Das hört sich alles nach einem wunderschönen Urlaub in einer traumhaften Stadt an. Tatsächlich gab es jedoch eine Sache, die mich immer noch beschäftigt und weshalb ich San Francisco mit gemischten Gefühlen betrachte: Die Obdachlosigkeit.
Selbstverständlich gibt es in jeder Großstadt Obdachlose. San Francisco scheint jedoch die Auffangstation für heimatlose Menschen zu sein. Ich erinnere mich, wie wir am Fishermans Wharf den Fischer beobachteten. Hinter uns lag ein Obdachloser und schlief. Erst auf den zweiten Blick konnte man unter dem zusammengekauerten Deckenberg einen Menschen erkennen. In der Bahn rannte ein verwirrter Mann durch die Waggons, panisch – wie auf der Flucht – hin und her. Im Bus machte mir ein netter Mann Platz, damit ich mich setzen konnte. Danach unterhielt er sich mit einer Person die ich nicht sehen konnte. Ein „good morning“ vom Boden lies mich mitten in der Stadt nach unten schauen. Ich lächelte einen Obdachlosen an und grüßte zurück „good to see you smile“ war seine Antwort. Ich denke immer noch an ihn. An ihn und die vielen verloren Seelen, die in den Straßen San Franciscos leben. Niemand hat uns Angst gemacht oder ähnliches. Natürlich möchten die Menschen Geld, aber nicht aufdringlich.
Warum ich das schreibe? Damit auch Ihr als auf die vielen Obdachlosen vorbereitet seid. Geholfen ist damit noch niemandem. Ich habe im Internet viele Hilfsmöglichkeiten gefunden, von Essensausteilungen über Duschbusse. Um zu erfahren, was den Menschen wirklich helfen würde und ob diese Hilfe gewünscht ist, dafür hätte ich mit ihnen reden müssen. Scheinbar habe ich aber doch weggeschaut…