Las Vegas mit Kindern besuchen? Muss das sein? Geht das überhaupt? Und wenn ja, lohnt es sich?
In diesem Blogbeitrag erzählen wir euch von unserem Aufenthalt in Vegas mit unseren beiden Kindern (zum Zeitpunkt des Besuchs 9 und 12 Jahre alt).
Las Vegas mit Kindern kann gut funktionieren. Ob es sein muss – entscheidet ihr selbst!
Unterkunft in Las Vegas
Die Frage „Wo übernachten wir in Las Vegas?“ stellten wir uns viel intensiver als die Frage „Was machen wir in Las Vegas?“. Die Angebote in der Wüstenstadt überforderten uns. Die Vorgehensweise der Hotels ebenso. Bei der Unterkunftsbuchung für Las Vegas gilt: Augen auf! Auch wenn das Zimmer erst noch sehr günstig erscheint, so kommt dann noch eine Resort-Gebühr dazu und eventuell auch noch die Parkgebühr – zack hat sich der Preis schnell mal verdoppelt.
Wir besuchten Las Vegas zwar mit unserem gemieteten Wohnmobil (während unserer 3-monatigen Reise von der Ost- an die Westküste der USA), übernachteten aber zwei Nächte im „Tropicana Las Vegas a DoubleTree by Hilton Hotel and Resort (Booking.com-Link)*“ zentral am Strip. Das Wohnmobil konnten wir kostenfrei dort parken. Insgesamt zahlten wir etwa 70 Euro pro Nacht. Die Lage – zentral aber nicht mitten im Trubel – empfanden wir als ideal für uns.
Wichtig: Nicht am Wochenende nach Las Vegas kommen! Die Zimmerpreise verdreifachen sich über das Wochenende!
Nice to know: Die Pool-Landschaften der Hotels schließen am frühen Abend. Damit auch alle rechtzeitig den Weg ins Casino finden! Checkt auch unbedingt, ob Kinder im Hotel an den Pool dürfen. Dies ist nicht überall in Vegas der Fall!
Mit dem Wohnmobil nach Las Vegas
Wie schon erwähnt, blieben wir zwei Nächte im Tropicana-Hotel* in Vegas. Spartipp: wir nutzten auf dem Parkplatz des Hotels weiterhin unsere Wohnmobil-Küche und versorgten uns größtenteils wieder selbst.
Anschließend übernachteten wir auf einem Campground in der unmittelbaren Nähe zu Las Vegas (mit kostenfreien Shuttle-Bussen an den Strip) und ehrlich: viel zu heiß! Bei einer Außentemperatur von 45 Grad (Anfang Juni) ist es unerträglich im Wohnmobil. Auch nicht mit Klimaanlage (die kühlte nur elf Grad unter Außentemperatur) und auch nicht nachts, wenn es kaum runterkühlt.
Daher klare Empfehlung: Kommt ihr in den Sommermonaten mit dem Wohnmobil nach Las Vegas, dann ab ins Hotel!
Mobiles Internet in Las Vegas
Um auch in Las Vegas außerhalb der Hotels gut mit mobilem Internet versorgt zu sein, habt ihr grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
Entweder geht ihr möglichst zeitnah nach eurer Ankunft in den Vereinigten Staaten in einen Shop wie die von T-Mobile oder AT&T und besorgt euch eine lokale SIM-Karte. Bis dahin müsst ihr euch durch öffentliche Netzwerke hangeln.
Uns wurde das irgendwann zu umständlich und wir nutzen mittlerweile ausschließlich eSIMs von Holafly* (Link zum Anbieter). Diese bieten in den USA für die Zeit eures Urlaubs unbegrenztes Datenvolumen und sind super einfach einzurichten. Zudem blockiert die eSIM von Holafly* keinen SIM-Slot und ihr behaltet auch eure WhatsApp-Nummer.
Mit dem Rabattcode „STRANDFAMILIE“ bekommt ihr übrigens noch 5% Vergünstigung auf euren Warenkorb.
Erlebnisse in Las Vegas mit Kindern
Ins Casino mit Kindern?
Es ist gar nicht möglich, Kindern den Zutritt ins Casino zu verbieten. Denn das Hotel befindet sich ja meist irgendwo im Casino. Sprich: Ihr müsst da sowieso durch. Grundsätzlich ist es nicht gewollt, dass sich Kinder im Casino aufhalten. Und auch nicht, dass Kinder am Spieltisch stehen bleiben und beim Glücksspiel zuschauen. Wollt ihr also „zocken“, so geht dass nur ohne Kinder. Durchlaufen und staunen ist aber kein Problem.
Wir sind durch alle möglichen Spielhallen gewandert. Die Kinder fanden es super spannend auf die Pokertische zu schielen, die verschiedenen Einarmigen Banditen zu entdecken oder die unzähligen Bildschirme im Sportwettenbereich zu beobachten. Entgegen vieler Internetberichte wurden wir nicht weggeschickt, sobald wir stehen blieben (unsere Erfahrung – kann natürlich auch anders ausgehen).
Selbstverständlich haben wir uns auch gnadenlos in den Wirren des Casinos verlaufen – gehört wohl zum Las Vegas Besuch dazu. Unsere Jungs (seinerzeit 9 und 12 Jahre alt) finden, dass es ein echt spannendes Erlebnis ist, sich die Casinos in Vegas anzuschauen!
Einmal den Strip entlang - besser: zweimal
Logischerweise müsst ihr mit euren Kindern den Strip entlanglaufen, vorbei an den riesigen Hotel- und Casinoanlagen, um einfach über den Größenwahn und die verrückten Ideen zu staunen. Am beeindruckensten ist der Strip abends – wenn alles leuchtet. Dann ist es aber auch am vollsten. Daher unsere Empfehlung: zweimal gehen.
Einmal tagsüber, damit ihr in aller Ruhe die Shops anschauen könnt (mmmh…lecker, wie das vor dem M&Ms Shop duftet!), einen Überblick über die verschiedenen Themen der Hotels bekommt und zwischendurch kühlt ihr euch in einem dieser stark klimatisierten Themenhotels ab. Besonders sehenswert fanden wir die Innenbereiche vom „Luxor“ und dem „New York, New York“.
Das zweite Mal geht es dann abends über den Strip. Wenn die Straßen voll sind und sich alles vor den leuchtenden Anlagen tummelt.
Wassershow am Bellagio und Vulkanausbruch am Mirage
Abends dürft ihr dann mit den Kids den Vulkanausbruch am Mirage und die Wassershow am Bellagio nicht verpassen.
Für beides gilt: Kommt etwas früher, da es dann ziemlich voll vor den Hotels wird. Da die Wassershow am Bellagio abends alle 15 Minuten stattfindet (hier geht es zu den aktuellen Zeiten der Bellagio-Shows), ist das dort etwas einfacher, als am Vulkanausbruch, der nur stündlich stattfindet (hier geht es zu den aktuellen Zeiten der Vulkanausbrüche am Mirage).
Welcome to fabulous Las Vegas - Sign
Kennt jeder das Schild, oder? Ihr wisst sofort, wovon ich rede. Das bekannte „Welcome to fabulous Las Vegas“ Schild befindet sich etwas außerhalb der beliebten Attraktionen. Davor befindet sich ein kleiner Parkplatz. Alternativ könnt ihr euch auch ein Uber nehmen. Wir sind im bis dato heißesten Juni – bei fast 45 Grad – dorthin gelaufen. Macht das nicht! Der Weg ist langweilig und ihr geht einfach nur in der Hitze ein!
Am Schild – oh Wunder – gibts dann eine Anstehschlange, um ein lustiges Bild vor dem bekannten Vegas Schild zu schießen. Mitten in der Sonne warten. Alternative: Ihr geht in einen der Vegas Souvenirshops und macht im klimatisierten Laden ein Foto vor einem der Vegas Schilder dort. Ist dann zwar geschummelt, aber viel angenehmer.
Was ihr noch in Vegas machen könnt:
- Las Vegas ist bekannt für seine tollen Shows. Ziemlich jeder – vielleicht eher abgehalfterte – Superstar bietet einmal während – oder eher nach – seiner Karriere hier eine Show an. Es gibt Zaubertricks, Zirkusnummern und weiß der Geier was noch. Eine Übersicht, welche Shows es wann in Las Vegas zu sehen gibt, findet ihr hier.
- Leider ist die Tierhaltung in Vegas immer noch sehr verbreitet und leider ergab meine erste Internet-Recherche zu „Las Vegas mit Kindern“, dass auf viel zu vielen Reiseblogs steht: „Las Vegas bietet viele Attraktionen für Kinder – von Flamingos bis zu weißen Tigern“. Ich werde hiervon nichts empfehlen – das ist einfach nichts für uns. Erst wenn die Haltung von Tieren in viel zu kleinen Käfigen und Aquarien und das Erlernen von Tricks zur Belustigung von Touristen nicht mehr geldbringend ist, wird dies enden. Wir möchten so etwas nicht unterstützen.
- kostenlose Zirkusaufführung im CircusCircus (schaut euch hier den Aufführungsplan an)
- Freizeitpark-Feeling und Achterbahnen mit einem Tagesticket im Adventuredome.
- The Neon Museum mit den ausrangierten Leuchtschildern besuchen
- unzählige weitere Attraktionen, wie die Fahrt im Big Apple Coaster um das „New York New York“ herum (erst für größere Kinder über 135 cm)
Was euch klar sein muss, wenn ihr Las Vegas mit Kindern besucht:
- eine Stadt in der Wüste – es ist (teils sehr!) heiß.
- Las Vegas ist abends am spannensten – beißt sich vielleicht mit den Schlafenszeiten eures Kindes?!
- zocken mit Kind am Tisch läuft nicht.
- Marihuana ist legal – das könnt ihr überall riechen.
- zahlreiche Obdachlose schlafen auf der Straße und tingeln betrunken durch die Gegend.
- alle anderen tingeln auch betrunken durch die Gegend.
- knapp bekleidete Frauen klatschen Peitschen auf fremde Hintern.
- im Casino ist das Rauchen erlaubt.
Mit Kindern nach Las Vegas - muss das sein?
Auf der Suche nach einem Hotel in der Wüsenstadt Nevadas fragte ich in einer Facebook Gruppe nach einer Hotel-Empfehlung in Las Vegas mit Kindern. Ich bekam daraufhin eine – mich schon wieder überfordernde – Anzahl an Empfehlungen. Und auch eine nett formulierte Nachricht, ob es denn sein müsse, dass wir Las Vegas mit Kindern besuchen? Kinder wollten doch etwas lernen und erleben. Dafür sei Las Vegas doch wirklich der falsche Ort.
Jetzt, nach unserem Besuch in Vegas, möchte ich diese Frage genauer ergründen. Las Vegas ist eine leuchtende Stadt mitten in der Wüste Nevadas. Erwachsene Menschen verlieren zwischen günstigem Alkohol und Spieltischen die Kontrolle über ihren Geldbeutel. Überall locken Angebote zum Zocken und in den verzweigten Übergängen der Casinos ist es schwer, den Weg nach draußen zu finden. Es ist draußen glühend heiß, verschwenderischer Strom lässt alles glitzern und kühlt die Innentemperaturen. Während das Wasser knapp ist, sprudelt der Springbrunnen am Bellaggio und nach „Venedig“ ist es auch nur ein Katzensprung.
Für alle Kinder mit einem Interesse am wahren Leben ist Las Vegas ein ideales Lernbeispiel. Wie Marketing funktioniert. Wie Verschwendung funktioniert. Dass Verschwendung von Ressourcen leider ertragbringend sein kann. Wie das Casino Geld verdient. Wer am Ende gewinnt. Spielt das Spiel weiter. Vegas ist die Stadt des Glückspiels, des Geldes, der Gewinner und Verlierer. Eigentlich wie überall, oder? Nur hier glitzert es so schön!
Vegas mit Kindern muss logischerweise nicht sein. Wenn es jedoch auf der Route liegt – dann lohnt sich der Besuch mit dem Nachwuchs. Wer behauptet, in Vegas würde man nix lernen, dem muss ich widersprechen. Las Vegas ist die Perfektion der Übertreibung. Unzählige Makel unseres Lebens werden hier überspitzt und damit klar sichtbar ausgelebt. Gerade für Kinder ab Ende Grundschulalter bietet Vegas so viel zu lernen – ihr solltet euch nur die Zeit dafür nehmen, mit den Kindern intensiv über diese verrückte Stadt zu sprechen.
Ausflugsziele ab Las Vegas mit Kindern
Hoover Dam
Nummer 1 Must-Ausflugsziel von Las Vegas aus ist ganz klar der Hoover Dam. Zum einen, weil der Hoover Dam an sich einfach schon ein unglaublich beeindruckendes Bauwerk ist. Zum anderen, weil der Bau des Hoover Dams ganz eng mit der Geschichte von Las Vegas zusammenhängt:
- nach der Weltwirtschaftskrise begann der Bau des Hoover Dams im Jahr 1931
- unzählige Arbeitslose kamen in der Hoffnung auf Arbeit in die Wüste Nevadas
- die Arbeiterstadt Boulder City wurde errichtet – dort waren Alkohol und Glücksspiel allerdings verboten
- die Arbeiter tingelten an den freien Tagen nach Vegas, verzockten dort ihren Lohn und verhalfen so Las Vegas zu seiner jetzigen Größe
Leider war das Visitor Center während unseres Besuches noch gesperrt (Corona 2021) und auch eine Führung durch den Hoover Dam konnten wir so nicht buchen. Aber alles rundherum ist auch schon sehr spannend. Allein die Anreise: seit den Terroranschlägen auf das World Trade Center gibt es verschärfte Sicherheitskontrollen. Wir durften alle Klappen unseres Wohnmobils öffnen und ein Spürhund schnüffelte aufmerksam einmal um den Camper herum. Abschließend lief eine Sicherheitsmitarbeiterin einmal durch das Wohnmobil und wünschte uns dann viel Spaß.
Der Hoover Dam liegt auf der Grenze zwischen Arizona und Nevada und damit zwischen zwei verschiedenen Zeitzonen. Daher findet ihr auf dem Damm zwei – normalerweise – verschiedene Zeituhren. Da wir jedoch im Sommer dort waren und Arizona als einer der wenigen Bundesstaaten NICHT an der Sommerzeitumstellung teilnimmt, hatten wir trotz verschiedener Zeitzonen die gleiche Uhrzeit. Verwirrend, oder?
Achja, und falls ihr – wie ich – dachtet, dass der Hoover Dam gebaut wurde, um Strom zu erzeugen. Nope. Ist ein netter Nebeneffekt – tatsächlicher Hauptgrund ist das Sammeln und Verteilen des Wassers, um die Bewirtschaftung des Ackerlandes flußabwärts des Colorado Rivers zu erleichtern!
Schaut euch unbedingt auch die „Winged Figures of the Republic“ an – Fußstreicheln bringt Glück – und achtet auf das Sternenbild auf dem Boden! Ich bekomme ja die Geschichte nicht mehr ganz zusammen, aber die Figuren spielen eine wichtige Rolle im dritten Percey Jackson Buch „Fluch der Titanen – Diebe im Olymp“ (Amazon-Link)*, der erste Band spielt teilweise in Vegas) – falls ihr also ein passendes Jugendbuch für eure Reise sucht – da ist es. Übrigens bietet sich die Reihe sowieso für eine Reise durch die USA an, da die Bücher hier spielen – auch wenn es um griechische Götter geht – aber der Olymp, der liegt ja auf… Lest selbst.
Weitere Ausflugsziele ab Las Vegas mit Kids
Wie bereits mehrfach erwähnt: Es war so heiß in Nevada. Und deswegen entschieden wir, alle weiteren Ausflugsziele auf ein anderes Mal zu verschieben und schnell weiter nach Kalifornien zu fahren.
Was wir noch auf der Nevada Bucket-List hatten:
- Boot / Kajak fahren auf dem aufgestauten Lake Mead am Hoover Dam
- Death Valley – Tipps gibts bei reisewut
- Valley of Fire – die besten und ausführlichsten Tipps ebenfalls wieder bei reisewut nachzulesen
Geld sparen auf Reisen – unsere besten Tipps, um möglichst lange zu reisen. Wie komme ich an günstiges Internet und einen brauchbaren Mietwagen? Neues vom Travelschooling und was uns gerade bewegt – all das bekommt ihr durch eine Anmeldung zu unserem Newsletter.
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