steht an der Ostseite des Markusplatzes und beherbergt die Reliquien des Heiligen Markus. Diese wurden im Jahr 828 von zwei venezianischen Kaufleuten aus Alexandria gestohlen und unter einer Schicht Schweinefleisch verborgen nach Venedig geschmuggelt. Der Raub war ein gezielter Akt, da die Stadt zu dieser Zeit noch keinen bedeutenden Schutzpatron hatte.
Der heutige Bau des Markusdoms stammt aus dem 11. Jahrhundert und vereint byzantinische, romanische und gotische Elemente: Die Grundstruktur mit ihren fünf Kuppeln ist zum Beispiel stark von der byzantinischen Bauweise inspiriert, romanische Einflüsse zeigen sich in den massiven Rundbögen und den mächtigen Pfeilern, die gotischen Elemente kamen später hinzu, insbesondere in Form der filigranen Verzierungen an den Fassaden und den kunstvoll gestalteten Spitzbögen der Portale.


Nicht nur von außen ist der Markusdom beeindruckend – auch im Inneren warten einige Sehenswürdigkeiten auf euch:
- Die goldenen Mosaiken, die die Wände und Kuppeln des Doms bedecken und biblische Geschichten erzählen.
- Die Pala d’Oro – ein goldener Altaraufsatz mit zahlreichen Edelsteinen.
- Das Markusdom-Museum mit den berühmten Bronzepferden von San Marco (die Originale befinden sich im Museum, auf der Fassade des Doms stehen die Kopien).
- Die Aussicht von der Dachterrasse auf den Markusplatz.
Wir empfehlen euch, ein Skip-the-Line-Ticket für den Markusdom bereits im Voraus zu kaufen. Die Warteschlangen sind hier mit Wartezeiten von 45 Minuten bis zu 2 Stunden besonders lang. Zusätzlich könnt ihr je nach Interesse Tickets für weitere Bereiche des Doms erwerben, darunter die Pala d’Oro (goldener Altar), das Museum, die Dachterrasse und der Audioguide, die jeweils mit zusätzlichen Kosten verbunden sind.
Bei unserem Besuch zur Mittagszeit war der Markusdom extrem überfüllt – ähnlich wie im Kölner Dom schob sich die Menge langsam vorwärts. Also sagte ich zu Mark: „Du kannst dir den Dom in Ruhe anschauen, ich bin nur wegen der Aussichtsterrasse hier und gehe schon mal vor.“ Woraufhin er erwiderte: „Dafür habe ich gar kein Ticket gekauft.“
Unser Tipp für euch: Klärt vor dem Besuch genau, welche Bereiche ihr sehen möchtet und welche Tickets ihr dafür braucht!
Wir selbst haben auf Grund dieses Missverständnisses nur den Markusdom besucht und uns die Pala d’Oro angeschaut.


2. Sehenswürdigkeit auf dem Markusplatz: Dogenpalast (Palazzo Ducale) mit der Seufzerbrücke
Der Dogenpalast befindet sich direkt neben dem Markusdom auf dem Markusplatz und erzählt die Geschichte der Stadt wie kaum ein anderes. Hier lebten und regierten die Dogen, hier wurden wichtige politische Entscheidungen getroffen – und hier endeten so manche Karrieren im düsteren Gefängnis.
Der Doge war zwar das offizielle Oberhaupt der Republik, jedoch ohne tatsächliche Macht. Er wurde vom Großen Rat (Maggior Consiglio) gewählt, einer Versammlung aus Venezianern, die eines gemeinsam hatten: Sie gehörten zu den Patrizierfamilien, die im Goldenen Buch (Libro d’Oro – dessen Verwahrort ihr beim Rundgang durch den Dogenpalast zu sehen bekommt) verzeichnet waren. Um zu verhindern, dass ein Doge zu viel Macht bekam, gab es ein ausgeklügeltes System aus Gremien, die ihn streng überwachten – eine echte Frühform der Gewaltenteilung.



Die elegante Fassade des Palasts im Stil der venezianischen Gotik ist ein tolles Fotomotiv, noch beeindruckender empfand ich den Innenhof mit Blick auf den Markusdom. Im Dogenpalast erwarten euch beeindruckende Säle mit goldverzierten Decken und riesigen Gemälden von Tintoretto, Veronese und Tizian.
Ein weiteres Highlight ist die berühmte Seufzerbrücke (Ponte dei Sospiri). Sie verbindet den Palast mit dem Gefängnis – und ja, der Name kommt nicht von ungefähr: Die Legende besagt, dass die Gefangenen hier ein letztes Mal einen Blick auf die Lagune werfen konnten, bevor sich die Kerkertüren für immer hinter ihnen schlossen. Bei der Tour durch den Dogenpalast könnt ihr selbst durch die überdachte Seufzerbrücke laufen, aus den kleinen Fenstern blicken und schließlich das Gefängnis erkunden.


Unsere Tickets für den Dogenpalast hatten wir im Voraus für 9 Uhr morgens gebucht. So war es noch angenehm leer, und wir konnten die prunkvollen Räume in aller Ruhe erkunden. Der Audioguide war uns allerdings etwas zu kunstlastig – viel über die Gemälde, wenig über die skurrilen oder spannenden Ereignisse, die sich hier sicherlich abgespielt haben. Im Nachhinein hätten wir lieber zusätzlich eine geführte Tour genommen, um mehr über die Intrigen, Machtkämpfe und geheimen Geschichten des Palasts zu erfahren.
→ Spannend ist bestimmt die geführte Tour durch die Geheimgänge im Dogenpalast!
Bei GetYourGuide* findet ihr ein tolles Angebot an geführten Touren durch den Dogenpalast und wer wenig Zeit mitbringt, kann hier direkt Kombitickets für die weiteren Sehenswürdigkeiten auf dem Markusplatz kaufen:
3. Sehenswürdigkeit auf dem Markusplatz: Der Markusturm (Campanile di San Marco)
Direkt gegenüber dem Markusdom steht der Markusturm. Mit knapp 100 Metern ist er das höchste Bauwerk Venedigs und diente ursprünglich als Wachturm.
Leider können wir euch hier keinen eigenen Erfahrungsbericht liefern, da der Markusturm während unseres Städtetrips gerade renoviert wurde. Grundsätzlich lohnt es sich aber, Tickets im Voraus zu reservieren, da sich auch hier oft lange Schlangen bilden. Wer nicht warten möchte, kann ein teureres Skip-the-Line-Ticket buchen. Mit dem Aufzug geht es dann bequem nach oben, wo euch die Aussicht über den Markusplatz und die Dächer von Venedig erwartet.

4. Sehenswürdigkeit auf dem Markusplatz: Museo Correr
Während die meisten Besucher nach Markusdom und Dogenpalast direkt weiterziehen, bleibt das Museo Correr oft unentdeckt – auch wir waren uns unsicher, ob sich der Besuch lohnt. Da der Eintritt aber in unserem Kombiticket enthalten war, haben wir es einfach ausprobiert.
Im Museo Correr bekommt ihr einen spannenden Einblick in die venezianische Geschichte und könnt durch die kaiserlichen Gemächer schlendern, in denen einst Napoleon, Kaiser Franz I. und Kaiserin Sissi residierten. Das Museum befindet sich in den Neuen Prokuratien an der Südseite des Markusplatzes. Napoleon ließ das Gebäude als Regierungssitz errichten, nachdem er Venedig 1797 erobert und die Republik aufgelöst hatte. Später, als die Stadt Teil des Habsburgerreichs wurde, diente es Kaiser Franz I. als offizielle Residenz, und auch Sissi verbrachte hier während ihrer Aufenthalte Zeit.
Nach all der Kunst im Dogenpalast fühlten wir uns bereits kulturell gesättigt und sind eher durch die Säle geschlendert, vorbei an unzähligen Skulpturen, Gemälden und historischen Karten. Falls ihr das Museo Correr überspringt, sei euch also verziehen – aber wer sich für Kunst, Geschichte und venezianische Machtstrukturen interessiert, der sollte dieses Museum auf dem Markusplatz in Venedig einplanen.


Besondere Erlebnisse auf dem Markusplatz in Venedig
Die berühmten Cafés – Ein Espresso mit Blick auf den Platz
Bei dem Besuch auf dem Markusplatz fallen euch vielleicht die historischen Cafés auf: Hier sind die Preise fast so legendär sind wie die ehemaligen Besucher des Cafés selbst.
- Caffè Florian: Wurde 1720 gegründet und ist das älteste durchgehend betriebene Café Italiens und eines der ältesten der Welt. Berühmte Persönlichkeiten wie Goethe, Casanova und Lord Byron haben hier bereits ihren Kaffee getrunken.
- Caffè Quadri: Nicht weniger berühmt ist das Caffè Quadri, das 1775 eröffnet wurde. Während Napoleon Venedig besetzte, ließ er sich hier gerne nieder. Später zog das Café die gehobene Gesellschaft an, darunter Schriftsteller wie Marcel Proust.
Am Wochenende standen lange Warteschlangen vor den Cafes. Wir haben uns auf den Blick auf diese Speisekarte (Espresso 7 Euro, heiße Schokolade 14 Euro) und durch die Fenster begnügt: Während dem Karneval in Venedig glich dies fast einer Zeitreise. In den mit goldverzierten Spiegeln, roten Samtsofas und kunstvollen Fresken geschmückten Räumen saßen Gäste in prächtigen Barock- und Rokoko-Kostümen, mit opulenten Seidenroben, Stickereien und den typischen Bauta- oder Moretta-Masken.


Markusplatz bei Hochwasser (Acqua Alta)
Das Hochwasser von Venedig, bekannt als Acqua Alta, tritt meist in den Herbst- und Wintermonaten auf, insbesondere zwischen Oktober und März. Dann kann es passieren, dass der Markusplatz und andere tiefer gelegene Teile der Stadt unter Wasser stehen. Das schlimmste Acqua Alta der letzten Jahrzehnte ereignete sich 2019, als rund 85 % der Altstadt überflutet wurden. Seit 2020 schützt das MOSE-System Venedig zunehmend vor Hochwasser und konnte bereits mehrere Überschwemmungen verhindern.
Die Geschäfte in Venedig sind gut auf das Hochwasser vorbereitet und verkaufen Überschuhe für Touristen. Tipp: Checkt vor eurer Abreise den aktuellen Pegelstand und die Wettervorhersage – so könnt ihr euch bei Bedarf mit Gummistiefeln oder wasserfestem Schuhwerk ausstatten und seid bestens vorbereitet!
Die berühmten Tauben auf dem Markusplatz
Kennt ihr die alten Bilder von Venedig, auf denen Menschen von Dutzenden Tauben auf dem Markusplatz umringt sind? Dieses Bild gehört der Vergangenheit an – das Füttern der Tauben ist mittlerweile verboten. Der Grund: Zu viele Tauben bedeuteten zu viele Hinterlassenschaften, und der säurehaltige Kot richtete enorme Schäden an den historischen Gebäuden an. Die Stadt musste jedes Jahr Millionen für die Reinigung ausgeben.
Doch warum gab es überhaupt so viele Tauben auf dem Markusplatz? Das geht auf eine alte Tradition zurück: Die Republik Venedig schenkte den Bürgern zu besonderen Festen Tauben, die sich über die Jahrhunderte immer weiter vermehrten. Später erkannten Straßenverkäufer während des Reisebooms das Geschäftspotenzial und verkauften Futter an Touristen, die unbedingt ein Foto mit den Tauben machen wollten.
Heute sieht man immer noch ein paar Tauben über den Markusplatz fliegen, aber längst nicht mehr so viele wie früher. Und selbst die, die noch da sind, werden von den aufmerksamen Kellnern mit Wassersprühflaschen freundlich, aber bestimmt von den Tischen vertrieben.

Unser Fazit zu dem Markusplatz in Venedig
Während unserer vier Tage in Venedig haben wir den Markusplatz zu verschiedenen Tageszeiten erlebt – und dabei festgestellt, dass das Timing eine riesige Rolle spielt. Während des Karnevals herrschte am Wochenende absolutes Gedränge, besonders als auf der Bühne vor den Neuen Prokuratien eine Kostümshow stattfand. Der Vorteil? Wir konnten einige beeindruckende Barock- und Rokoko-Kostüme bewundern (als würde ich den Unterschied genau kennen …). Doch nach kurzer Zeit wurde es uns zu voll, und wir zogen uns lieber zurück.
Am nächsten Morgen erlebten wir den Markusplatz in völliger Ruhe – ein völlig anderes Gefühl! Unser Tipp: Kommt früh morgens, genießt die stille Atmosphäre und besucht direkt um 9 Uhr den Markusdom und den Dogenpalast, bevor die Besuchermassen eintreffen.
→ Übernachtet haben wir im entspannten Viertel Cannaregio, von dort aus ist es zu Fuß oder mit dem Vaporetto eine halbe Stunde bis zum Markusplatz. Klickt hier für unsere Hotelempfehlung in Venedig (Booking.com)*.
Weitere kulturelle Highlights in Italien:
Vielen Dank für eure Unterstützung!
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