Auf der Suche nach einem Hotel in der Wüsenstadt Nevadas fragte ich in einer Facebook Gruppe nach einer Hotel-Empfehlung in Las Vegas mit Kindern. Ich bekam daraufhin eine – mich schon wieder überfordernde – Anzahl an Empfehlungen. Und auch eine nett formulierte Nachricht, ob es denn sein müsse, dass wir Las Vegas mit Kindern besuchen? Kinder wollten doch etwas lernen und erleben. Dafür sei Las Vegas doch wirklich der falsche Ort.
Jetzt, nach unserem Besuch in Vegas, möchte ich diese Frage genauer ergründen. Las Vegas ist eine leuchtende Stadt mitten in der Wüste Nevadas. Erwachsene Menschen verlieren zwischen günstigem Alkohol und Spieltischen die Kontrolle über ihren Geldbeutel. Überall locken Angebote zum Zocken und in den verzweigten Übergängen der Casinos ist es schwer, den Weg nach draußen zu finden. Es ist draußen glühend heiß, verschwenderischer Strom lässt alles glitzern und kühlt die Innentemperaturen. Während das Wasser knapp ist, sprudelt der Springbrunnen am Bellaggio und nach „Venedig“ ist es auch nur ein Katzensprung.
Für alle Kinder mit einem Interesse am wahren Leben ist Las Vegas ein ideales Lernbeispiel. Wie Marketing funktioniert. Wie Verschwendung funktioniert. Dass Verschwendung von Ressourcen leider ertragbringend sein kann. Wie das Casino Geld verdient. Wer am Ende gewinnt. Spielt das Spiel weiter. Vegas ist die Stadt des Glückspiels, des Geldes, der Gewinner und Verlierer. Eigentlich wie überall, oder? Nur hier glitzert es so schön!
Vegas mit Kindern muss logischerweise nicht sein. Wenn es jedoch auf der Route liegt – dann lohnt sich der Besuch mit dem Nachwuchs. Wer behauptet, in Vegas würde man nix lernen, dem muss ich widersprechen. Las Vegas ist die Perfektion der Übertreibung. Unzählige Makel unseres Lebens werden hier überspitzt und damit klar sichtbar ausgelebt. Gerade für Kinder ab Ende Grundschulalter bietet Vegas so viel zu lernen – ihr solltet euch nur die Zeit dafür nehmen, mit den Kindern intensiv über diese verrückte Stadt zu sprechen.