Costa Rica Reisetipps – Urlaubsplanung & Wissenswertes

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  • Beitrag zuletzt geändert am:19. Mai 2024
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Der Costa Rica Urlaub ist gebucht, ihr steht in den Startlöchern und möchtet euch intensiver mit eurem nächsten Reiseziel beschäftigen? Wir geben euch in diesem Blogartikel ganz viele Infos und Costa Rica Reisetipps!

Unsere Costa Rica Rundreise mit genauer Route, Sehenswürdigkeiten, schönsten Stränden und Nationalparks mit Unterkunftsempfehlungen

Praktische Hinweise sowie Hintergrundinfos: Lieber mit dem Bus oder Mietwagen durch das Land reisen? Kommt ihr auch ohne spanisch Kenntnisse klar? Wie funktioniert das Wäsche waschen in Costa Rica? Darf das Toilettenpapier in Costa Rica ins Klo?

Wissenswertes über Costa Rica: Spannende Fakten und Hintergründe und das Lebensgefühl Pura Vida.

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Sonnenuntergang an der Pazifikküste (Dominical)

Costa Rica per Mietwagen oder Bus bereisen?

Wir empfehlen für eine Mietwagen-Rundreise durch Costa Rica ein 4×4 – damit könnt ihr alle tollen Ziele erreichen! Wir haben vergleichsweise günstige Angebote inklusive der empfehlenswerten Versicherungspakte über CHECK24* gefunden und waren immer sehr zufrieden. Während unserer Mietwagen Rundreise durch Costa Rica konnten wir flexibel durchs Land reisen, einsame Strände besuchen, in abgelegenen Wasserfällen baden und versteckte Naturparadiese entdecken.

Solltet ihr euren Mietwagen in Costa Rica direkt am Flughafen abholen, dann beachtet, dass die Mietwagenstationen in der Regel etwas außerhalb sind (ihr werdet dann mit einem kostenfreien Shuttle dorthin gebracht). Außerdem werdet ihr auf eurem Roadtrip durch Costa Rica rund um San José ggf. einige (wenige) Mautstationen passieren – hebt also idealerweise direkt am Flughafen etwas Bargeld ab.

Ihr könnt Costa Rica auch mit dem Bus bereisen – solltet flexibel auslegbare Busfahrpläne und kurvige Schotterpisten dafür jedoch gut vertragen können. Außerdem sind die Busverbindungen für eine Rundreise durch Costa Rica nicht ideal – oft müsst ihr immer wieder nach San José zur Weiterreise. Melo und Marc von „reisedichfrei“ haben Costa Rica mit dem öffentlichen Bus bereist und berichten in diesem Artikel von ihren Erfahrungen.

Einer der wichtigsten Reisetipps für Costa Rica überhaupt: unterschätzt niemals die zurückzulegenden Strecken bzw. die damit verbundenen Fahrtzeiten. Die Straßenverhältnisse sind oft „authentische Dschungelstraßen“ und nicht überall gibt es eine Straßenverbindung. Auch wenn eure Ziele nah beieinander liegen – schaut erst einmal, ob es eine direkte Straße gibt – eventuell müsst ihr einen langen Umweg fahren.

In Costa Rica benötigt ihr keinen internationalen Führerschein – bitte hier vor der Abreise nochmal hier prüfen, falls es eine Änderung gab (Link zum Auswärtigen Amt)!

Wichtige Info für die Costa Rica Rundreise: Es gibt keine Adressen oder Straßennamen! Unsere Navigation klappte mit Google Maps immer super, ansonsten gibt’s Beschreibungen wie „nach dem Supermarkt die dritte Straße rechts, am blauen Haus links. Unsere Unterkunft ist das gelbe Haus mit der Palme davor“.

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Autobrücke über einen Fluss in Costa Rica

Kommt ihr ohne spanisch Kenntnisse in Costa Rica klar?

In Costa Rica ist Spanisch die offizielle Amtssprache. Alle Guides sprechen sehr gut Englisch, ein paar Brocken Spanisch solltet ihr euch für den Urlaub in Costa Rica jedoch aneignen. Im Notfall werdet ihr euer Essen auch durch draufzeigen bestellen können, aber die Ticos sind freundlich und kommunikativ und plaudern auch gerne. Wir haben nie ein Produkt zum Kauf angeboten bekommen, ohne nicht vorher ein paar nette Worte zu wechseln.

Ihr solltet also zumindest eine Begrüßung und ein freundliches „Wie gehts?“ auf Spanisch draufhaben. Das in Spanien übliche „de nada“ (bitte) werdet ihr hier übrigens nicht hören. In Costa Rica ist alles „con mucho gusto“.

Keine Sorge also, ihr werdet auch ohne spanisch Kenntnisse keine Probleme bei eurer Costa Rica Rundreise haben. 

Tipps und Lern-Apps zum Sprachenlernen im Urlaub 

Packliste für den Costa Rica Urlaub

Für die regnerischen Gebiete wie Monteverde, solltet ihr unbedingt Regenkleidung und auch wärme Kleidung für nachts einpacken. Unser Moskitospray (Amazon-Link)* haben wir während der Trockenzeit nur an der Karibikküste genutzt, dennoch haben wir immer unter unseren imprägnierten Moskitonetzen (Amazon-Link)* geschlafen. Leute, ich hab da so große Spinnen und Käfer gesehen – da schlaf ich nur unter einem Netz!

Neben Badesachen packt ihr besser feste Wanderschuhe ein, die Wege sind oft sehr schlammig. Und unbedingt an den Reiseadapter (Amazon-Link)* denken, da in Costa Rica US-amerikanische Steckdosen der Standard sind!

An sich empfehlen wir ja gerne das Reisen nur mit Handgepäck und einfach vor Ort Kleidung zu waschen. Da, wie bereits beschrieben, das Wäsche waschen in Costa Rica ziemlich teuer ist, solltet ihr für den normalen Urlaub einfach passend einpacken. Ausnahme: Wenn ihr auch den Tortuguero Nationalpark besuchen möchtet, lohnt sich das Reisen mit Rucksack. Die Anreise erfolgt auf kleinen Booten, auf denen ihr keine sperrigen Koffer transportieren könnt und solltet.

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Nationalpark Manzanillo
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Nauyaca Wasserfall

Bargeld in Costa Rica

Die Landeswährung ist Colon (benannt nach Christoph Kolumbus). Kleingeld in Form von Münzen wird in der Umgebung von San José ab und zu für mautpflichtige Straßen benötigt.

In vielen Geschäften könnt ihr mit Kreditkarte zahlen, Unterkünfte mussten wir im Costa Rica Urlaub oft mit Bargeld bezahlen. Meist könnt ihr entscheiden, ob ihr in USD oder Colon bezahlen möchtet.

Costa Rica ist ein Hochinflations-Land. 1.000 Colon sind ungefähr 1,80 Euro. Viele Geldautomaten spucken nur kleine Summen aus und es entstehen lange Warteschlangen vor den Banken. Mit unserer VISA-Card der DKB (Link zur DKB)* konnten wir aber vor allem immer an der Banco Popular ohne Auslandsentgelt höhere Summen abheben. Es lohnt sich also die Suche bei Google Maps nach Geldautomaten dieser Bank, sofern ihr ebenfalls diese Kreditkarte nutzt.

Die Geldscheine in Costa Rica sind traumhaft schön, haben noch nie irgendwo solch wundervollen Scheine gesehen!

Internet in Costa Rica / SIM Karte

Wie in den meisten Ländern unserer Weltreise ist unser erster Gang nach der Ankunft der Weg zum Verkaufsstand für lokale SIM-Karten. In Costa Rica habt ihr die Wahl zwischen „Movistar“, welche ihr in meines Wissens im komplett Mittelamerika verwenden könnt, und „Kölbi“, dem Angebot des staatlichen Telekommunikatonsanbieters ICE. Die Abdeckung von Kölbi gilt als wesentlich besser, gerade wenn ihr mal in etwas abgelegeneren Regionen unterwegs seid. Daher haben wir uns auch dafür entschieden da preislich keine elementaren Unterschiede zu spüren waren.

Ist euch das alles zu kompliziert und aufwendig, könnt ihr euch schon vor eurer Abreise mit einer eSIM von Holafly* versorgen. Hiermit habt ihr sofort Netz, wenn ihr aus dem Flugzeug steigt. Außerdem blockiert die Holafly-eSIM* keinen Kartenslot, ihr nutzt eure WhatsApp-Nummer weiterhin und das Ganze ist kinderleicht zu installieren.

Mit dem Rabattcode „STRANDFAMILIE“ bekommt ihr übrigens noch 5% Vergünstigung auf euren Warenkorb.

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Hängebrücken in Costa Rica

Badezimmer - Dusche unter Strom und Toilettenpapier in Costa Rica

Meistens werdet ihr in den einfachen Unterkünften Stromleitungen in der Dusche finden, die zur Kopfbrause führen. Normalerweise wird erst das Wasser aufgedreht und anschließend das Wasser in der Leitung durch den Stromanschluss erhitzt. Wirkt für uns erstmal etwas befremdlich: Strom in der Dusche, scheint jedoch zu klappen – wir haben es zumindest unbeschadet überstanden.

Alle Asienreisenden kann ich beruhigen: Die Toiletten in Costa Rica sind ganz normal. Auch in den Parks. Ihr dürft nur niemals das Toilettenpapier in die Toilette werfen – kennt ihr bestimmt auch aus Südeuropa rund um das Mittelmeer.

Rauchen in Costa Rica

Als Nichtraucher fiel es uns ja erst nicht auf: erst nachdem ich es im Reiseführer gelesen hatte, stellte ich fest, dass wir wirklich NIE Raucher sahen. Siehe da: In Costa Rica gibt es strenge Raucherregeln. Grundsätzlich ist das Rauchen fast überall verboten, am Strand, in Parks, in Restaurants. 

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Punta Uva an der Karibikküste
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Playa Biesanz an der Pazifikküste

Essen und Trinken in Costa Rica

Trinkbares Leitungswasser

In den meisten Gegenden ist das Leitungswasser in Costa Rica trinkbar. Laut einiger Quellen aus dem Internet ist das Leitungswasser zu über 90% auch Trinkwasser. Der Geschmack des Leitungswassers ist auch in jeder Region verschieden, je nachdem wie viel Chlor dem Wasser beigemischt wurde.

Wir haben bevorzugt Leitungswasser getrunken, hatten für Notfälle aber immer einen Kanister Trinkwasser aus dem Supermarkt im Auto. Fragt im Zweifel einfach euren Gastgeber, ob das Leitungswasser eurer Unterkunft trinkbar ist.

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Desayuno - Gallo Pinto zum Frühstück

Bei unserem ersten landestypischen Frühstück war unserem Koch sofort klar: Wir machen das erste Mal Urlaub in Costa Rica! Begeistert saßen wir vor unseren Tellern mit dem Nationalgericht Gallo Pinto und staunten, wie lecker Reis mit Bohnen, zudem fein gewürzt mit Koriander, doch zum Frühstück schmecken kann. Egal wie: Ob nur Reis mit Bohnen, als Füllung im Burrito oder mit Specials wie Kochbananen oder Rührei: Richtig lecker!

Kaffee - nur Arabica Bohnen!

„Im Hochland Costa Ricas wird einer der qualitativ besten Kaffees hergestellt“, versicherte uns unser Guide während einer Führung über die Kaffeefarm in Monteverde (hier gibt’s mehr Infos zu den Sehenswürdigkeiten in Monteverde und dem Besuch auf der Kaffeeplantage). Die Besonderheit: In ganz Costa Rica wird nur die Arabica Bohne angebaut. Um dem Qualitätsstandard gerecht zu werden, ist der Anbau der Kaffeebohne „Robusta“ sogar verboten!

Die Ernte der Bohnen erfolgt per Hand. Hierfür kommen zur Kaffeeernte jedes Jahr unzählige Gastarbeiter aus Nicaragua. Und auch wenn Costa Rica, gemessen an den weltweit großen Kaffeeexporteuren, nur eine kleine Rolle spielt, so gelten die Kaffeefarmen in Costa Rica zu den effektivsten!

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Casado

In den kleinen Sodas (Restaurants) werden die preisgünstigen Mahlzeiten „casados“ angeboten. Casado ist spanisch und bedeutet „verheiratet“. Die Erklärung, warum die Mahlzeit so heißt? Genau dieses Essen landet beim Tico nach der Hochzeit täglich auf dem Tisch: Reis, gebratene schwarze Bohnen, meist mit Ei und Kochbanane, häufig mit Fleisch oder auch vegetarisch. Auf der Arbeit fielen die verheirateten Männer alle auf: sie hatten ihr Essen dabei und die Singles schauten neidisch auf die lecker zubereiteten casados.

Dazu könnt ihr euch ein „fresco“ bestellen, ein Fruchtgetränk mit Wasser oder Milch vermischt. Wir lieben auch den süßen Zuckerrohrsaft oder noch besser: eine gekühlte Kokosnuss („pipa fria“)!

Auch sehr lecker: Patacones – dünn frittierte Kochbananenscheiben. Sowie Ceviche – kalte Fischsuppe (hört sich gar nicht lecker an, ist es aber, sofern ihr Koriander mögt!).

Übrigens wird in der Regel auf die Rechnung am Ende eine Servicepauschale von 10% als Trinkgeld verbucht. Manchmal ist eine Steuer enthalten – manchmal nicht. Also schaut in Restaurant immer genau auf die Karte. Irgendwo steht immer aufgeführt, welche Kosten ggf. noch auf die angegebenen Preise aufzuschlagen sind.

Costa Rica Rundreise als Selbstverpfleger

Die meisten Küchen in Costa Rica sind spärlich ausgestattet. Ihr findet zwar Topf und Pfanne, aber es gibt eher selten eine Grundausstattung wie Öl, Salz und Pfeffer. Ausnahme: Die Unterkunft wird von einem US-Amerikaner oder Kanadier gehostet – hier fielen unserer Erfahrung nach die Küchenausstattungen deutlich großzügiger aus.

Unser Reisetipp für Costa Rica daher: legt euch zu Beginn der Reise einen Grundvorrat an und kauft im Idealfall gleich Großpackungen – das spart Geld!

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Außenküche mit Blick auf die Kakaobäume
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Typische Tico-Kaffeemaschine

Wissenswertes über Costa Rica

Fakten zu Costa Rica

Costa Rica hat eine Fläche von 51.100 km2 – ist damit ungefähr so groß wie die Schweiz (da es auch das teuerste Land in Mittelamerika ist und sich zudem stets neutral verhält, wird häufig von der „Schweiz Mittelamerikas“ gesprochen) und bietet auf dieser kleinen Fläche eine der größten Artenvielfalten der Welt.

Viele der hier lebenden Tiere sind endemisch – ihr findet sie also wirklich nur auf diesem Kontinent!

Wichtige Fakten auf einen Blick

  • Costa Rica ist das am dünnsten besiedelte Land Mittelamerikas
  • Es grenzt im Norden an Nicaragua, im Süden an Panama und hat sowohl eine Pazifik- als auch eine Karibikküste
  • Bezahlt wird in Costa Rica mit Colón, benannt nach Christoph Kolumbus, welcher 1502 nach Costa Rica kam. Er vermutete hier große Bodenschätze und nannte das Land daher Costa Rica = reiche Küste
  • Die Einwohner nennen sich Ticos und Ticas
  • Ihr könnt hier Faultiere, Tapire, Kolibris, Tukane, Aras und vieles mehr entdecken. An Traumstränden entspannen, Surfen, Vulkane besteigen und den Nebelwald erkunden!
  • Aufgrund der Äquatornähe geht die Sonne immer ungefähr zur gleichen Zeit auf und auch wieder unter. Bedeutet eben auch, dass ihr zum Sonnenaufgang echt früh aufstehen müsst und es um 19:00 Uhr abends bereits dunkel ist.

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Costa Rica hat keine Armee

Keine Armee – dies erscheint mir nicht allzu befremdlich, immerhin waren wir gerade zwei Monate in Island und Island verzichtet ebenfalls auf ein eigenes Militär. Aber Halt: Island liegt als einsame Insel mitten im Meer. Weit entfernt vom Festland. Costa Rica jedoch liegt in Zentralamerika. Der Verbindung zwischen Nord- und Südamerika. Mitten in einem Gebiet, in dem Nachrichten über Unruhen, Armut und Drogen keine Seltenheit sind!

Im Jahr 1948 schaffte Costa Rica seine Armee ab, die Polizei kann zu Verteidigungszwecken hinzugezogen werden. Die Ersparnisse im Länderhaushalt durch das fehlende Militär fließen zum Großteil in den Bildungssektor und das Gesundheitswesen.

Anfang der 80er Jahre erklärte Costa Rica seine „dauerhafte und aktiv unbewaffnete Neutralität“. Zwischen blutigen Kämpfen in den Nachbarländern bemühte sich der damalige Präsident Costa Ricas um diplomatische Verhandlungen und wurde dafür auch mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Jedoch gibt es eine US-Militärbasis in Costa Rica und häufig wird von einer hohen Militärpräsenz der USA berichtet, speziell im Zusammenhang mit Drogenschmuggel.

Und auch die Todesstrafe wurde 1877 schon abgeschafft! Zum Vergleich: Erst mit Verkündung des Grundgesetzes im Jahr 1949 wurde die Todesstrafe in Deutschland abgeschafft. In jenem Jahr erfolgte auch die letzte Hinrichtung in der BRD, in der DDR sogar erst 1981!!

Es gibt Geschichten, die hören sich an wie aus einem Märchen. Die Entmilitarisierung Costa Ricas gehört für mich zu dieser Kategorie. Übrigens schaffte das Nachbarland Panama im Jahr 1996 ebenfalls sein Militär ab.

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Sonnenuntergang an der Pazifikküste auf der Halbinsel Nicoya

Das Drama der Bananen

Costa Rica galt als Bananenrepublik abhängig vom amerikanischen Geld, welches die Politik maßgeblich beeinflusste. Heute zeugen riesige Bananenplantagen, alles Monokulturen, vom weltweiten Bananenhunger und der noch nicht verschwundenen Problematik:

Der Bananenmarkt ist fest in der Hand der großen Firmen. Schlechte Arbeitsbedingungen und der Einsatz höchst giftiger Pestizide werden immer wieder thematisiert. Arbeiter, die unter den Nebenwirkungen der versprühten Gifte leiden und ein mittlerweile geschütztes Korallenriff, welches wohl immer noch dem ablaufenden vergiftetem Wasser ausgesetzt ist, bilden nur eine offensichtliche Spitze des Eisberges.

Monokulturen sind besonders anfällig für Krankheiten. Wird eine Pflanze von einem Schädling befallen, gibt es meist nur die Möglichkeit, die Plantage zunächst aufzugeben und ein neues Gebiet zu roden. Der Boden der verlassenen Anlage ist dann erstmal für mehrere Jahre unbrauchbar. Monokulturen sind besonders „anstrengend“ für den Boden, die Natur und das Wassersystem. Doch irgendwie muss der große Bananenhunger gestillt werden. Pro Jahr exportiert Costa Rica alleine 320.000 Tonnen Bananen nach Deutschland!

Ein Ende ist nicht in Sicht. Wer sich weiter informieren möchte, dem empfehlen wir die ARTE-Doku „Über Bananen und Republiken“. Im Blogbeitrag zur Karibikküste Costa Ricas gehe ich auch nochmal auf diese Problematik ein und auf die Frage, wie es dazu kam, dass die Karibikküste so jamaikanisch geprägt ist.

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Elektrischer Strom zu fast 100% aus erneuerbaren Energien

Costa Rica ist ganz klar ein Vorreiter, was die Nutzung erneuerbarer Energien betrifft. Allein durch den größten Stausee des Landes, den Arenalsee, wird fast 60% des gesamten elektrischen Strombedarfs gedeckt. Trotzdem sieht die CO2 Bilanz Costa Ricas nicht optimal aus. Dies liegt an der Dichte der Autos. Jedoch hat die Regierung weitere große Pläne: Bis 2035 sollen ein Viertel der Autos in Costa Rica Elektroautos sein (bisher ist die Zahl der E-Autos kaum nennenswert), für öffentliche Verkehrsmittel ist sogar eine Quote von 70% gefordert.

Auch ist Costa Rica bekannt für seine Ecolodges und den nachhaltigen Tourismus. Soll wohl bedeuten: kleine, süße Unterkünfte und sehr selten nur große Hotelanlagen. Durch diese vielen umweltfreundlichen Infos erwartete ich ein sehr nachhaltiges Land. In der Realität sahen wir häufig brennende Felder, Müllverbrennung am Straßenrand, viele Plastikverpackungen und – mit wenigen Ausnahmen – kaum Mülltrennung.

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Bosque de los ninos bei Monteverde

Etwa 55% des Landes besteht aus Wald!

Die Natur Costa Ricas ist nicht nur vielfältig und atemberaubend. Gerade noch rechtzeitig wurde erkannt, dass diese Natur schützenswert ist. Anfang der 1980er Jahre war die Abholzung noch in vollem Gange und nur noch 20% der Landesfläche mit Wald bedeckt. Schutzgebiete wurden errichtet, die Aufforstung begann und mittlerweile steht etwa 30% der Landschaft unter Naturschutz.

Die meisten Nationalparks Costa Ricas sind gebührenpflichtig, Touristen zahlen höhere Preise als Einheimische. Ihr könnt euch darüber ärgern, oder noch besser, seid stolz: Mit euren Eintrittsgeldern bleibt der Wald profitabel. Dies ist euer Beitrag zum Naturschutz, der Rettung vor der Rodung.

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Nebelwald im Nationalpark Santa Elena bei Monteverde

Megadiversität

Schon während der Vorbereitung zu unserer Costa Rica Rundreise las ich immer wieder von der Artenvielfalt in dem mittelamerikanischen Land. Doch erst vor Ort wurde mir bewusst, was das bedeutet.

Nicht nur die Vielfalt an Tieren (Faultiere, Kolibris, Aras…) ist einfach unbeschreiblich, ihr findet in Costa Rica auch Regenwälder, Nebelwälder und die größte Biodiversität der Welt (zusammen mit Choco – Kolumbien).

Diese „Biodiversität“ wird bezogen auf die Artenvielfalt der Gefäßpflanzen (ganz schön biologisch hier heute…), was das bedeutet, hat mir wikipedia erklärt: über 12.500 Arten (44% endemisch) von Gefäßpflanzen kommen auf einer Fläche von 10.000 km² vor. Zum Vergleich: In Deutschland kommen wir auf 500 bis 2.000 Arten auf der gleichen Fläche!

Uns haben die verschiedenartigsten, bunten Blüten beeindruckt, wandernde Palmengewächse und speziell die Würgefeige: sie wächst in der Baumkrone, die Luftwurzeln wachsen langsam am Stamm des Baumes hinab bis in den Boden. Nach und nach wird der Wirtsbaum abgeschnürt und verdrängt, bis er schließlich abstirbt und irgendwann ein Hohlraum innerhalb der Feige zurückbleibt.

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hohle Würgefeige, durch deren Inneres man klettern kann
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Helikonie

Vulkane

Costa Rica liegt auf zwei Erdplatten: der Cocos- und der karibischen Kontinentalplatte. Durch Verschiebungen kommt es oft zu Erdbeben, manchmal auch zu Vulkanausbrüchen.

Wir haben nur den Vulkan Arenal besucht (man kann nicht hinauf). Weitere sehenswerte Vulkane sollen sein:

  • Vulkan Irazu (östlich von San José)
  • Vulkan Poas (nördlich von San José)
  • Rincon de la Vieja (im Norden Costa Ricas)
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Vulkan Arenal

Pura Vida

Bis hierhin habe ich es nun geschafft, alles Mögliche über Costa Rica zu erzählen und das bekannte „Pura Vida“ einfach auszulassen. Warum? Ich hab diesbezüglich ein zwiegespaltenes Verhältnis. Während meiner ersten Recherche zu Costa Rica war ich begeistert: Pura Vida. Ein Lebensgefühl. Eine Begrüßung. Eine Verabschiedung. Gleichzeitig Danke und Bitte. Eine Erklärung. Einfach alles. Ein „Pura Vida“ hört sich auch viel netter an, wenn der Strom schon wieder ausfällt, als ein „Ach, scheiße!“.

Was mich daran gestört hat: Der inflationäre Gebrauch der Redewendung „Pura vida“ im Tourismusbereich. Wenn du bereits im Eingangsbereich des Nationalparks fünfmal „Pura vida“ hörst, fragt man sich schon, ob das wirklich eine Lebenseinstellung oder doch eher ein Werbeslogan ist?!

Ich habe keine Ahnung, ob Pura Vida vom Lebensgefühl zum Werbeslogan wurde oder umgekehrt. Und irgendwie mache ich dieses Lebensgefühl durch meinen Analyseversuch hier kaputt, ich sollte das lockerer sehen. In diesem Sinne: Pura Vida!

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Eco Chontales an der Pazifikküste

Alle unsere Costa Rica Blogbeiträge auf einen Blick:

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Frank Ehrich

    Hallo Mark, Dirk Schneider -unser gemeinsamer Gastgeber bei einem Basketballspiel der Giessener – hat mich informiert dass Ihr wieder unterwegs seid.
    Bereits im letzten Jahr haben wir auf YouTube Eure Reisen durch Asien mitverfolgt und da ich bereits in Thailand, Laos und Vietnam war, konnte ich Eure Faszination fit nachempfinden.
    Umso schöner, dass Ihr Euch wieder aufgemacht habt! Wir wünschen Euch viel Glück und weiter tolle Momente.
    Frank

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