Die Blue Mountains im Bundesstaat New South Wales sind ein Naturparadies, welches von Sydney aus super erreichbar ist. Atemberaubende Aussichten, erstklassige Wanderwege, malerische Wasserfälle und sehenswerte Sandsteinformationen warten auf euch.
Angeblich sollen die Blue Mountains ihren Namen von den ätherischen Ausdünstungen der Eukalyptusbäume erhalten haben, welche hier in Fülle wachsen. Da unser Besuch mit nur wenig Sonnenschein und im australischen Frühling nicht mit Hitze, sondern eher von dunklen Regenwolken geprägt war, können wir dies so nicht bestätigen. Aber auch die düsteren Wolken vermittelten durchaus ein Feeling, warum diese bewaldete Bergkette Australiens Blue Mountains heißen könnte.
In diesem Blogbeitrag findet ihr Reisetippps für euren Aufenthalt, wir verraten euch unsere Lieblingstrails und geben euch einen Reisebericht für die Blue Mountains mit Kindern im Camper.
Ideale Reisezeit für die Blue Mountains
Als ideale Reisezeit für die Blue Mountains gelten die Monate Oktober bis April. In dieser Zeit liegen die Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad. Wanderungen durch die kühlen Canyons sind dann immer noch angenehm. Aufgrund der Höhenlage wird es nachts frischer. Im australischen Sommer habt ihr dennoch nachts Temperaturen von 15 – 20 Grad. Ein Nachteil an einem Besuch in den Sommermonaten in den Blue Mountains ist, dass die Wasserfälle dann nicht mehr so spektakulär und teils fast ausgetrocknet sind.
Wir haben Ende September drei Tage in den Blue Mountains verbracht. Während dieser Zeit war es oft regnerisch (allerdings hatten wir wohl mit dem Wetter einfach Pech – unser kompletter Ostküsten-Roadtrip war etwas nass..) und es gewitterte. Die Temperaturen lagen tagsüber bei etwa 12-16 Grad und fielen nachts auf knapp über 0 Grad. Belohnt wurden wir dafür aber mit wenigen anderen Besuchern außerhalb Katoombas und traumhaften Wasserfällen.

Wie lange in den Blue Mountains bleiben?
Einen Besuch in den Blue Mountains könnt ihr toll in eure Routenplanung bei einem Roadtrip an der Ostküste Australiens und auch während eines Städtetrips nach Sydney einplanen:
- Tagesausflug von Sydney in die Blue Mountains: Mit dem Zug seid ihr innerhalb von zwei Stunden in den Blue Mountains (Link mit Infos zum Zug). Vor Ort könnt ihr den lokalen Busservice nutzen (Link mit Infos zum Bus). Bei einem Tagesausflug in die Blue Mountains solltet ihr euch auf die Sehenswürdigkeiten in Katoomba rund um den Echo Point beschränken.
- Wir empfehlen euch, zwei Nächte in den Blue Mountains zu verbringen: An einem Tag könnt ihr die Sehenswürdigkeiten in Katoomba – die Three Sisters und die Wentworth Falls – besichtigen und am zweiten Tag die Highlights in der Blackheath Area: Den Grand Canyon Track dort können wir euch sehr ans Herz legen.

Blue Mountains im Camper
Während unseres Roadtrips an der Ostküste Australiens reisten wir zunächst von Cairns bis Sydney im 6-Bett-Camper (genaues Modell bei CamperOase.de)* und wechselten dort dann auf einen Mietwagen (günstig gemietet bei CHECK24.de)*, um auf diese Weise die Gegend bis Melbourne und die Great Ocean Road zu erkunden. Wir stellten uns daher die Frage, ob wir die Blue Mountains im Camper oder lieber per Mietwagen in Ferienwohnungen bereisen sollten. Wir entschieden uns dann für den Besuch der Blue Mountains im Wohnmobil. Hier unsere Tipps, was ihr für eure Entscheidung beachten solltet:
- Da ihr euch in den Blue Mountains auf einer Höhe bis etwa 1.190 Metern befindet, kann es hier – je nach Reisezeit – nachts kalt werden. Gegebenenfalls macht es daher Sinn, einen Campingplatz mit Strom zu buchen oder eben in einer Ferienwohnung zu übernachten.
- Die Parkplätze an den Sehenswürdigkeiten sind oft nicht wirklich Camper-freundlich. Mit einem kleineren Van oder Mietwagen findet ihr wesentlich einfacher einen Parkplatz. Am Ende haben aber auch wir im 7,50-Meter-Camper immer etwas gefunden.
Campingplätze in den Blue Mountains
Nicht alle Campingplätze in den Blue Mountains sind für große Wohnmobile geeignet und manchmal ist ein Allrad-Fahrzeug nötig. Hier findet ihr eine Übersicht, mit welchen Fahrzeugen ihr welche Campgrounds in den Blue Mountains nutzen könnt.
Wir übernachteten drei Nächte im Blackheath Glen Tourist Park (Link), von wo aus die Trails am Govetts Leap sogar fußläufig (knapp 3km einfach) erreichbar sind. Ansonsten war der Campingplatz eher einfach, das Personal unfreundlich. Da wir hier aber noch einen Stellplatz mit Strom bekamen, um nachts unser Wohnmobil zu heizen und die heißen Duschen uns nach durchnässten Wanderungen wärmten, gab es damit alles, was wir brauchten. Ein großer öffentlicher Spielplatz befindet sich direkt gegenüber des Campingplatzes. Auf dieser Homepage findet ihr alle Campgrounds in den Blue Mountains (Link).

Die tollsten Sehenswürdigkeiten in den Blue Mountains
Die Attraktionen der Blue Mountains werden auf sechs verschiedene Bereiche aufgeteilt: Katoomba, Blackheath, Glenbrook, Lower Grose Valley, Mount Wilson und Southern Blue Mountains Area. Unter diesem Link des Blue Mountain National Parks findet ihr die einzelnen Gebiete mit allen Sehenswürdigkeiten.
Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Blue Mountains sind die Three Sisters , Giant Stairway und Wentworth Falls. Alle diese Attraktionen befinden sich in Katoomba. An den Top-Spots kann es durchaus voll werden.
Ruhiger geht es in Blackheath zu – auf keinen Fall aber weniger sehenswert. Dieser Bereich war unser Favorit. Der Grand Canyon Track ist der absolute Wahnsinn!
Die anderen Bereiche der Blue Mountains haben wir nicht besucht. Auf meinem Wunschzettel stand noch der Glenbrook Gorge Track, Red Hands Cave Walking Track zu den aboriginalen Felsmalereien und bei schönem Wetter wären wir gerne den Jelly Bean Track zum Jelly Bean Pool gelaufen – alle diese Destinationen sind in der Glenbrook Area.

Highlights in der Katoomba Area
Echo Point und "The Three Sisters"
Der Echo Point ist der größte und wohl beliebteste Aussichtspunkt auf die berühmte Felsformation The Three Sisters. Entlang der Anwohnerstraße befinden sich kostenpflichtige Parkmöglichkeiten. Wollt ihr euch nur die Aussichtspunkte anschauen, reicht euch eine Stunde. Für Wanderungen solltet ihr mehr Zeit einplanen.
Was wir nicht gemacht haben:
- Den Walk über die Giant Stairway. Über 998 Treppenstufen gelangt ihr zur Honeymoon Bridge und schließlich zur Ersten der „Three Sisters“.
- Scenic World: In der Scenic World warten kostenpflichtig mehrere Attraktionen auf euch. Die Scenic Railway ist der steilste Schrägaufzug der Welt, mittels dem Scenic Cableway könnt ihr über der Landschaft fahren und auf dem Scenic Walkway und dem Scenic Skyway könnt ihr die Aussicht genießen. Preise und Infos findet ihr unter der Verlinkung zu Scenic World.

Die Wentworth Falls
Die Wentworth Falls gehören zu den beliebten Ausflugszielen in den Blue Mountains. Wenn ihr mit einem großen Camper unterwegs seid, sind die Parkmöglichkeiten an der Wentworth Falls Picnic Area – von wo aus die Wanderwege starten – sehr beschränkt. Im Zweifel müsst ihr leider etwas abseits im Ort an der Straße parken und den restlichen Weg laufen.
Am Parkplatz starten mehrere Trails, welche sich teils auch gut kombinieren lassen. Wir hatten vor, die folgenden Trails zu laufen: Den Wentworth Falls Track, inklusive des Weeping Rocks und dann zum Fletchers Lookout. Von dort weiter auf dem Undercliff Track zum Princess Rock Lookout und über den ShortCut Track zurück zum Parkplatz. Bedingt durch ein bockiges Kind und einen Nervenzusammenbruch meinerseits haben wir die Wanderung dann leider abgebrochen. Was wir gesehen haben (wenn wir die unangenehme Streitatmosphäre ausblenden) war aber absolut großartig!
Ihr lauft entlang des Rims mit wundervollen Aussichten auf die Berge und direkt über die Wentworth Falls sowie vorbei an mehreren Aussichtspunkten mit Blick auf die Wasserfälle.

Highlights der Blackheath Area in den Blue Mountains
Grand Canyon Track
Der Grand Canyon Track in den Blue Mountains ist ein absolut magischer Trail. Der König der Wanderwege. Atemberaubende Aussichten, magische Farnlandschaften, Wasserüberquerungen, einzigartige Wasserfälle, bunte Papageien und eine unvergleichliche Atmosphäre.
Insgesamt ist der Loop 6,3km lang und wir waren fast drei Stunden unterwegs. Gestartet sind wir am „Grand Canyon Loop Carpark“ (die mittlere der drei Parkmöglichkeiten entlang des Wanderweges) und gegen den Uhrzeigersinn zum Evans Lookout gelaufen. Wir empfehlen euch, gegen den Uhrzeigersinn zu laufen, wenn wenig los ist. Ihr werdet dann am Ende des Trails von den atemberaubenden Aussichten am Evans Lookout belohnt.
Ist jedoch auf dem Parkplatz schon viel los, solltet ihr eher am Evans Lookout starten, denn dies machen die meisten Wanderer und ihr müsst sonst auf dem schmalen Weg immer für den Gegenverkehr Platz machen. Wir sind morgens um 8 Uhr gestartet und haben erst auf dem letzten Teil des Trails andere Besucher getroffen.

Unser Wohnmobil parkte auf dem mittleren Parkplatz (Grand Canyon Loop Carpark) und wir folgten dem kurzen Trail zum Startpunkt am Neates Glen Carpark. Von hier geht es dann erstmal Stufe für Stufe nach unten. Da es in den letzten Tagen vor unserem Besuch und auch während unseres Aufenthalts in den Blue Mountains viel geregnet hatte, war die Treppe eher ein Wasserfall. Genauer gesagt war die komplette erste Hälfte des Grand Canyon Tracks ein Wasserfall. Das Wasser tropfte in einem sanften Schleier von den moosbewachsenen Felsvorsprüngen der Felsen. Neue Wasserfälle waren mitten auf dem Wanderweg entstanden, die uns ordentlich durchnässten. Durch die Lichteinstrahlungen der Sonne schimmerten immer wieder Regenbögen auf und bei erkennbar blauem Himmel fühlte es sich an, als würden wir ganz alleine in einer eigenen Elfen-Zwischenwelt spazierengehen.
Auf dem Grand Canyon Track gibt es einige kleine Flussüberquerungen. Meist liegen Steine im Wasser, über die ihr trockenen Fusses kommt. Je nach Wasserstand kann dies aber dann doch auch feuchter werden. Einmal balancierten wir über dickere Äste und bei einem etwas breiteren Fluss mussten wir dann doch einfach durch das eisige Wasser waten.


Der Rückweg zum Evans Lookout war dann – nicht wenig überraschend – ziemlich atemraubend. Unzählige Stufen bergauf. Unseren Kindern waren wir mal wieder zu langsam, die hüpften wie kleine Bergziegen nach oben. Normalerweise werdet ihr am Ende des Trails dann aber mit sagenhaften Aussichten über die Berglandschaft und Eukalyptuswälder belohnt. In unserem Fall blieb dies aber wortwörtlich eine Sage. Gefühlt jeder Viewpoint der Blue Mountains wurde im September 2022 restauriert. Unsere Aussicht beschränkte sich daher leider auf Baugerüste. Jedoch waren die Bauarbeiten so weit fortgeschritten, dass ihr die Aussicht bald genießen dürft.
Falls es bisher nicht deutlich genug herüberkam: Wir empfehlen euch unbedingt den Grand Canyon Track in den Blue Mountains. Dieser Trail ist einer unserer absoluten Lieblingswalks! Packt genügend Wasser und ein paar Snacks ein. Wenn ihr mit kleinen Kindern in den Blue Mountains seid, solltet ihr diesen Wanderweg nur wählen, wenn ihr fit genug seid, eure Kleinen auf den Treppen zu tragen (unbedingt eine Trage einpacken!).

Govetts Leap Lookout
Vom Blackheath Tourist Park Campingplatz liefen Mark und ich nachmittags nach unserer Grand Canyon Track Wanderung zu Fuß zum Blue Mountains Heritage Center. Hier startet der doch eher langweilige Fairfax Walk. Wir empfehlen euch daher, direkt zum Govetts Leap Lookout zu gehen. Von hier könnt ihr zum George Phillips Lookout laufen, zurück zum Govetts Leap Lookout und anschließend den etwa 20-minütigen Loop-Track wählen. Schaut euch hier unbedingt den Horseshore Falls Lookout, den Two Falls Lookout und den Williams Lookout an.


Unser Fazit zu den Blue Mountains bei Sydney mit Kindern:
Die Landschaft der Blue Mountains wird alle naturbegeisterten Reisende begeistern. Stellt euch aber auf großen Andrang an den beliebten Viewpoints und Wanderungen ein – die Nähe zu Sydney macht dieses Naturparadies zu einem idealen Ausflugsziel für die Sydneysider und Touristen. Für den Großteil der Attraktionen in den Blue Mountains ist kein Eintritt fällig. Lediglich wenn ihr die Glenbrook Area besuchen wollt, wird eine Gebühr von 8 Dollar pro Fahrzeug fällig.
Unsere Highlights in den Blue Mountains waren der Grand Canyon Track und der Wentworth Wasserfall.
Wie schon mehrfach erwähnt war unser Besuch der Blue Mountains leider durch zahlreiche Sperrungen eingeschränkt. Scheinbar gab es einerseits ein großes Finanzpaket, welches dazu führte, dass die Lookouts 2022 ausgebaut wurden. Des Weiteren waren viele Wanderwege aufgrund der starken Regenfälle aus Sicherheitsgründen gesperrt. Ist es nicht gerade regnerisch in Australien, besteht das Risiko, dass aufgrund von Buschfeuern und Waldbränden Teile des Nationalparks gesperrt sind. Wir empfehlen euch daher, dass ihr euch vor eurer Wanderung auf der Nationalpark-Seite über die aktuellen Einschränkungen informiert (Link).
Es gibt einige weitere sicherlich sehenswerten Wanderungen, die wir nicht unternommen haben. Hier habe ich euch einen englisch-sprachingen Blog mit weiteren tollen Tipps für die Blue Mountains verlinkt.
Wir können euch einen Abstecher in die Blue Mountains mit Kindern absolut empfehlen! Es finden sich genügend Wanderwege für jede Altersklasse und in den Örtchen eine perfekte Infrastruktur mit Parks und Spielplätzen.

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