Für die Reise auf die Halbinsel Osa im Süden Costa Ricas ist schon ein wenig Recherche nötig. Laut Wikipedia ist die Anreise nach Drake Bay – einem der „Eingangstore“ zum Corcovado Nationalpark – nicht für Touristen empfohlen und auch die Reiseberichte, die wir im Internet fanden, waren nicht immer motivierend.
Tatsache ist: Um an die Drake Bay zu kommen, müsst ihr mehrere Flüsse durchqueren – somit ist die Anreise nur mit einem 4×4 und nur in der Trockenzeit zu empfehlen. Des Weiteren solltet ihr im Idealfall bei anderen Reisenden oder eurem Host nachfragen, wie die Straßenverhältnisse aktuell sind.
Wenn die Anreise per Auto nicht möglich ist, könnt ihr ab Sierpe mit dem Boot anreisen oder ihr entscheidet euch für das andere „Eingangstor zum Corcovado Nationalpark“, der Stadt Puerto Jiménez.
Drake Bay
Die Halbinsel Osa gilt als eine der artenreichsten Regionen der Welt. Viele der dort und vor allem im Corcovado Nationalpark lebenden Tiere, sind wirklich nur noch dort zu finden. Die etwas erschwerte Anreise führt dazu, dass hier die Uhren anders ticken. Hierher kommt nur, wer genau hier sein möchte und weiß, was ihn erwartet.
Als Standort wählten wir die Bahia Drake – ein Piratennest, wie direkt aus „Fluch der Karibik“ entsprungen. Der Pirat der damaligen britischen Königin, Sir Francis Drake, soll hier angeblich einen Schatz vergraben haben, daher der Name der Bucht.
Vor Ort findet ihr eine gut organisierte Infrastruktur: ihr könnt Touren buchen, es gibt kleine Supermärkte und nette Restaurants. Nur eines gibt es nicht: Geldautomaten. Eigentlich wollten wir neben dem Besuch des Nationalparks eine zusätzliche Kajak-Tour vor Ort buchen, jedoch hatten wir nicht genügend Bargeld dabei. Unser Vermieter meinte, der nächste Geldautomat sei 80km entfernt. Wäre aber kein Problem – wir könnten ihm unsere Karte und unsere PIN geben, er würde das Geld für uns holen (…haben natürlich verzichtet, auch wenn der Typ grundsätzlich vertrauenswürdig war!).

Playa San Josécito
Wenn ihr mit dem Mietwagen unterwegs seid, könnt ihr an den Strand Rincón de San Josecito fahren. Hier leben viele rote Aras, welche ihr in den Bäumen beobachten könnt. Richtig magisch wird es, wenn die Aras paarweise durch die Luft fliegen und von der Sonne angestrahlt werden – sie leuchten dann richtig toll! Mark hätte Stunden an diesem traumhaften Strand der Halbinsel Osa verbringen können!
Der beliebtere Badestrand ist von diesem Parkplatz aus erreichbar. Ihr müsst etwa eine halbe Stunde über den Strand laufen, dann kommt ihr an die Bucht Playa San Josecito. Hier verbringen auch die Ticos gerne ihre Zeit am Strand. Am Strand San Josecito mündet der Rio Claro in den Pazifik. Dort könnt ihr euch gebührenpflichtig Kajaks mieten und wohl zu einem Wasserfall paddeln (haben wir nicht gemacht).



Corcovado Nationalpark - Highlight der Halbinsel Osa
Den Corcovado Nationalpark könnt ihr NUR mit einem Guide besuchen. Wichtig zu wissen: Ihr solltet die Tour mindestens einen Tag vor eurem Besuch buchen, da die Eintrittsgebühr für den Park am Vortag eingegangen sein muss. Ziemlich jeder Vermieter in Drake Bay kann die Tour für euch buchen.
Für einen Tagesausflug in den Corcovado Nationalpark mit Kindern unbedingt einpacken:
- ganz viel zu trinken und etwas zu knabbern (erst nach 5 Stunden Wanderung kamen wir an die Rangerstation)
- feste Schuhe und ggf. Badeschuhe (ihr müsst zum Boot durchs Wasser laufen – steinig)
- Sonnencreme und Moskitoschutz
- eventuell Wechselkleidung / Regenschutz

Die Tour in den Corcovado Nationalpark startete morgens um 6 Uhr an der Drake Bay (1 Stunde Bootsfahrt). Als unser Boot anlegte, entdeckten wir unseren ersten und leider auch einzigen Tapir an diesem Tag am Strand!
Für Natur- und Vogelfans ist ein Besuch des Corcovados das absolute Highlight während einer Costa Rica Reise – idealerweise gleich als mehrtägige Wandertour. Übernachtet wird dann in einfachen, offenen Mehrbettzimmern (nur überdacht, aber mit Moskitonetzen). Lest hierzu am Besten den Reisebericht von „kikis-blog“.
Während der insgesamt 6-stündigen Wanderung haben wir mehrere Affen, Nasenbären, Agutis, Pekaris (Wildschweine), ein Krokodil und unzählige Vögel, Pflanzen und Insekten entdeckt. Ihr solltet jedoch bedenken, dass im Nationalpark eine fast unerträgliche Luftfeuchtigkeit herrscht. Wir alle waren nach einiger Zeit geschwitzt und erschöpft – unseren Guide habe ich bis zum Schluss weder schwitzen, noch trinken sehen… Für kleinere Kinder ist die Tour eher nicht empfehlenswert, unsere Kinder waren 9 und 12 Jahre alt.
Während der 1-stündigen Bootsfahrt zurück nach Drake Bay begleiteten uns einige Delfine, anschließend gab es noch ein gemeinsames Mittagessen.


Unser Fazit zum Corcovado Nationalpark und der Halbinsel Osa mit Kindern
Wenn ihr absolutes Robinson-Crusoe-Feeling sucht: einsame Strände, wilde Natur und das Krächzen freilebender Papageien hören wollt, dann solltet ihr unbedingt die Halbinsel Osa auf eurer Reiseroute durch Costa Rica berücksichtigen!
Auf Grund des langen Anfahrtsweges und der schwierigen Straßenverhältnisse solltet ihr die Drake Bay jedoch nur ansteuern, wenn ihr mindestens 3 Wochen Zeit habt für eure Costa Rica Reise.
Bezüglich des Corcovado Nationalparks sind wir uns unsicher, ob wir den Tagesausflug empfehlen können. Der Nationalpark ist wirklich schön, wild und abenteuerlich – jedoch auch sehr anstrengend. Tiere haben wir auch ohne Nationalpark meist überall entdeckt (wer Faultiere sehen will, sollte eher die Karibikküste Costa Ricas ansteuern! Im Corcovado leben viele Feinde des Faultieres, unter anderem Pumas!). Sofern ihr die Halbinsel Osa mit Kindern besucht, solltet ihr vielleicht darauf achten, dass ihr eine Unterkunft mit Pool habt – das Meer dient nicht wirklich zur Abkühlung!
Alle unsere Reisetipps für euren Roadtrip durch Costa Rica haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst. Nach unserem Besuch der Halbinsel Osa fuhren wir weiter an die Karibikküste Costa Ricas.


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